Allein schon, dass sein FC Gerolsbach am gestrigen Sonntag im „großen“ Georg Weber-Stadion spielen durfte, fand Korbinian Reiner „richtig cool“. Und dann schafften es die Schwarz-Weißen auch noch, dank eines 1:1 (0:0)-Unentschiedens zumindest einen Zähler mit in den Altlandkreis Schrobenhausen zu nehmen. Ja, der Ausflug zum TSV Rain II hat sich für den 27-jährigen Fußballchef wahrlich gelohnt.
Natürlich wäre ein Auswärtssieg noch ein bisschen schöner gewesen, oder? „Ganz ehrlich, mit dem Remis können wir sehr gut leben“, so Reiner: „Rain II ist eine junge, technisch sehr starke Mannschaft. Da musst du erst einmal einen Punkt holen.“ Wobei, wenn der 27-Jährige so recht überlegt: „Wäre es uns gelungen, im Laufe der Partie in Führung zu gehen, hätte es tatsächlich was mit einem Dreier werden können.“ Dann nämlich hätten sich den Seinen noch mehr Räume geboten, um die eigene Schnelligkeit auszuspielen.
Stattdessen jedoch stand’s lange torlos. Und in der 53. Minute fiel sogar das 1:0 für die Rainer, als Maximilian Tänzer einen blitzschnellen Konter erfolgreich abschloss. „Nur gut, dass wir anschließend nicht lange brauchten, um zurückzuschlagen“, sagt Reiner. Genauer ausgedrückt vergingen nach dem Treffer der Platzherren keine 240 Sekunden, bis Yunus Mete Halici mit dem Hinterkopf eine Freistoßhereingabe seines Bruders Oguzhan zum 1:1 verwertete.
In der Folgezeit gab’s Topchancen hüben wie drüben – aber beide Mannschaften versäumten es hierbei, das Match komplett auf ihre Seite zu ziehen. Die beste Gelegenheit auf das 2:1 besaßen die Gastgeber, denn nach einem Foul von Lucas Felber an Pascal Hirsch bekamen sie einen Elfmeter zugesprochen – aber Julian Kopp scheiterte damit am gewohnt starken FCG-Schlussmann Christian Sturm. Auf der anderen Seite hatten die Gerolsbacher gleich dreimal Aluminiumpech: Schüsse von Lennart Fuhrmann, Sebastian Limmer sowie Yunus Mete Halici klatschten allesamt nur ans Rainer Torgebälk.
Also ist doch ein bisschen „mit dem Schicksal hadern“ erlaubt? Reiner schüttelt den Kopf: „Wir nahmen den Punkt gerne mit, und gut ist’s. In der vergangenen Saison hätten wir so ein Spiel bestimmt noch verloren.“ Damals war sein FC Gerolsbach aber noch ein Abstiegskandidat in der Kreisliga Ostschwaben gewesen. Mittlerweile gehört er zur absoluten Spitzengruppe. Und auch das findet Reiner nachvollziehbarerweise „richtig cool“.
SZ