Das Gipfeltreffen der Kreisklasse Neuburg wurde am Sonntagnachmittag zu einer Machtdemonstration des BSV Berg im Gau. In der Aichacher Gruppe schwächelten hingegen die Sportfreunde Bachern in Schiltberg (1:4), aber ihren ersten Tabellenrang durften sie trotzdem behalten.
Kreisklasse Neuburg
• SV Echsheim/Reicherstein - BSV Berg im Gau 0:3: Wer soll den BSV jetzt noch auf dem Weg zum Meistertitel stoppen, wenn das am Sonntag nicht einmal der Tabellenzweite schaffte? „Unser Matchplan ging hundertprozentig auf“, freut sich Berg im Gaus Fußballchef Wolfgang Seel: „Unsere Mannschaft hat exakt das umgesetzt, was unser Spielertrainer Martin Froncek von ihr gefordert hatte.“ Aber auch der gastgebende SVE enttäuschte nicht. Er hatte ebenfalls seinen Anteil daran, dass die rund 130 Zuschauer ein Spitzenspiel sahen, das diesen Namen auch verdiente. Allerdings fanden die Hausherren keine Mittel, die erneut überragende Defensivabteilung des BSV zu knacken. „Wir standen in der Abwehr wieder felsenfest, zudem legte Keeper Johannes Steierl einen fehlerfreien Auftritt hin“, bestätigt Seel. Dadurch gelang den Berg im Gauern das Kunststück, bereits das neunte Mal in der laufenden Saison ohne Gegentor zu blieben. Und vorne treffen sie eigentlich immer – wie sich nun auch in Echs-heim zeigte. So probierte es Fabian Busch in der 53. Minute einfach mal mit einem Flachschuss – und SVE-Akteur Ivan Brekalo fälschte die Kugel unhaltbar in die eigenen Maschen ab. Die Platzherren versuchten anschließend zwar, den Druck in Richtung BSV-Gehäuse zu erhöhen – aber das Berg im Gauer Abwehrbollwerk blieb an diesem Nachmittag unüberwindbar. Dafür schlug es im Echsheimer Kasten noch zweimal ein – zunächst durch Daniel Tkac per Kopf im Anschluss an eine Freistoßhereingabe (90. +2), dann durch Nico Schlingmann nach einem schnellen Konter des Tabellenführers (90.+3).
• SV Bertoldsheim - DJK Langenmosen 0:0: „Nachdem wir in der Vorwoche noch sieben Stück in Rohrenfels kassiert hatten, ist es zunächst mal schön, dass wir jetzt bis zum Schluss die Null halten konnten“, sagt Alexander Langen. Aber schon im nächsten Augenblick gibt der DJK-Spielertrainer unumwunden zu, dass das torlose Remis in Bertoldsheim eigentlich zu wenig aus Langenmosener Sicht war. So sind die Blau-Weißen mittlerweile punktgleich mit dem Tabellenvorletzten aus Zell/ Bruck, das Schlusslicht aus Illdorf liegt nur zwei Zähler hinter ihnen. „Kämpferisch war unsere Leistung diesmal akzeptabel, wir ließen kaum Chancen der Platzherren zu“, berichtet Langen: „Aber auf der anderen Seite brachten auch wir in der Offensive so gut wie nichts Gefährliches zustande, wirkten zu unkreativ. Folgerichtig ging das torlose Unentschieden am Ende in Ordnung, war komplett leistungsgerecht.“
• SV Steingriff - SC Ried 2:2: Die Steingriffer wissen nicht so recht, ob sie sich über dieses Remis ärgern oder freuen sollen. Zugegeben, einerseits blieben die Lila-Weißen schon die achte Partie im Folge ungeschlagen – aber andererseits waren sie gegen die Gäste aus Ried zwischenzeitlich schon mit zwei Treffern in Führung gelegen, und der 2:2-Ausgleich des SCR fiel erst in der Nachspielzeit. „Für die Zuschauer war’s auf jeden Fall ein höchst interessantes Kräftemessen“, berichtet SVS-Pressesprecher Hans Kramlich: „Beide Teams legten ein extrem hohes Tempo an den Tag, lieferten sich bis zum Schluss ein äußerst intensives Duell.“ Den besseren Start legten hierbei die Platzherren hin: 1:0 durch Fabian Siegl im Anschluss an einen Eckstoß (10.). Und kurz, nachdem Rieds Matthias Riedelsheimer Pech mit einem Lattenknaller hatte (58.), schlug es dank eines präzisen 14-Meter-Schusses von Kai Schilling ein zweites Mal im Kasten der Gäste ein (59.). Aber der SCR dachte gar nicht daran, sich deshalb geschlagen zu geben – sondern verkürzte durch Riedelsheimer nur 120 Sekunden nach dem 0:2 auf 1:2. „In der Folgezeit versäumten wir es, mit einem 3:1 den Sack endgültig zuzumachen – obwohl gute Konterchancen hierfür durchaus vorhanden waren“, berichtet Kramlich: „Und dafür wurden wir in der Schlussphase leider noch bestraft.“ Es lief tatsächlich schon die zweite Minute der Nachspielzeit, als der SVS die Kugel einfach nicht aus der Gefahrenzone bringen konnte − und Moritz Bartoschek doch noch zum 2:2 für den SC Ried vollendete. Der SVS rutschte dadurch vom dritten auf den vierten Tabellenrang ab.
Kreisklasse Aichach
• SV Waidhofen - TSV Dasing 2:4: „Ich kann unserem Team keinen Vorwurf machen. Es hat alles in dieses Spiel reingehauen und kämpfte leidenschaftlich“, berichtet Severin Kugler. Weshalb es dann trotzdem nicht zu einem Punktgewinn oder gar Heimsieg langte? Die Antwort des SVW-Fußballchefs fällt eindeutig zweideutig aus: „Es war halt noch jemand auf dem Platz, der es vielleicht nicht ganz so gut mit uns meinte. Da kam in den 90 Minuten schon einiges gegen uns zusammen.“ Die aus Waidhofener Sicht wohl bitterste Entscheidung gegen sie wurde in der 51. Minute gefällt, als Simon Schlittenbauer nach einer vermeintlichen „Notbremse“ die Rote Karte sah. „Aus meiner Sicht war es nicht einmal ein Foul“, so Kugler. Bereits zuvor war es den Platzherren gelungen, einen (durch Luis Grabmeier erzielten) Rückstand auszugleichen – und in Unterzahl schafften sie das nach dem 1:2 durch Valentin Gilg (61.) erneut, wobei beide SVW-Treffer auf das Konto von Lukas Resner gingen (28./66.). Also schienen die Paartaler trotz allem doch auf einem guten Weg zu sein, zum Rückrundenauftakt wenigstens einen Punkt zu ergattern. Aber dann kam die Nachspielzeit – und in jener landete zunächst eine verunglückte Flanke von Marcel Rüffler im SVW-Netz (90.+2), ehe Johannes Rummel per Elfmeter gar noch das 4:2 für den TSV Dasing herstellte (90.+3). „Dennoch können wir mit dem bislang Erreichten zufrieden sein. Es gibt keinen Grund zu jammern“, betont Kugler abschließend. Und Recht hat er, schließlich befinden sich seine Waidhofener immer noch im oberen Tabellendrittel.
SZ