Vor dem Start in die neue Fußballsaison (10)
BC Aresing: Eine Achse nach oben?

29.07.2024 | Stand 29.07.2024, 18:50 Uhr |

Auch Gelb steht ihm: Sebastian Slupik, ehemaliger Spielertrainer des SC Mühlried, ist in der neuen Saison ein Teil des Trainertrios beim BC Aresing. Foto: M. Schalk

Nach zwei Jahren voller Misserfolge war die vergangene Saison so etwas wie der erste Schritt zur „Rehabilitierung“ des BC Aresing. Aber da geht noch mehr – denken nicht nur die Verantwortlichen. Vor allem die neue Achse der drei BCA-Spielertrainer macht Hoffnung für die Saison 2024/25.

Rückblick

„Wenn man unsere Platzierung nach der Hinrunde anschaut, kann man mit dem Endergebnis eigentlich nicht zufrieden sein“, sagt Stefan Oettl. Und um es gleich vorwegzunehmen: Er und die anderen BCA-Verantwortlichen sind es letztlich doch – auch wenn es von Platz zwei noch auf Platz sieben nach unten ging. Doch das Ziel sei es nach zwei Abstiegen in Folge ja gewesen, wieder mehr Erfolgserlebnisse zu feiern, Spaß zu haben und sich in der A-Klasse gut zurechtzufinden. „Und da sehe ich uns im Großen und Ganzen genau da, wo wir hinwollten“, meint Oettl. Das heißt nicht, dass man beim BCA nicht gerne länger weiter oben mitgespielt hätte. „Aber wenn man in der gesamten Rückrunde nur zehn Tore schießt“, so der Fußballabteilungsleiter des BCA, „dann gehört man da vorne auch nicht hin.“ Diese Offensivschwäche kann man übrigens ganz gut mit dem überraschenden Abgang von Torjäger Daniel Amrehn in der Winterpause (zum SV Karlshuld) in Verbindung bringen. Aber was soll‘s, die Aresinger machten natürlich trotzdem weiter und wären – rechnet man die möglichen drei Punkte aus dem nicht gewerteten Heimspiel gegen den FC Gerolsbach II hinzu – sogar auf Platz fünf gelandet. Also alles in dem beim BCA vorgesehenen Rahmen.

Trainer

Einer für die defensive Stabilität, einer für die Spielgestaltung und einer für die Tore: Das neue Aresinger Trainertrio bildet nicht nur in der Theorie ein Gerüst mit Qualität und Erfahrung, beim Test gegen die DJK Langenmosen war das am vergangenen Wochenende auch erstmals auf dem Platz zu erkennen. Mittelfeldregisseur Alexander Gazdag (35) machte da sein erstes Match nach langer Verletzungspause. In der Verteidigung gab Sebastian Slupik (36), der Neuzugang vom SC Mühlried, den Ton an. Und vorne traf Robert Weidel (40) gleich dreimal beim überzeugenden 4:1-Sieg gegen den Kreisklassisten. „Es sieht so aus, als könnte das gut funktionieren“, sagt Stefan Oettl und grinst zufrieden. Zumal der BCA damit auf jeder Position einen erfahrenen Akteur habe, „der die jüngeren Spieler an die Hand nimmt“. Eine richtige Achse eben, die von hinten bis vorne Struktur gibt.

Kader

Sebastian Slupiks Qualitäten sind für Stefan Oettl trotz der Erfolglosigkeit der vergangenen zwei Jahre beim SC Mühlried unbestritten. Torjäger Robert Weidel, vor seinem Umzug nach Schiltberg beim TSV Oberalting (Landkreis Starnberg) aktiv, trifft gleich von Beginn an genauso wie bei allen seinen Vorgängerstationen, weil er, wie Oettl sagt, „nicht lange überlegt, sondern direkt abzieht“. Alleine die beiden neuen Spielertrainer heben das Niveau im BCA-Kader im Vergleich zum Ende der vergangenen Saison, als Amrehn bereits weg war. Dazu kommen vier neue A-Jugend-Akteure, deren Potenzial der Aresinger Fußballchef erkennt. Und: „Die jungen Spieler, die bereits eine Saison im Herrenbereich hinter sich haben, sind jetzt einen Schritt weiter“, sagt er. „Sie werden ab sofort nicht mehr so in Schutz genommen, sondern müssen schon etwas zeigen.“ Alles in allem ist Oettl mit diesem Kader – in dem es ja auch noch einige andere gestandene Akteure gibt – ziemlich zufrieden.

Perspektive

Irgendwann, in nicht allzu ferner Zukunft, möchte der BC Aresing schon ganz gerne zurück nach oben, mindestens in die Kreisklasse. Stefan Oettl sagt zwar, „dass der Aufstieg in dieser Saison sicher kein Muss ist“, so ganz abschreiben wollen sie diese Vorstellung in Aresing aber im Vorfeld bestimmt auch nicht. Zumindest dann nicht, wenn alles ungefähr läuft wie geplant und nicht – wie aktuell – ein paar (längerfristige) Ausfälle verschiedener Spieler drohen. „Wenn bei uns alles passt, dann spielen wir vorne mit“, ist der Abteilungsleiter überzeugt. Und genau das ist auch das Ziel: So weit vorne wie möglich mitmischen. Allerdings nicht nur in der Hinrunde, sondern gerne auch so lange wie möglich.

Tipp

Stefan Oettl hat einen „Meisterschaftsfavoriten Nummer eins“, nämlich den SV Obergriesbach. „Das ist eine coole Truppe“, sagt er. „Sie haben in der Vorsaison noch etwas Lehrgeld bezahlt, doch das wird ihnen nicht mehr passieren.“ Nach dem verpassten Aufstieg in der Relegation (nach Elfmeterschießen gegen den FC Alba Augsburg) ist sich der Aresinger diesmal sicher, dass das SVO-Team „marschieren wird“. Verdient hätte das Oettls Ansicht nach auch der TSV Weilach. Doch wen er fast noch stärker einschätzt, ist der SV Hörzhausen. „Sie haben sich gut verstärkt, mit ihnen ist zu rechnen.“

SZ-Prognose

Theoretisch klang das alles schon recht schlüssig, doch jetzt zeigen auch die ersten Praxistests, dass es ganz gut funktionieren könnte: Sebastian Slupik als Abwehrchef, Alexander Gazdag als Lenker im Mittelfeld und Robert Weidel als neuer Torjäger. Rund um diese Aresinger Trainerachse mit viel Erfahrung (37 Jahre im Schnitt) und Qualität gibt es dann natürlich auch noch ein paar weitere Routiniers und viele junge Talente, die sich mit der richtigen Führung weiterentwickeln können. Klappt das so, wie man es sich beim BC Aresing vorstellt, dann sind die Gelb-Schwarzen eines von etwa fünf Teams, die ernsthaft um den Aufstieg spielen können – und das nicht nur in der Theorie, sondern auch ziemlich sicher in der Praxis.

SZ