Die Welle der Hilfsbereitschaft ist riesig
Zuschüsse, Spenden, Solidarität: Deggendorfer SC bedankt sich für über 94000 Euro, ist aber noch nicht über den Berg

11.12.2024 | Stand 11.12.2024, 21:13 Uhr |

Ein Defekt an der Kühltechnik des Eisstadions, verbunden mit einer lange dauernden Reparatur, hat den Deggendorfer Schlittschuhclub in eine existenzgefährdende Situation gebracht. − Foto: Stefan Schmidbauer

Ein Defekt in der Kühltechnik im Deggendorfer Eisstadion hat den Deggendorfer Schlittschuhclub (DSC) Anfang August in eine „existenzgefährdende“ Situation gebracht. Doch seither darf sich der DSC auch über eine Welle der Solidarität freuen. In einer Pressemitteilung gibt der Traditionsverein jetzt – nach Erhalt aller Zuschüsse und Spenden– einen Überblick, wie viel Einnahmen man durch die Kampagne generieren konnte, und woher der Bedarf kam.

„Zunächst möchten wir uns bei allen Geldgebern, egal ob Privatpersonen, den Klubs Selber Wölfe und Passau Black Hawks, Unternehmen oder der Stadt Deggendorf bedanken. Ihre und Eure Hilfe hat einen großen Anteil daran, dass wir bislang durch die Situation gekommen sind. ,Zamm Hoitn‘, ist aber auch weiterhin unser Motto. Wir sind uns sicher: Gemeinsam kommen wir durch diese Zeit!“, schreibt der Verein, der die Einnahmen wie folgt aufgliedert:

So verteilen sich die Einnahmen



PayPal 12 675,17 Euro, Spendenkonto 66 906,47 Euro. Auf das Spendenkonto sind auch die Einnahmen durch die Globus-Party, das Golfturnier, der Verkauf von Merchandising sowie die drei Spiele in Selb
(4000 Euro) und Passau (1500 Euro) geflossen. Der Zuschuss der Stadt Deggendorf für Eiszeiten des Nachwuchses beträgt 14 782,50 Euro. Das macht summa summarum eine Gesamtsumme von 94 364,14 Euro.

Auf der anderen Seite steht ein geschätzter Schaden von rund 180 000 Euro, den der Verein wie folgt darstellt. Den Verantwortlichen ist dabei ganz wichtig, wie sich diese Summe zusammensetzt. „Als Kalkulationsgrundlage dienen hierfür die Vergleichswerte aus dem Vorjahr – die Zahlen sind also nicht aus der Luft gegriffen“, heißt es weiter.

Der geschätzte Schaden im e.V. beträgt rund 42 500 Euro. Dieser setzt sich zusammen aus: 12 000 Euro an entgangenen Einnahmen bei Nachwuchs-Heimspielen (inklusive dem einnahmestarken Yormas-Cup), der Rückzahlung von Anmeldegebühren für Turniere in Höhe von knapp 5000 Euro, die Auslagerung des Trainingsbetriebes nach Straubing (zirka 16 000 Euro) sowie der Auslagerung der Vorbereitungsspiele in Höhe von knapp 9500 Euro. Letzteres sind in erster Linie Buskosten, die entstanden sind, weil die Spiele in fremden Stadien statt in der heimischen Festung an der Trat ausgetragen werden mussten.

Im Rahmen der Spielbetriebsgesellschaft der ersten Mannschaft wurde einen Schaden von knapp 140 000 Euro ermittelt. Auch hier hat der Deggendorfer SC die Erfahrungen aus dem Vorjahr angesetzt. Dieser setzen sich wie folgt zusammen: Rund 95 000 Euro sind dem Klub durch Einnahmen der Vorbereitungs-Heimspiele inklusive Saisoneröffnungsfeier entgangen. Hier wurden sowohl Ticketing-, als auch Kiosk- und Fanshop-Einnahmen eingerechnet. Für die Auslagerung des Trainingsbetriebes nach Straubing sowie der
auswärts ausgetragenen „Heimspiele“ in Selb, Zell am See (gegen
Salzburg) sowie Passau wurden Mehrkosten von knapp 20 000 Euro ermittelt. „Dieser Betrag setzt sich aus Miete für Sprinter, Neunsitzer, Spritkosten, Buskosten sowie Verpflegungskosten für die Mannschaft zusammen.“ Hinzu kommt der Entfall des Sponsorings für den Niemeier-Haustechnik-Cup sowie fehlende SpradeTV-Einnahmen in Summe von knapp 25 000 Euro.

Die Einnahmen wurden laut Verein ordnungsgemäß verbucht und im Rahmen des Kooperationsvertrages im Verhältnis von 60/40 zu Gunsten der GmbH & Co. KG verteilt. Die Gelder wurden für diverse Dinge verwendet, die in der Zeit ohne Einnahmen trotzdem angefallen sind, aber auch extra benötigt wurden, wie Miete, Sozialversicherung, Verpflegung, Trainergehälter im e.V., Spritkosten, Sprinter, etc. Eine Zweckentfremdung der Einnahmen fand nicht statt.

Verein ist weiterhin auf externe Unterstützung angewiesen



„Wir wissen, dass viele von euch uns bereits treu zur Seite stehen, und dafür sind wir unendlich dankbar“, heißt es in der Mitteilung weiter. Durch die Spendenkampagne konnte bislang rund die Hälfte des Schadens kompensiert werden. Allerdings hat man auch immer noch mit der Differenz zu kämpfen. Der Deggendorfer SC ist also weiterhin auf externe Unterstützung angewiesen, um die durch den Schaden an der Ammoniakleitung entgangenen Einnahmen auszugleichen. „Wir brauchen jetzt mehr denn je eure Stimmen, eure Begeisterung und eure Unterstützung für die Nummer eins im Landkreis Deggendorf. Sei es durch den Besuch in unserer Festung an der Trat, durch den Erwerb von Fanartikeln, durch Konsum an unseren Kiosken oder einer Spende auf unser Spendenkonto. Jeder Beitrag, sei er auch noch so klein, kann einen großen Unterschied machen und ist eine große Hilfe. Der Deggendorfer SC ist mehr als nur ein Verein – wir sind eine Gemeinschaft, die zusammenhält, in guten wie in schwierigen Zeiten.“, lautet deshalb der Appell an alle, die sich dem DSC verbunden fühlen.

Der DSC hat in Zukunft noch viel vor



Zur Zeit laufen auch vielversprechende Gespräche mit Partnern, die für die zukünftige Ausrichtung des Standortes von hoher Bedeutung sind. Schließlich habe man noch viel vor! Jedoch läuft das Tagesgeschäft unaufhaltsam weiter und sorgt tagtäglich für neue Aufgaben und Herausforderungen. „Gemeinsam können wir diese lösen, über die Hälfte konnten wir ja bereits akquirieren, jetzt gilt es noch mal im Rahmen der Möglichkeiten eines jeden Einzelnen unseren so geliebten Sport und Klub aktuell und in der Zukunft auf gesunde Beine zu stellen. Damit wir weiterhin ein wichtiger Werbeträger für die Stadt Deggendorf sind – auch über die Landkreisgrenzen hinaus.“

Aber nicht nur die erste Mannschaft steht sportlich aktuell hervorragend in der Liga da. Auch der Nachwuchs sorgt gerade für richtig Furore. U20 und U17 klopfen an der Türe zur Erstklassigkeit, die Altersklassen darunter befinden sich alle im Spitzenfeld der höchsten Spielklasse in Bayern. „Lasst uns deshalb zusammenstehen und zeigen, dass der Deggendorfer SC nicht nur ein Team ist, sondern eine Familie. Wir glauben an unsere gemeinsame Stärke und daran, dass wir diese Herausforderung meistern können. Euer Engagement ist der Schlüssel zu unserem Erfolg – lasst uns gemeinsam dafür kämpfen, dass der Deggendorfer SC auch in Zukunft strahlen kann!“, betont der Verein abschließend in seinem Statement.

− red