Rosenheim und sein Meister-Coup
Zahnverlust, Overtime-Spezialisten, Glückwünsche von Söder – und was die Starbulls nun in der DEL2 erwartet

03.05.2023 | Stand 16.09.2023, 22:45 Uhr

Was für ein Bild: Die Rosenheimer Fans feiern Keeper Pöpperle. −Foto: Hans-Jürgen Ziegler

Sechs Jahre lang mussten die Eishockey-Fans der Starbulls Rosenheim auf diesen Moment warten. Nun sind die Grün-Weißen zurück in der DEL2. Im Unterhaus treffen die Kufencracks von der Mangfall auf ein Potpourri hochinteressanter Teams.

Derbys gegen Landshut: Besonders heiße Auseinandersetzungen stehen den Starbulls in den Derbys gegen den EV Landshut bevor. Beide lieferten sich im Finale 2011/12 der 2. Bundesliga eine denkwürdige Serie („Best of 7“), die die Niederbayern – zu diesem Zeitpunkt noch als Landshut Cannibals aktiv – nach sechs intensiven Begegnungen für sich entschieden. Der Rosenheimer Übungsleiter hieß zu diesem Zeitpunkt Franz Steer (heute Dorfen).

Wiedersehen mit dem Ex-Nachwuchscoach: Beim oberbayerisch-oberpfälzischen Duell mit den Eisbären Regensburg kommt es zum Wiedersehen mit Max Kaltenhauser. Fünf Jahre lang (2013 bis 2018) zeichnete er für den Starbulls-Nachwuchs verantwortlich. Seitdem steht er bei den Domstädtern an der Bande. Mit den Eisbären stieg Kaltenhauser in der Saison 2021/22 in die DEL2 auf und schaffte es im ersten Jahr direkt in die Pre-Playoffs. Weitere heiße Bayern-Derbys wird’s gegen Selb und Bayreuth geben.

Schwergewichte aus der DEL: Auch die nichtbayerischen Teams haben es im Unterhaus in sich: Mit DEL-Absteiger Bietigheim Steelers kommt in der Spielzeit 2023/24 ein absolutes Schwergewicht auf Rosenheim zu. Zudem dürfte sich der amtierende DEL2-Titelträger Ravensburg Towerstars, der sich in der Endrunde gegen den EC Bad Nauheim durchsetzte, als harter Brocken herauskristallisieren.

Längste Auswärtsfahrt der Saison und Punkterekord: Beim Ex-Absteiger Krefeld Pinguine wartet mit knapp acht Stunden Anreise die längste Auswärtsfahrt auf die Starbulls. Zudem haben die Kassel Huskies in der vergangenen Spielzeit einen neuen Punkterekord (122 in 52 Spielen) in der Hauptrunde aufgestellt.

Pokalübergabe: Zur Übergabe des Meisterpokals war auch die Rosenheimer Stadtspitze mit Oberbürgermeister Andreas März und Stellvertreter Daniel Artmann sowie die Bundestagsabgeordnete Daniela Ludwig aufs Eis gekommen. Die Trophäe übergaben aber die Verantwortlichen des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB). „Glückwunsch an die Starbulls, die in dieser Saison einige Rückschläge zu verdauen hatten und zum richtigen Zeitpunkt ihre beste Leistung abrufen konnten“, so DEB-Vizepräsident Marc Hindelang.

Glückwünsche: Via Facebook gratulierte den Starbulls auch Ministerpräsident Markus Söder. „Gratulation zu der super Leistung. Das ist der verdiente Lohn für harte Arbeit“, schrieb der Landesvater. Auch die früheren Goalies Pasi Häkkinen und Timo Herden hinterließen Glückwünsche.

Fangesänge: Nicht nur während des vierten Finales und nach dem Siegtreffer war die Stimmung im Stadion beeindruckend. Die Fanlager bewiesen danach riesiges Gespür, als sie zunächst Mike Glemser besangen, dann – Rosenheimer und Weidener gemeinsam – den Gesang „Wir sind alle Eishockeyfans“ anstimmten und die Starbulls-Anhänger alle drei Rosenheimer Schlussmänner einzeln in die Kurve beorderten und bejubelten.

Zahnverlust: Während des vierten Finalduells ließ Verteidiger Maxi Vollmayer zwei Zähne auf dem Eis. Er hatte einen Schläger ins Gesicht bekommen. Dem Meisterlächeln taten die Lücken im Gebiss allerdings keinen Abbruch.

Verlängerung: Die gespielten 81:43 Minuten waren nicht das längste Spiel in der Rosenheimer Historie. In der Playdown-Finalserie aus der DEL2 gegen Crimmitschau fiel der Siegtreffer der Starbulls nach 106 Minuten und 28 Sekunden.

Unbesiegbar: In Verlängerungen von Playoff-Finalserien ist Rosenheim nach wie vor ungeschlagen. Bislang gab es sieben Siege in der Overtime. Titelgewinne in der Verlängerung gab es drei: 1985 (Torschütze Ernst Höfner), 2010 (Mitch Stephens) und nun heuer dank Bradley McGowan.

Meisterfeier: Die Meisterfeier geht am Samstag, 6. Mai, über die Bühne. Los geht’s um 15 Uhr mit einem Empfang am Rosenheimer Rathaus. Es folgt ab 16 Uhr ein Autokorso durch die Innenstadt sowie eine Autogrammstunde, Ehrungen und eine Trikotversteigerung im Rofa-Stadion. Danach steigt die Party mit der Band Nirwana und 250 Liter Freibier.

− luz/tn