Sechs Spiele, zwei Siege – die Passau Black Hawks sind nicht wirklich gut aus den Startlöchern gekommen in der Eishockey-Oberliga Süd. Daher hat Trainer und Manager Thomas Vogl nach sechs Spieltagen erstmals öffentlich mahnende Worte an seine Spieler gerichtet. Zugleich wirbt der 47-Jährige um Geduld mit seinem Team und Klub.
„Wir sind immer noch ein Underdog in der Liga mit einem der kleinsten Budgets und wir dürfen nicht zu negativ werden“, sagt Vogl vor dem vierten Spieltagswochenende mit Heimspiel gegen Heilbronn (Freitag, 19.30 Uhr) und Gastspiel in Bayreuth (Sonntag, 18 Uhr). Man müsse realistisch bleiben und womöglich die Erwartungen, die Verpflichtungen von Torwart Marco Eisenhut sowie der Profis René Röthke und Andrew Schembri geweckt hätten, etwas bremsen. „Vielleicht hat sich die Mannschaft nach der guten Vorbereitung auch von der Euphorie anstecken lassen“, sucht der Passauer Coach nach Erklärungen für vier Niederlagen in sechs Partien mit im Schnitt fast fünf Gegentoren. Mit anderen Worten, gerade am zweiten Wochenende mit Niederlagen in Füssen (1:7) und gegen Lindau (3:6) sind die Habichte auf den Boden der Tatsache gestürzt. „Das war eine Watschn für uns alle“, gesteht Vogl. Wenngleich da die personellen Voraussetzungen schwierig waren.
Grundsätzlich bleibt der 47-jährige Landshuter zuversichtlich, sieht „die Mannschaft auf dem richtigen Weg“, wie er betont. Mit realistischem Blick sei die Lage keineswegs brenzlig: „Für uns war und ist jedes Spiel ein Kampf und wir brauchen einen perfekten Tag, damit wir Teams schlagen, die einfach bessere Voraussetzungen haben. Wir werden auch in Zukunft kein Team wie Heilbronn, Deggendorf oder Memmingen sein, das aufzaubert und Gegner an die Wand spielt“, macht Thomas Vogl deutlich.
Sieben der 29 Gegentore in Unterzahl
Klare Worte findet er auch zu einem Thema, das beim bisherigen Saisonverlauf ins Auge sticht. Die Black Hawks kassierten die mit Abstand meisten Strafminuten der Oberliga Süd, neben einer Matchstrafe gegen Marc Sauer (drei Spiele gesperrt; auch am kommenden Wochenende) handelten sich Daniel Maul und Maximilian Otte große Strafen ein. Sieben der 29 Gegentore kassierten die Dreiflüssestädter in Unterzahl. In Summe saß in den bisherigen sechs Partien rund 24 Minuten ein Passauer auf der Strafbank. „Wenn wir nicht lernen, das abzustellen, werden wir schwer unter die Räder kommen. Mit 20 Minuten auf der Strafbank gewinnst du keinen Blumentopf, egal gegen welchen Gegner“, schimpfte Thomas Vogl nach dem jüngsten 3:6 in Bad Tölz. Er geht jedoch davon, dass sein Team ab sofort disziplinierter auftritt: „Ich habe das nochmal deutlich angesprochen und es wurde auch intern in der Kabine darüber geredet, das ist das Allerwichtigste“, sagt der Black-Hawks-Coach.
In diesem Zusammenhang nimmt er seine Spieler auch in Schutz: „Es gibt einige neue Regeln, zum Beispiel zwei Minuten für Meckern, und die Schiedsrichter sind auch noch etwas unsicher bei der Handhabung – das muss sich alles erst einspielen und dann werden die Strafen insgesamt wieder runter gehen“, prognostiziert der 47-Jährige, der auch mit Trainer-Kollegen bereits über das Thema diskutierte.