1200 Fans in Passau
Mit Mut und Moral: Black Hawks zerlegen den DSC im ausverkauften Derby – Heftiger Faustkampf

27.11.2022 | Stand 19.09.2023, 3:23 Uhr

Kämpferisch stark und mit großer Moral kämpften die Passau Black Hawks den Deggendorfer SC nieder. −Foto: Mike Sigl

Dieses Niederbayern-Derby in der Eishockey-Oberliga Süd hatte alles: Ausverkauftes Haus, hitzige Szenen – und einen Underdog als verdienten Sieger. Die Passau Black Hawks haben dem Deggendorfer SC am Sonntagnachmittag vor 1200 Fans in der EisArena ein Schnippchen geschlagen und den Favoriten mit 4:1 (0:0, 1:1, 3:0) nach Hause geschickt.

Die Passau Black Hawks beginnen mit Yuma Grimm, dem Neuzugang von den Straubing Tigers – und mit viel Mut. Durch gutes Forechecking lassen die Hausherren den DSC kaum zur Entfaltung kommen. Nach mehreren guten Offensivaktionen liegt der Puck aber auf der anderen Seite im Tor. Doch der Gäste-Jubel erstickt im Keim. Aus dem Getümmel hatte ein Deggendorfer das Spielgerät mit der Hand ins Passauer Tor befördert.

Als gegen Mitte des ersten Drittels der DSC für gut eine Minute in doppelter Unterzahl agieren muss, bietet sich den Black Hawks die große Chance, in Führung zu gehen. Doch der immer wieder stark parierende Timo Pielmeier entschärft sämtliche Abschlüsse. In einem hitzigen Spiel scheint diese Phase ein kleiner Wachmacher für die Gäste zu sein. Der DSC agiert in der Folge konsequenter in Richtung Tor, doch die gefährlichere Mannschaft bleibt die von Trainer Petr Bares.

Spielentscheidende Szenen zu Beginn des dritten Drittels

Nach 19:9 Torschüssen für die Black Hawks im ersten Drittel macht der DSC nach der Pause mehr fürs Spiel – und belohnt sich prompt. Thomas Greilinger bedient Alex Grossrubatscher auf rechts und der schiebt den Puck zwischen Raphael Fössinger und dem langen Pfosten flach ins Tor (26.). Deggendorf ist nun die bessere Mannschaft, aber Passau alles andere als aus dem Spiel. Durch Gegenstöße bleiben die Black Hawks gefährlich – und gleichen zwei Minuten vor Ende des zweiten Drittels aus: Erst ist Pielmeier bei einem Schuss von Raul Jakob noch zur Stelle, dann drückt Vincent Jiranek die Scheibe im Nachschuss ins Tor.

Die entscheidenden zehn Minuten dann zu Beginn des dritten Drittels. Die Black Hawks kommen mit Wucht und dem Wissen aus der Pause, dass der DSC an diesem Tag schlagbar ist. Benedikt Jiranek bedient Carter Popoff, der aus spitzem Winkel Pielmeier überwindet (42.). Der Jubel ist kaum abgeebbt, da ertönt die Tormusik schon wieder: Passau spielt einen Gegenstoß mustergültig zu Ende, Neuzugang Yuma Grimm legt vor dem Tor quer auf den gebürtigen Deggendorfer Brett Schäfer, der nur noch einzunetzen braucht (45.). Der DSC agiert nun kopflos, kommt selbst kaum zu gefährlichen Szenen und schwächt sich durch Disziplinlosigkeiten immer wieder selbst.

Als Jakub Cizek einen Konter zum 4:1 vollendet (52.), eskaliert die Szenerie fast. Der Passauer jubelt aufreizend vor dem Deggendorfer Fanblock und bringt so die wenig besinnliche Stimmung an diesem 1. Advent fast zum Überkochen. Thomas Pielmeier und Florian Lehner gehen aufeinander los – und auch bei diesem Faustkampf haben die Black Hawks am Ende die Oberhand. Spätestens in diesem Moment ist klar, dass sich die Hausherren den verdienten Sieg nicht mehr aus der Hand nehmen lassen würden.

Video des Faustkampfs beim Derby (Quelle: 1.Eishockey Fanclub Passau/Facebook) – sollte das Video nicht abspielen, klicken Sie hier.