In mehreren Situationen haben sich die Lindau Islanders am Freitagabend im Auswärtsspiel beim Deggendorfer SC benachteiligt gefühlt. Nachdem die Bodenseer der Meinung sind, dass die Schiedsrichter in einer Szene Regelbruch begingen, legten sie Protest gegen die Wertung des Spiels ein, wie der Eishockey-Oberligist am Samstagvormittag mitteilte.
Die umstrittene Szene ereignete sich in der 17. Spielminute beim Stand von 1:1, als die Schiedsrichter zunächst auf Penalty für die Gäste entschieden. Deggendorfs Alex Grossrubatscher klärte die Scheibe im Torraum. Diese Tatsachenentscheidung nahmen die Referees nach Ansicht der Videobilder zurück, weil Grossrubatscher den Puck nicht mit der Hand bedeckte, sondern lediglich zu Torwart Timo Pielmeier schob. „Allerdings ist die Überprüfung einer solchen Szene nach Ziffer 1.3.22. der Durchführungsbestimmungen nicht gestattet. Deshalb liegt nach Auffassung der Islanders eine Regelbeugung vor“, schreiben sie in ihrer Begründung und der sportliche Leiter Milo Markovic schiebt hinterher: „Wir haben uns lange überlegt, ob wir es machen sollen. Allerdings ist es nach der Art und Weise, wie die Schiedsrichter anschließend mit uns umgingen und sogar der Schiedsrichterbeobachter versucht hat, Druck in unsere Richtung aufzubauen Zeit, ein Zeichen zu setzen.“
Laut Rechtsordnung des Deutschen Eishockey-Bundes kann das Spielgericht im eingeleiteten „Feststellungsverfahren nur auf Verlust oder Wiederholung eines Spiels“ erkennen, wie dort in Artikel vier nachzulesen ist. Heißt: Eine Neuansetzung der Partie ist laut DEB-Statuten nicht auszuschließen.
Nach dem verweigerten Penalty kassierten die Islanders noch im ersten Drittel das 1:2 (Thomas Greilinger) und verloren das Spiel schließlich mit 5:6. Aufgrund dieses Endstandes sprechen die Lindauer von einer „spielentscheidenden Szene“ und Trainer Michael Baindl kritisierte die Schiedsrichter bereits direkt nach Spielende auf der Pressekonferenz für zwei weitere „Fehlentscheidungen“: Dem zwischenzeitlichen 5:2 ging eine „klare Abseitsstellung“ voraus. Später sei ein hoher Stock eines Deggendorfers nicht geahndet worden, der den Gästen eine doppelte Überzahl (Fünf gegen Drei) beschert hätte.
„Respekt heißt auch, Regeln zu kennen“
„Von Spielern und Trainer wird immer Respekt eingefordert, der uns aber auch zusteht, wenn wir bei derartigen Szenen in denen wir klar benachteiligt werden, Gesprächsbedarf haben. Respekt heißt aber auch, Regeln und Durchführungsbestimmungen zu kennen und so anzuwenden, dass die Integrität des Wettbewerbs nicht in Frage gestellt wird“, kommentiert Markovic in der Mitteilung seines Vereins am Samstag.