Im Interview
„Liga ist stärker, wir aber auch“: Sportchef Zessack über die Hawks, das Derby und ein Transfer-Näschen

26.11.2022 | Stand 19.09.2023, 3:27 Uhr

Gut drauf mit seinen Black Hawks: Sportchef Christian Zessack. −Foto: Mike Sigl

In der Vorsaison noch enttäuschender Vorletzter, mischen die Passau Black Hawks in dieser Spielzeit munter mit um die Playoff-Plätze in der Eishockey-Oberliga Süd.

Nach dem ersten Saisondrittel ist die sportliche Bilanz sehr achtbar (acht Siege/ neun Niederlagen), belegt das junge Team von Trainer Petr Bares Rang 8 – mit einem im Vergleich zur Vorsaison beinahe verdoppelten Punkteschnitt. Und am Sonntag (14.30 Uhr/EisArena Kohlbruck) steht das ewig junge Derby gegen den Deggendorfer SC an.

Über das Duell mit dem alten Rivalen und die Hintergründe für den Hawks-Aufschwung hat sich die Heimatzeitung mit dem Sportlichen Leiter der Passauer Eishockey-Freunde, Christian Zessack, unterhalten.

Herr Zessack, das Derby gegen den DSC steht an – mit welchen Erwartungen gehen Sie diese emotionale Partie am Sonntag an?
Christian Zessack: Wir hoffen natürlich erstmal auf ein volles Haus und dass die Fans damit die guten Leistungen unseres jungen Teams honorieren. Der DSC ist natürlich klarer Favorit, hat eine brutal gute Mannschaft – aber wir werden dagegenhalten und unsere Chance suchen, wie in jedem Spiel.

Die Hawks stehen nach dem ersten Saisondrittel sportlich deutlich besser da als in den Vorjahren – woran liegt‘s?
Zessack:
Die Liga ist noch einmal stärker geworden – wir aber auch. Wir hatten ein glückliches Händchen bei der Verpflichtung unserer ausländischen Kontingentspieler – aber auch unsere jungen Spieler funktionieren, sie liefern Woche für Woche starke Leistungen ab. Dazu kommt die gute Unterstützung in der Kooperation mit dem EV Landshut, der bei Bedarf immer zwei Akteure aus dem Zweitligakader und auch Nachwuchskräfte zur Verfügung stellt.

Das heißt im Umkehrschluss, dass der Kampf um die Stammplätze enger geworden ist?
Zessack:
Durch den generell größeren Kader ist natürlich auch der Konkurrenzdruck auf den einzelnen Spieler gestiegen – die Mannschaft stellt sich nicht mehr wie früher häufig von selbst auf.

Und wie bewerten Sie die Rolle der drei Ausländer Jakub Cizek, Carter Popoff und Zack Dybowski? Alle drei belegen immerhin Top-10-Plätze in der Scorerliste der Oberliga Süd...
Zessack:
Wie gesagt, da hatten wir ein gutes Näschen: Zack Dybowski hat sich in seiner zweiten Saison bei uns unheimlich verbessert, Carter Popoff ist ein genialer Spielmacher – und Jakub Cizek ist mit seinen 21 Jahren schon ein richtiger Torjäger.

Inwieweit hat sich nun die Zielsetzung für diese Saison geändert?
Zessack:
Unser Ziel lautet jede Saison mindestens ein Pre-Playoff-Platz, also Rang 7 bis 10 – das haben wir in der Vergangenheit ein paar Mal verfehlt. Aber diese Saison sieht‘s recht gut aus, wir müssen halt dranbleiben und konstant punkten – denn geschenkt bekommst du in dieser Liga nichts.


Interview: Werner Schötz