Es bleibt alles beim Alten: Die Selber Wölfe holen sich zum dritten Mal in Serie den Niemeier-Haustechnik-Cup, allerdings unter fragwürdigen Umständen. Der Deggendorfer SC schloss das Vorbereitungsturnier zur neuen Saison auf dem vierten und letzten Platz ab.
Lesen Sie dazu auch: Fliegende Fäuste und dann ein Abbruch: DSC-Turnier endet mit Knalleffekt – Deggendorf Letzter
Ob man aus beiden Spielen allzu viele Erkenntnisse ableiten kann, ist fraglich. DSC-Trainer Jiri Ehrenberger musste auf acht Spieler verzichten, sodass am Ende statt eines 22-Mann-Kaders wie vergangenes Wochenende in Neumarkt nur 14 Spieler zur Verfügung standen. Immerhin: So erhielten die Nachwuchsspieler um Leon Draser und Viktor Skorohodov jede Menge wertvolle Eiszeit. Und weiter: Bei den Ausfällen handelt es sich nach Aussagen der Verantwortlichen um Vorsichtsmaßnahmen und leichten Blessuren, die Ausfälle sollen nichts Längerfristiges sein.
„Nicht geplant, dass man so viel Eiszeit nehmen muss“
Die Partie gegen Prag war letztlich nach sechs Minuten entschieden. Eine vierminütige Überzahl nutzten die Tschechen mit einem Doppelschlag innerhalb von 18 Sekunden zur Zwei-Tore-Führung, das 0:3 folgte drei Minuten später. Die Deggendorfer schafften es aber, sich von dem frühen Rückstand zu sammeln und spielten in der Folge munter mit. Andreé Hult, der immer wieder seine individuelle Klasse aufblitzen ließ, hielt bei einer Schopper-Hereingabe den Schläger rein und fälschte zum 1:3 ab (17.). Der Mittelabschnitt gestaltete sich ausgeglichen, es gab keine Tore, wohl aber zahlreiche Chancen auf beiden Seiten. Im Schlussabschnitt trafen beide Teams jeweils zweimal, sodass die Partie mit 3:5 endete, was in Anbetracht des Spielverlaufs ein gerechtes Ergebnis gewesen sein dürfte. „Die Saison hat gerade begonnen und uns fehlen acht Spieler, das ist auch schwierig für diejenigen, die spielen“, sagt Thomas Greilinger: „Es war nicht geplant, dass man zu diesem Zeitpunkt so viel Eiszeit nehmen muss.“
Am Sonntag traf man auf den letztjährigen Viertelfinale-Gegner, die Hammer Eisbären. Trotz zahlreicher Chancen auf beiden Seiten mussten die Zuschauer bis zur 51. Minute warten, ehe sie erstmals jubeln durften: Der ansonsten überragend haltende Raphael Fössinger lenkte den Puck über sich hinweg, von dort kullerte die Scheibe ins Tor zur Führung für die Eisbären. Julian Elsberger markierte von der Strafbank kommend den 1:1-Ausgleich (56.). In der Overtime mussten die Deggendorfer eine Strafzeit hinnehmen, das folgende Powerplay nutzten die Hammer zum 2:1-Endstand durch Jonas Alanne.
„Es gelang nicht, die Gesundheit der Spieler zu schützen“
Das abschließende Finale gewannen die Selber Wölfe mit 1:0. Allerdings war die Partie bereits nach 28 Minuten beendet: Aus Sicht von Slavia Prag wurde die Partie überhart geführt. „Vorbereitungsspiele dienen der Vorbereitung auf den Saisonstart. Das heutige Spiel war von Anfang an hitzig […] und es gelang nicht, die Gesundheit der Spieler zu schützen“, schreibt der Club auf seiner Homepage: „Es gipfelte in einer Massenschlägerei, und in einer der folgenden Unterbrechungen zu einem Schlag auf unseren liegenden Spieler.“ Also verließ die Mannschaft das Eis und kehrte nicht wieder zurück, die Partie wurde abgebrochen. Zu diesem Zeitpunkt führten die Gastgeber aus Selb durch ein Tor von Marco Pfleger mit 1:0 (2.), sodass man am Ende mehr oder weniger kampflos den Titel verteidigen konnte.
Zu den Kommentaren