Vor der Länderspiel-Pause Anfang November steht für fast alle Mannschaften der Eishockey-Oberliga Süd eine Englische Woche mit fünf Partien binnen zehn Tagen auf dem Programm. Dem Deggendorfer SC und seinen Fans bleibt also kaum Zeit, den Derbysieg über die Passau Black Hawks (4:0) zu genießen. Zumal am Wochenende sechs Punkte vom DSC erwartet werden.
Die Truppe um Trainer Jiri Ehrenberger empfängt am heutigen Freitagabend die Lindau Islanders (Bully 20 Uhr), ehe sie am Sonntag zum Schlusslicht nach Bayreuth (18 Uhr) reist. Zwei Partien, die ein Tabellenführer gewinnen sollte. Mit acht Siegen in Serie, darunter drei Shutouts für Torwart Timo Pielmeier, haben sich die Deggendorfer in die Favoritenrolle manövriert. Unter der Woche ließ der Deutsche Eishockey-Bund (DEB) in den sozialen Netzwerken darüber abstimmen, wem die Fans in Deutschland die Meisterschaft und den Aufstieg in die DEL2 zutrauen. Der DSC wurde zum Titelfavoriten erklärt (26 Prozent) vor den Hannover Scorpions (22 Prozent) und den Bietigheim Steelers (zwölf Prozent), die Deggendorf die bislang einzige Niederlage beigebracht haben und vor einer Woche in Passau „ausrutschten“ (4:5). Den Vorschusslorbeeren wollen Leinweber & Co. natürlich im Heimspiel gegen Lindau gerecht werden. Die Islanders suchen aktuell nach ihrer Form, haben fünf der zurückliegenden sechs Spiele verloren. Allerdings könnte dem Team von Trainer Michael Baindl der Sieg am Sonntag in Bad Tölz (2:1 n.P.) Auftrieb geben. Allerdings sprechen die Statistiken im direkten Vergleich eindeutig für den Deggendorfer SC. Lindau hat sowohl im Powerplay (10,6 Prozent) als auch in Unterzahl (67,6) die schlechtestens Werte der Oberliga Süd. Der DSC dagegen kommt mit einer Unterzahlquote von 90 Prozent daher und erzielt im Schnitt in jedem vierten Powerplay ein Tor (24,1 Prozent) – die Topwerte der Liga.
Weiterhin fehlen verletzungsbedingt Benedikt Schopper und Tomas Gulda, beide sollen nach Angaben von Coach Ehrenberger nach der Länderspielpause (15. November) wieder ins Spielgeschehen eingreifen, Gulda konnte schon erste Einheiten auf dem Eis absolvieren.
Große Chance für die Passau Black Hawks
Vor einer ausgesprochen günstigen Gelegenheit stehen die Passau Black Hawks, die anders als viele Gegner unter der Woche nicht ranmüssen. Die Mannschaft von Trainer Thomas Vogl reist am Freitag knapp 400 Kilometer zum Rangvorletzten Stuttgart Rebels (Bully 20 Uhr), ehe zwei Tage später der EC Peiting in der Eisarena in Kohlbruck zu Gast ist (18 Uhr). Damit stehen zwei Duelle mit Gegnern an, die aktuell in der Rangliste hinter den Dreiflüssestädtern stehen und damit könnten die Black Hawks im Kampf um die (Pre-)Playoff-Plätze ganz wichtige Punkte einfahren. Coach Vogl warnt allerdings: „Stuttgart hat sich im Vergleich zur letzten Saison verstärkt. Die Defensive steht viel stabiler. Man sieht, der Verein ist in der Oberliga angekommen. Stuttgart geht da einen ähnlichen Weg wie wir. Wir brauchen eine 100 Prozent konzentrierte Leistung und wir müssen unser Spiel aufs Eis bekommen. Wir sollten gegen Stuttgart wieder mehr auf uns und unser Spiel schauen“, fordert der 47-Jährige von seinen Spielern, die besser nicht in die Vergangenheit schauen, denn die Stuttgarter gewannen in ihrer ersten Saison lediglich fünf der 48 Hauptrundenspiele – zwei davon allerdings gegen die EHF Passau. Heuer läuft es für die Rebels deutlich besser, denn nach zehn Spieltagen stehen bereits drei Siege zu Buche für die Mannen um Topscorer Matthew Pistilli und den Ex-Passauer Samuel Mantsch.
− czo/mid/red