Horror-Diagnose für René Röthke und die Passau Black Hawks: Für den Kapitän ist die Saison beendet, wie der Eishockey-Oberligist am Dienstagmittag mitteilte. Aber der 42-Jährige will nächstes Jahr wieder zurückkommen, wie er der Mediengruppe Bayern sagte.
Der Stürmer verletzte sich am Sonntag gegen den Deggendorfer SC (3:1), als er nach einem Foul im zweiten Drittel zu Boden ging und sich offensichtlich das linke Knie verdrehte. Direkt nach Spielende hatte Trainer Thomas Vogl und der Stürmer selbst die Hoffnung, dass es nicht so schlimm sei, doch diese machten die Untersuchungen am Montag zunichte: Das vordere Kreuzband ist gerissen, wie der 42-Jährige der Mediengruppe Bayern bestätigt. Röhtke, der erst im Sommer vom DSC nach Passau gewechselt war, wird am Donnerstag operiert und fällt voraussichtlich sechs Monate lang aus.
Hörbar geknickt berichtet er von den medizinischen Untersuchungen. „Das war eine emotionale Achterbahnfahrt“, sagt der frühere DEL-Profi. Einerseits die schlimme Diagnose, andererseits zeigte ihm der Arzt seines Vertrauens, Dr. Thore Zantop vom Sporthopaedicum Straubing, den Weg der Reha auf. „Ich habe ihn gefragt, ob meine Karriere damit beendet ist“, erzählt Röthke. Der Mediziner verneinte: „Es ist nur das Kreuzband betroffen, alles andere ist intakt und sieht seiner Aussage nach sehr gut aus.“ Demzufolge versucht der Eishockeystürmer und selbstständige Fitnesscoach den Blick nach vorne zu richten. Das falle ihm in diesem „sehr, sehr bitteren Moment“ nicht leicht, gesteht Röthke, „aber der Arzt meint, wir kriegen das wieder hin und nach zehn bis zwölf Wochen kann ich mit der Reha beginnen“.
Karriereende? Nein! „Ich lebe für den Sport“
Dass das Knie wieder vollständig belastbar sein wird, hat für René Röthke oberste Priorität. „Ich lebe für den Sport, will selbst weiterhin auf hohem Niveau was machen und anderen Übungen vormachen“, merkt er an. Durch hartes und nahezu tägliches Training hält der gebürtige Berliner, der im Landkreis Straubing lebt, seinen Körper seit jeher fit für Leistungssport. Verletzungen bremsten ihn in seiner Laufbahn nur selten aus. 2010 brach er sich als Profi der Straubing Tigers mal den Fuß.
Darum ist René Röthke auch froh, dass er jetzt nicht allein mit der schwierigen Situation umgehen muss. „Ich habe volle Unterstützung von allen.“ Alle Mitspieler hätten ihm am Montag geschrieben und leiden mit ihm. Sie müssen auf dem Eis ab sofort ohne ihn um die Playoffteilnahme kämpfen. Ein bitterer Verlust. „René ist nicht umsonst unser Kapitän. Seine Erfahrung ist für unsere Junge Mannschaft von unschätzbarem Wert. Jeder, der René kennt, weiß, dass er ein absoluter Musterprofi ist und die Mannschaft dementsprechend führt. Sowohl für René als auch für uns ist diese Nachricht natürlich eine Katastrophe. Wir werden René bei seiner Rekonvaleszenz unterstützen, wo wir nur können“, sagt Trainer Thomas Vogl in der Mitteilung des Vereins und deutet an, dass er schnell versuchen will, die entstandene Lücke im Kader zu füllen.
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Womöglich wird damit der Draht zu Lukas Miculka wieder heiß. Der 35-jährige Stürmer hatte im Oktober überraschend seinen Vertrag aufgelöst und ist seither vereinslos. Gerüchte um einen Wechsel nach Passau gab es bereits. Trainer und Manager Thomas Vogl bestätigte auch, lose Gespräche – ehe die Black Hawks Carter Popoff aus Kanadier zurückholten. René Röthke versichert derweil, dass er die Mannschaft weiterhin „nach Kräften von Außen unterstützen will“. Er werde bald wieder in der Eis-Arena auftauchen, versichert der verletzte Stürmer
− czo/red