Brüder Seite an Seite, der Vater findet’s gut
Die Jiraneks: Die Familiensache Eishockey wird in Passau fortgeführt

18.11.2022 | Stand 19.09.2023, 5:09 Uhr

Benedikt (links) und Vincent Jiranek: Die Brüder spielen Seite an Seite bei den Passau Black Hawks. Benedikt war erst im Oktober zu den Black Hawks gewechselt. −Foto: Mike Sigl

Von Lennard Janssen

Ende Oktober schlugen die Passauer Black Hawks auf dem Transfermarkt nochmal zu: Benedikt Jiranek (20) wechselte von den Memmingen Indians in die Dreiflüsse-Stadt. Dort trifft er auf seinen jüngeren Bruder Vincent (19), der ebenfalls für die Black Hawks auf Punktejagd geht. Dass die beiden den Weg zum Eishockey gefunden haben, liegt auch an ihrem Vater Martin Jiranek (53), der zu seiner aktiven Zeit als Spieler für den EHC Nürnberg aufgelaufen ist und dort als Vereinslegende gilt. Nun verfolgt er gespannt die Karriere seiner zwei Söhne.

Für Besuche in der Eisarena in Kohlbruck wird künftig allerdings seltener Zeit sein: Am Dienstag verpflichtete DEL2-Klub Heilbronner Falken den erfahrenen Internationalen als Co-Trainer. Ein Job, den Martin Jiranek bis zum Sommer bei den Fischtown Pinguins Bremerhaven ausübte. Seine aktive Karriere hatte er 2011 beendet. Mit Nürnberg erreichte er zwei DEL-Endspiele, gewann die Meisterschaft in der American Hockey League. Einen Spruch hat er sich behalten aus dieser Zeit: „Kein Training morgen, es gibt niemanden mehr zu schlagen!“ Doch auch die Arbeit als Trainer bereitet ihm großen Spaß: „Eishockey ist ein toller Sport. Es ist schnell, spannend und sehr kompetitiv. Die Arbeit mit Spielern auf individueller Ebene und auch mit der Mannschaft auf taktischer Ebene finde ich sehr bereichernd“, sagt Jiranek.

Die beiden Söhne teilen die Leidenschaft fürs Eishockey. Durch den Vater war der Sport schon immer Teil der Familie Jiranek. Somit war es nicht verwunderlich, dass die beiden schon früh ihre ersten Versuche auf dem Eis starten. „Eishockey hat meine gesamte Kindheit geprägt“, stellt Vincent Jiranek fest. Dass die Söhne den Profi-Weg gehen, war aber nie das Ziel, wie Martin Jiranek sagt: „Ich möchte sie bei allem unterstützen, was sie im Leben tun wollen. Wenn sie irgendwann sagen würden, dass sie nicht mehr Eishockey spielen wollen, wäre ich auch damit einverstanden. Sie müssen für sich selbst Eishockey spielen, nicht für mich.“ Dass der Weg die beiden Brüder nun nach Passau führt, freut auch Vater Martin. Sowohl über Stadt und Verein können alle drei nur Positives berichten. Martin Jiranek sieht fürs Eishockey in Passau enormes Wachstumspotenzial: „In diesem Jahr hat sich das Team gegenüber der letzten Saison verbessert und geht in die richtige Richtung. Sie haben eine gute Mischung aus erfahrenen und jüngeren Spielern. Sie versuchen, eine Atmosphäre harter Arbeit und Entwicklung aufzubauen, und ich denke, das ist der richtige Weg.“ Gerade für Benedikt ist es ein großer Bonus, wieder mit dem Bruder zusammenzuspielen. Auch Vincent freut sich auf die gemeinsame Zeit, wenngleich er es auch gewohnt sei, ohne seinen Bruder zu spielen, wie er feststellt. Beide sehen in Passau große Möglichkeiten, sich sportlich weiterzuentwickeln.