Playoffs kaum noch zu erreichen
Black Hawks in der Popoff-Falle: Seit der Kanadier fehlt, geht nichts mehr in Passau

23.02.2023 | Stand 17.09.2023, 2:20 Uhr

Sein Ausfall tut weh: Carter Popoff. Möglicher Weise steht eine Rückkehr des Kanadiers aber bevor. −Foto: Sigl

Sieben Punkte Rückstand auf den Pre-Playoff-Platz 10 bei noch fünf ausstehenden Spielen. Es ist eine Rechnung, die kaum noch aufgehen für die Passau Black Hawks in der Eishockey-Oberliga Süd. Die Krise der letzten Woche ist vor allem mit dem Fehlen des Kanadiers Carter Popoff zu erklären.


Am Donnerstagmorgen wurde bekannt, dass sich die Passau Black Hawks zum Saisonende von ihrem Trainer Petr Bares trennen.




Nach dem Spiel war Christian Zessack direkt in die Kabine gestapft. „Ich habe den Jungs schon deutlich gesagt, dass ich das nicht akzeptiere“, berichtet der Sportchef der Black Hawks von den Minuten nach dem Spiel gegen Füssen. „Wir stecken in einer schwierigen Situation, aber kämpfen und rennen, das kann man immer“, habe er den Spielern verdeutlicht.

3:6 hatten die Passauer gegen den EV Füssen verloren, und Zessack hatte beobachtet, dass sich die Mannschaft zwei Drittel lang „quasi kampflos“, wie er sagt, in ihr Schicksal gefügt hatte. Der vergangene Sonntag war ein weiterer unerfreulicher Tag für den Passauer Sportchef, die Verantwortlichen und das Team in dieser zu Ende gehenden Hauptrunde der Eishockey-Oberliga Süd gewesen.

Zwei Saisondrittel gut dabei, „dann alles verspielt“



Mit acht Niederlagen in Folge schleppen sich die Passauer dem Hauptrunden-Finale entgegen. Vom angestrebten Playoff-Platz trennen die Habichte fünf Spieltage vor Schluss sieben Punkte. „Es ist schon bitter, wenn man zwei Saisondrittel lang gut mitspielt, und dann alles verspielt“, fasst Zessack zusammen. „Natürlich ist die Stimmung im Keller“, fügt er an. Aufgeben, auch das habe er den Spielern verdeutlicht, sei aber keine Option. „So lange rechnerisch noch alles möglich ist, werden wir kämpfen“, stellt der Sportchef fest. Es klingt wie ein Appell.

Natürlich gibt es Gründe für den Absturz. Mit der Verletzung von Carter Popoff (27) erwischte es ausgerechnet jenen Spieler, der im fragilen Mannschafts-Gefüge der Black Hawks am allerwenigsten ausfallen durfte. Der Spielmacher (20 Tore, 41 Assists in 35 Spielen) fehlt nun aber schon seit drei Wochen – genau der Zeitraum, in dem die Hawks ihre Horrorbilanz aufgebaut haben. „Mit Carter fehlt unseren jungen Spielern die Lenkung“, stellt Zessack fest.

Sportchef Zessack bedauert mangelnde Alternativen



Auch Daniel Maul fällt seit dem Spiel gegen Weiden aus. „Bei anderen Vereinen kommen in solchen Situationen dann halt gestandene Spieler aus der zweiten Reihe zum Einsatz, bei uns kommen 21-Jährige“, stellt Zessack ernüchtert fest. Immerhin gibt es leichte Hoffnungszeichen, was Spielgestalter Popoff angeht. Gibt der Arzt Grünes Licht, steht der Kanadier am Sonntag möglicher Weise wieder zur Verfügung.

Ob die Hawks die Flügel nochmal ausbreiten können, ist damit freilich nicht gesagt. Christian Zessack lenkt das Augenmerk schon mal in eine andere Richtung: „Wir liegen fünf Spieltage vor Schluss 14 Punkte vor einem Abstiegsplatz.“