15 Punkte aus 14 Spielen haben die Passau Black Hawks bis zur Länderspielpause in der Eishockey-Oberliga Süd geholt. Damit stehen sie in der Tabelle auf Platz 10, dem letzten Preplayoffplatz und Mindestziel. Nach sechs Wochen Spielbetrieb zeichnet sich ab, wohin die Reise für das Team von Trainer Thomas Vogl geht – die PNP analysiert den bisherigen Saisonverlauf.
Unter dem Eindruck des Wochenendes herrschte am Sonntagabend Tristesse in der Eisarena in Kohlbruck. 2:9 beim Vorletzten Bayreuth Tigers, 1:3 gegen den SC Riessersee, der aufgrund einer Krankheitswelle nur zweieinhalb Reihen (zwölf Feldspieler) nach Passau schickte und die Black Hawks dennoch weitestgehend dominierte. Inklusive des 3:5 gegen Peiting eine Woche zuvor musste die Truppe um Kapitän René Röthke drei schmerzhafte Niederlagen in Serie einstecken, gegen direkte Rivalen im Kampf um die begehrten Playoffplätze. Trainer und Manager Thomas Vogl verabschiedete sich daher enttäuscht in die kurze Länderspielpause: „Sie kommt zur richtigen Zeit“, sagte der 47-Jährige.
Bevor er sich in die für Trainer und Spieler abgesperrten Bereiche zurück zog, analysierte Vogl die jüngsten Leistungen kurz: „Es wirkte, als wären die Beine schwer und hätten wir Angst, zu verlieren. Deshalb haben wir nicht gespielt, wie wir wollten“, sagte der Landshuter, der in den Ausfällen von unter anderem Andrew Schembri, David Seidl (verletzt) oder Thomas Nuss (fünf Spiele gesperrt) keine Ausreden suchte. Zumal das Team eindrucksvoll aufführte, zu was es imstande ist, wie Siege in Bayreuth (10:2) oder gegen DEL2-Absteiger Bietigheim (5:4) belegen.
Auf den ersten Blick mag kein Fortschritt erkennbar sein im Vergleich zur vorigen Saison. Die Black Hawks finden sich im Tabellenkeller – reichen die Veränderungen, die in Klubstruktur und Mannschaft vorgenommen wurden, nicht aus? Ist die Euphorie, die Verpflichtungen wie Röthke oder Schembri oder Marco Eisenhut ausgelöst haben, schon verpufft?
Vogl fordert von manchen Spielern „mehr Biss“
Für den Moment ist die Stimmung im Keller, aber es gibt Indizien, die insgesamt einen Aufwärtstrend erkennen lassen. Aus den Statistiken lassen sich Verbesserungen ablesen, bestätigt Trainer Vogl: „Wir haben Zahlen, die bei weitem besser sind als letztes Jahr.“ In nahezu allen Bereichen (Powerplay, Unterzahl, usw.) finden sich die Passauer im Mittelfeld der Ranglisten. Auch haben sie vier Punkte mehr im Vergleich zum gleichen Zeitraum vor einem Jahr. Aber die wackeligen Auftritte müssen weniger werden in den nächsten Wochen und Monaten. Dazu müssen insbesondere Spieler aus der zweiten oder dritten Reihe mehr in Erscheinung treten. „Von manchem, der hierher gekommen ist, um den nächsten Schritt in seiner Karriere zu machen, erwarte ich mehr Biss“, sagt Thomas Vogl.
Natürlich wird rund um die Mannschaft auch über Nachverpflichtungen diskutiert. Der Name Lukas Miculka (35) war zuletzt in der Eisarena zu hören. Der Stürmer bat Mitte Oktober um Auflösung seines Vertrags beim Deggendorfer SC, ist somit auf dem Transfermarkt. Thomas Vogl macht keinen Hehl daraus, dass er mit Miculka, mit dem er befreundet ist, „in losen Gesprächen“ sei, „aber nichts konkretes“. Unabhängig von dieser Personalie wird Vogl die Länderspielpause nutzen, damit schnellstmöglich Verbesserungen herbeigeführt werden können.