Furioses Schlussdrittel
Wahnsinnsspiel in Waldkraiburg: Löwen mit irrem Fünf-Tore-Endspurt – „Zartes Pflänzchen“ im Abstiegskampf

14.01.2023 | Stand 14.01.2023, 8:32 Uhr

Erik Hefke und der EHC Waldkraiburg drehten ein Wahnsinnsspiel gegen den TSV Peißenberg. −Foto: Butzhammer

Von Thomas Donhauser

Nach 40 Minuten war in der Waldkraiburger Raiffeisen-Arena alles wie gehabt in den letzten Wochen.

In der Partie der Eishockey-Bayernliga lagen die Löwen mit 3:6 gegen das Spitzenteam des TSV Peißenberg zurück und die nächste Heimniederlage drohte dem Team von Markus Berwanger. Doch dann gelang den Hausherren die Wiederauferstehung und sie verwandelten den klaren Rückstand in einen 8:6-Sieg. Kaum zu fassen für die knapp 300 Fans, die auf den EHC vor dem Schlussabschnitt keinem Pfifferling mehr daraufsetzten.

0:1 lag die Mannschaft des Ex-Rosenheimer Meisterspielers im ersten Spielabschnitt zurück, Maximilian Malzatzki traf in der 16. Spielminute zur Gästeführung. Schlag auf Schlag ging es im Mitteldrittel, es fielen nicht weniger als acht Tore. Bis zum 3:3 verlief die Parie ausgeglichen, Leon Judt, Philipp Lode und Christian Neuert glichen die jeweilige Gästeführung bis zur 35. Minute aus. Doch dann versetzten die Miners die Löwen in einen Schockzustand. Der zweifache Torschütze Brett Mecrones und Dejan Vogl, der einen Dreierpack schnürte schraubten binnen eineinhalb Minuten das Ergebnis auf 3:6, gut dass die Drittelpause kam.

Ein Blackout der Löwen, der so nicht passieren darf. „Normalerweise hätte es hier 6:3 für uns stehen müssen“, sagte Markus Berwanger in der Pressekonferenz. „Fast hätten wir uns um die Früchte der Arbeit gebracht“. Nüchtern sah es auch Gästecoach Josef Staltmayr: „Wir haben von Anfang an den Kampf nicht angenommen, Waldkraiburg war bissiger und hat am Ende verdient gewonnen!“.

Die Drittelpause drehte das Spiel, die Miners schalteten in der Gewissheit des sicheren Sieges ab und die Löwen drehten mit dem besten Drittel der Saison auf. Michal Popelka (45.), Max Cejka (50.) und Jan Loboda (53., beide in Überzahl) glichen zum 6:6 aus, ehe in den letzten sieben Minuten die Waldkraiburger auf die Siegerstraße einbogen. Leon Judt (56.) und Christian Neuert (60.) mit einem Empty-Net-Goal erzielten jeweils ihren zweiten Treffer zum 8:6, der so nicht mehr für möglich gehalten wurde.

Berwanger versprühte noch ein wenig Optimismus: „Ein zartes Pflänzchen, dass wir hegen und pflegen müssen, wenn wir im Februar gegen den Abstieg spielen“. Am Sonntag müssen die Löwen beim VfE Ulm/Neu-Um antreten.