Kontingentspieler-Regelung
Trio macht sein eigenes Ding: Vereine in der Eishockey-Bayernliga einigen sich auf Kompromisslösung

10.09.2024 | Stand 10.09.2024, 16:21 Uhr |

Soll auch in dieser Saison für viele Tor beim ECP sorgen: Der Tscheche Jan Tlacil bleibt den Pfaffenhofenern als Kontingentspieler erhalten. Der 25-Jährige glänzte in der vergangenen Saison mit 24 Toren und 16 Assists. Foto: Stolle

Mitunter hitzig diskutiert haben die Vertreter der 16 Bayernliga-Vereine am Samstag bei der Ligentagung im Stüberl des Pfaffenhofener Eisstadions. Streitpunkt war die Kontingentspieler-Regelung für die in wenigen Wochen beginnende Eishockey-Saison. Wirklich einig geworden sind sich die Vereinsvertreter dabei nicht. Während 13 Vereine, darunter der EC Pfaffenhofen, die bisherige Regelung mit zwei Kontingentspielern begrüßen, plädieren der ERSC Amberg, der VfE Ulm/Neu-Ulm und der ESV Buchloe dafür, mehr Kontingentspieler einsetzen zu dürfen.

Wie der Bayerische Eissport-Verband (BEV) nach der Tagung bekannt gab, einigten sich die Vereine auf einen Kompromiss: „13 Vereine gehen im Rahmen eines Gentlemans Agreement mit zwei Kontingentspielern in die Saison. Drei Vereine mit drei Kontingentspielern. Alle Vereine haben zugesagt, in der Saison 2024/25 die Kompromisslösung nicht zu verlassen“, heißt es in der Mitteilung des Verbandes.

„Natürlich ist es enttäuschend, dass diese drei Vereine hier ausscheren, aber hätten wir diesen Kompromiss nicht gefunden, hätte es gar keine Regel für die kommende Saison gegeben“, sagt Robert Huber. Der ECP-Abteilungsleiter ist der Meinung, dass ein, zwei Kontingentspieler pro Team die Liga beleben, mehr würden ihr dagegen schaden. „Denn wir wollen in erster Linie jungen Spielern aus dem eigenen Nachwuchs und der Region die Möglichkeit geben, sich weiterzuentwickeln und bei uns Bayernliga zu spielen.“ So sehen das auch die meisten anderen Vereine. „Manche waren sogar dafür, nur einen Kontingentspieler pro Team zuzulassen.“

Dazu muss man wissen, dass es bei der Thematik rein um transferkartenpflichtige Spieler geht, die zum sogenannten harten Kontingent gehören. Das sind jene Akteure, die keinen deutschen Pass besitzen und bei einem ausländischen Verein ausgebildet wurden. Mit dieser Regelung hadern beispielsweise die Ulmer, die neben ihren beiden festen Kontingentspielern einen ungarischen Spieler im Kader haben, der einige Jahre im Nachwuchs des Klubs verbracht hatte und nun zum harten Kontingent der ersten Mannschaft zählt.

Beim EC Pfaffenhofen werden die beiden Kontingentstellen auch heuer von den Tschechen Jan Tlacil und Jakub Vrana belegt. „Wir hätten noch die Möglichkeit gehabt, einen weiteren Tschechen zu verpflichten, dann hätten wir auch drei Kontingentspieler gehabt, aber das ist nicht unser Weg“, erklärt Huber. „Die Bayernliga wurde oft für die Regel mit zwei Kontingentspielern beneidet, schade dass sie jetzt fällt.“

Einig sind sich die 16 Bayernliga-Vereine natürlich wenn es um Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus geht. „Auch wenn diese Themen im Sport nicht sehr dominant sind, stellen sie uns vor echte Herausforderungen“, schreibt der Bayerische Eissport-Verband. Der Verband und die Vereine haben daher einstimmig beschlossen an den ersten beiden Spieltagen gezielt mit Aktionen die Werte des Sports in den Vordergrund zu stellen. So werden die Kapitäne der Mannschaften vor ihrer jeweiligen Partie ein kurzes Statement vorlesen, im dem sie sich zu den demokratischen Werten, Meinungsfreiheit, Vielfalt und Toleranz bekennen. „Der Verband und seine Vereine stehen für demokratische Werte und schauen nicht weg“, heißt es dazu in der Verbandsmitteilung.

enc

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