Absolutes Eishockey-Landesliga-Topniveau von beiden Seiten war es, was den 360 Zuschauern am Freitagabend im Rainer-Roßmanith-Eisstadion geboten wurde. Die Trostberg Chiefs und Spitzenreiter ESC Dorfen lieferten sich einen offenen, temporeichen Schlagabtausch. Der 5:2-Sieg der Eispiraten fiel am Ende um ein bis zwei Tore zu hoch aus.
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TSV-Coach Willy Bauer trauerte zwar der vergebenen Möglichkeit hinterher, dem hohen Favoriten Punkte abzujagen und Platz 4 in der Gruppe B vorzeitig unter Dach und Fach zu bringen. „Aber ich kann meiner Mannschaft wirklich keinen Vorwurf machen – außer, dass wir zu viele Torchancen ausgelassen haben.“
40:34 Torschüsse für die Chiefs
Im Defensivverhalten hatte Bauer im Vergleich zur 1:9-Niederlage Ende Dezember ein paar taktische Änderungen vorgenommen. So tat sich Dorfen viel schwerer, die neutrale Zone zu überbrücken. Die Trostberger Defensive stand stabil. Die Offensiv-Kombinationen stellten die Gästeabwehr vor einige Probleme. Kein Wunder, dass die Torschussstatistik am Ende mit 40:34 deutlich zugunsten der Chiefs ausfiel und Keeper Andreas Marek zu Dorfens „Spieler des Spiels“ gekürt wurde.
Per einstudiertem Bully-Trick brachte Jakub Poricky die Hausherren verdient in Führung. Dann wurde die Partie ruppiger, nach einem Kniecheck eines Dorfeners und ein paar Handgreiflichkeiten waren die Emotionen hochgekocht. Trostbergs Flo Wehle musste nach einem Bandencheck fünf Minuten auf die Strafbank.
Gemüter hatten sich wieder beruhigt
Nach der Drittelpause hatten sich die Gemüter wieder beruhigt – und die Gäste mehr Glück im Abschluss. Der vom Ligarivalen EV Moosburg frisch verpflichtete US-Verteidiger Peter Tabor traf aus extrem spitzen Winkel in Leon-Draisaitl-Manier unter die Latte zum 1:1. Dann wurde ein harmloser Querpass vom Schlittschuh eines TSV-Spielers unhaltbar für den starken TSV-Schlussmann Peter Tucek zum 1:2 abgefälscht.
Im Schussdrittel erhöhte der Kanadier Connor Ali auf 1:3, doch Trostberg bewies tolle Moral und nahm den ESC-Kasten phasenweise unter Dauerbeschuss. Poricky vollendete eine perfekte Passstafette der ersten Reihe zum 2:3-Anschlusstreffer. Der Ausgleich lag in der Luft. Als Trostberg zwei Mann mehr auf dem Eis hatte, traf Petr Dvoraks Schuss beide Innenpfosten. Gäste-Torwart Marek wuchs über sich hinaus, so dass seine Vorderleute mit zwei Treffern in der Schlussphase kaltschnäuzig den Deckel drauf machen konnten.
„Können in den Playoffs jeden ärgern“
„Schade, aber trotzdem gut fürs Selbstvertrauen“, bilanzierte Willy Bauer, nachdem die Serie von sechs Siegen in Folge gerissen war. „Wir haben bewiesen, dass wir in den Playoffs jeden ärgern können.“ – Die Statistik:
Trostberg Chiefs – ESC Dorfen 2:5 (1:0, 0:2, 1:3). Tore: 1:0 (15.) Poricky (Zak, Dvorak), 1:1 (29.) Tabor, 1:2 (36.) Reinhold, 1:3 (44.) Ali, 2:3 (48.) Poricky (Grapentine, Dvorak), 2:4 (57.) Brenninger, 2:5 (59.) Walter. Strafminuten: TSV 15 – ESC 10. Zuschauer: 360.