Frauen-Bundesliga, DFEL
Play-offs noch in Reichweite: ERC Ingolstadt muss aber gegen HK Budapest unbedingt punkten

10.01.2025 | Stand 10.01.2025, 15:28 Uhr |
Martin Wimösterer

Kann sich auf ein intensives Wochenende einstellen: ERC-Verteidigerin Sorsha Sabus muss mit ihren Teamkolleginnen versuchen, die offensivstarken Budapesterinnen zu stoppen. Foto: Traub

Der ERC Ingolstadt begrüßt am Wochenende einen Neuling auf der Schanz: HK Budapest ist zu zwei Duellen in der Frauen-Eishockeybundesliga DFEL zu Gast. Gespielt wird am Samstag um 19 Uhr in der Saturn Arena und am Sonntag um 13 Uhr in Halle 2. Red+ bietet einen kostenpflichtigen Stream von den Spielen an.

Der Deutsche Eishockey-Bund hatte HK Budapest, mit dem der ERC zuvor schon im Europapokal zu tun hatte, vor dieser Saison in die Liga aufgenommen. Nach dem in vielerlei Hinsicht missglückten Intermezzo der Amsterdam Tigers im Jahr zuvor hatten die DFEL-Teams den Neuling verhaltener empfangen. „Aber rein sportlich gesehen war es eine gute Entscheidung, Budapest in die Bundesliga aufzunehmen“, zieht Ingolstadts Trainer Christian Sohlmann ein erstes Zwischenfazit zum DFEL-Neuling. „Wir freuen uns auf die Duelle.“

Hinspiel gingen an die Ungarinnen



Die Qualität des Gegners lässt sich sehen und bei den Hinspielen in der ungarischen Hauptstadt habe auch der Standort einen ordentlichen Eindruck hinterlassen. Einzig mit der Schiedsrichterleistung war Sohlmann seinerzeit unzufrieden – seine Mannschaft musste an jenem Oktober-Wochenende elfmal ins Unterzahlspiel (bei sechs eigenen Powerplays). Budapest, das beste Überzahlteam der Liga, nutzte insgesamt drei davon. Ein Schlüssel zu den zwei 3:1-Erfolgen und den sechs Punkten für das Heimteam. Der ERC-Trainer meint: „Bei Fünf-gegen-Fünf fand ich uns nicht schlechter.“

Ansonsten hat Sohlmann vom Wochenendgegner viele gute Eindrücke in Erinnerung. So gute, dass der ERC gewarnt sein sollte. Der HKB steht in der Tabelle auf Rang und ist dabei sogar zwei Spiele oder mehr Spiele im Rückstand. Derzeit hat der Bundesliga-Neuling den besten Punkt-pro-Spiel-Schnitt, hat den besten Angriff und die beste Defensive der Liga. „Wenn der DEB statt Budapest einen deutschen Zweitligisten aufgenommen hätte, stünden wir jetzt auf einem Play-off-Platz“, erörtert Sohlmann. „Dann würde die DFEL aber wahrscheinlich seit längerem schon nur ausspielen, wie die Konstellation fürs Play-off-Halbfinale aussieht. Das kann aber nicht Sinn und Zweck der Liga sein. Darum ist es fraglos gut, dass mit Budapest ein starkes Team hinzugekommen ist. Auch, wenn wir nun unter Druck stehen.“

ERC kann auf Platz vier klettern



Der ERC steht derzeit auf Rang fünf und damit einen Platz hinter diesen Plätzen, die für die Play-offs berechtigen. Auf die viertplatzierten Mad Dogs Mannheim hat der ERC vier Zähler Rückstand – und noch zwei Spiele mehr zu bestreitenden. Dennoch: Bei noch sechs verbleibenden Begegnungen wird es für die Panther Zeit zu punkten. Der Spielplan der DFEL bietet an diesem Wochenende dahingehend eine interessante Konstellation. Der ERC spielt gegen Budapest, die Mad Dogs haben spielfrei. Das Ziel der Panther ist es, an Mannheim vorbeizuziehen – und die Mad Dogs einem Duell mit dem eigenen Kopf auszusetzen. „Das sollte unser Ziel sein, keine Frage“, sagt Sohlmann. Zur Vorbereitung hat er sich „intensiv die beiden Spiele von Budapest bei den Eisbären Berlin“ angesehen, wo die Ungarinnen etwas unglücklich vier Punkte liegenließen.

Was er mitgenommen hat aus dem Videostudium? „Budapest ist sehr fixiert auf die Reihe um Hayley Williams, Madeline Leidt und Boglarka Bahiczki-Toth“, sagt er. „Das ist eine sehr starke Reihe, sie macht das Spiel.“ Da heißt es für die Verteidigung um Sorsha Sabus und ihre Kolleginnen, in der Defensive besonders aufmerksam zu sein. Wer genau ins Panther-Trikot schlüpfen wird und kann, entscheidet sich kurzfristig. Eine Krankheitswelle sorgte in den vergangenen Tagen für einige Ausfälle im Training. „Mal schauen“, sagt Sohlmann, der offenbar mit einigen kurzfristigen Entscheidungen rechnet.

Antonio und Haider mit gutem Start



Für mehr Sturmwirbel sorgten am vorigen Wochenende die beiden hinzugeholten Angreiferinnen Loki Antonio und Celina Haider. „Loki ist direkt aus den USA gekommen und stand im Spielbetrieb, sie hatte einen guten Start bei uns“, sagt Sohlmann und fügt ein ähnliches Lob für Haider an: „Sie hatte nach längerer Pause einen guten Einstand. Und das gegen ein Team, das selbst nicht so sehr das Spiel nach vorne gesucht hat. Ihr liegen Gegnerinnen, die mehr mitspielen, eigentlich mehr. Sie hat gut trainiert und ist wirklich engagiert. Ich glaube, dass sie ein gutes Wochenende spielen wird.“

DK