Dass es schwer werden würde in Königsbrunn, hatte die Mannschaft des EC Pfaffenhofen erwartet. Dass die Eishogs allerdings am Ende mit einer deftigen 1:11 (0:4; 0:2; 1:5)-Niederlage im Gepäck die Heimreise antreten mussten, war dann doch eine große Enttäuschung, zumal die Pfaffenhofener dem amtierenden Meister der Eishockey-Bayernliga in keiner Phase ernsthaft Paroli bieten konnten.
Nichts erinnerte an diesem Abend an die couragierten bisherigen Auftritte der Mannschaft von Trainer Stefan Teufel auf fremdem Eis, wo sie deutlich höher eingeschätzten Teams wie Miesbach, Klostersee oder Peißenberg meist auf Augenhöhe begegnet war und eine Überraschung nur knapp verpasst hatte. Davon war der ECP am Sonntag jedoch weit entfernt.
Pfaffenhofens Coach musste in Königsbrunn mit Liam Hätinen, Mario Strobel und Wassilij Guft-Sokolov auf drei wichtige Spieler verzichten. Ob deren Mitwirken allerdings am Verlauf der Partie etwas geändert hätte, ist zumindest sehr fraglich. Dort traf der ECP auf einen ausgeruhten Gegner, nachdem dessen Freitagspartie beim ERV Schweinfurt, der krankheitsbedingt keine spielfähige Mannschaft aufbieten konnte, ausgefallen war. Dagegen steckte den Gästen offenbar noch das sehr laufintensive und kraftraubende Heimspiel vom Freitag gegen Landsberg in den Beinen.
Gerade in der Anfangsphase wurden die Pfaffenhofener von den furios startenden Hausherren förmlich überrollt, kamen meist einen Schritt zu spät, verloren nahezu alle Zweikämpfe und wirkten zeitweise wie das berühmte Kaninchen vor der Schlange. Königsbrunn zog sein Spiel nach Belieben auf und nach sieben Spielminuten war die Partie praktisch entschieden. Schon nach gut einer Minute lag der Puck zum ersten Mal im Kasten von Jonathan Kornreder, der trotz der elf Gegentore noch einer der besten seines Teams war. In der vierten Minute parierte er einen Penalty von Florian Döring, war aber noch in der gleichen Minute abermals geschlagen. Nach einem von ihm abgewehrten Schuss staubte Tom Prokopovics zum 2:0 ab. Der Lette war es auch, der in der siebten Minute das 3:0 nachlegte.
Erst danach fingen sich die Gäste ein wenig, standen jetzt etwas besser und konnten so zunächst weitere Gegentreffer verhindern, ohne jedoch selbst Akzente setzen zu können. Unnötige Scheibenverluste, schlampige Pässe oder technische Fehler machten es den routinierten Hausherren leicht, die Pfaffenhofener vom eigenen Tor fernzuhalten, sodass EHC-Keeper David Blaschta kaum ernsthaft geprüft wurde. Im Gegensatz zu Kornreder, der etliche Möglichkeiten zunichte machte, ehe er wenige Sekunden vor dem Drittelende nach einer schönen Einzelaktion von Tim Bullnheimer doch noch überwunden wurde.
Nachdem die Gäste im Auftaktdrittel überhaupt nicht im Spiel angekommen waren, konnten sie nach der Pause das Geschehen etwas offener gestalten, blieben aber nach wie vor viel zu harmlos, um den Meister vor ernsthafte Probleme zu stellen. Der erhöhte bei doppelter Überzahl durch Ex-Profi Marco Sternheimer auf 5:0 (24.). Danach plätscherte die Partie dahin, unterbrochen nur von einigen Strafzeiten, die allerdings allesamt nicht genutzt werden konnten. Dass beim ECP an diesem Abend überhaupt nichts lief, zeigte auch die Tatsache, dass der EHC in Unterzahl sogar zu einigen Großchancen kam, die Kornreder aber vereiteln konnte. In der 37. Minute war er aber dann doch erneut geschlagen, als Dominic Erdt mit einem platzierten Schuss traf.
Auch zu Beginn des Schlussabschnitts tat sich zunächst nicht viel. Dann gelang Ondrej Vaculik der Ehrentreffer (49.) – ein Tor, das bei den Gastgebern offenbar nochmals den Ehrgeiz weckte. Nur eine Minute später gab es erneut Penalty für den Meister. Hayden Trupp verwandelte souverän und läutete eine bittere Schlussphase gegen nun auseinanderfallende Gäste ein. Zweimal Bullnheimer, Reuter und Prokopovics machten die zweistellige Abfuhr perfekt.
ECP: Kornreder, Usselmann, Oexler, Eckl, Eisenhofer, Pfab M., Wolf, Münzhuber, Leonhardt, Felsöci J., Strack, Neubauer, Gebhardt, Vaculik, Gleixner, Hätinen K., Tlacil, Felsöci D., Pfab L.; Weber. – Tore: 1:0 (2.) Reuter; 2:0 (4.) Prokopovics; 3:0 (7.) Prokopovics; 4:0 (20.) Bullnheimer; 5:0 (24.) Sternheimer; 6:0 (37.) Erdt; 6:1 (49.) Vaculik (Strack, Hätinen K.); 7:1 (50.) Trupp (Penalty); 8:1 (51.) Reuter; 9:1 (52.) Bullnheimer; 10:1 (57.) Prokopovics; 11:1 (59.) Bullnheimer. – Strafen: EHC 14, ECP 16. – Zuschauer: 460.
oex