Am Wochenende geht’s ins Trainingslager
„Minimalziel ist es, in die Playoffs zu kommen“: Chiefs-Trainer Willy Bauer berichtet über die Vorbereitung

05.09.2024 | Stand 06.09.2024, 16:28 Uhr |

Willy Bauer und seine Trostberg Chiefs bereiten sich auf die neue Saison vor. Die Truppe soll sich unter anderem im Trainingslager und mehrere Testspielen den Feinschliff holen. − Foto: mb.presse

Willy Bauer, Trainer der Trostberg Chiefs, erreichte mit seinen Schützlingen in der vergangenen Spielzeit die Aufstiegsrunde in der Eishockey-Landesliga. Dort musste sich die Truppe des 56-Jährigen allerdings im Viertelfinale dem späteren Meister und Aufsteiger EHC Waldkraiburg geschlagen geben. Seit Ende vergangener Woche bereiten sich die Alzstädter auf die anstehende Saison vor, die am 25. Oktober mit dem Auftaktmatch beim EV Moosburg startet.

Unter anderem geht’s vom 6. bis 8. September ins Trainingslager nach Domažlice (Tschechien). Wohin der Übungsleiter heuer mit seinen Schützlingen möchte und was er zur neuen Runde sagt, hat er heimatsport.de im Gespräch verraten.

Herr Bauer, Ihre Mannschaft ist wieder auf dem Eis. Wie war die Sommerpause?
Willy Bauer: Wir sind mit einem Torhüter und einem Verteidiger in Kontakt. Doch unser finanzieller Hintergrund ist etwas begrenzt. Hinzu kommt eine zweimonatige Vorbereitung in auswärtigen Stadien. In diesem Zusammenhang gilt es, auch schon mal im Mai anzufragen. Doch zu diesem Zeitpunkt liegt bei den Vereinen noch kein Hallenbelegungsplan vor. Am Ende ist es viel Jongliererei, dass die Eiszeiten dann auch ins Budget passen.

Es stehen einige Testspiele – unter anderem in Dingolfing und Moosburg – an. Was stellen Sie sich in der Vorbereitung vor?
Bauer: Zunächst einmal erwarte ich Eigendisziplin. Jeder sollte schauen, dass er zu Saisonbeginn einigermaßen fit ist. Mein erster Eindruck war schon mal positiv. Im offensiven Bereich möchte ich eine kleine Systemänderung vornehmen. Dabei soll’s darum gehen, gewisse Dinge unter anderem beim Draufgehen oder in Unterzahl zu verfeinern. Das versuche ich nun, in diesen sechs bis acht Wochen zu verbessern.

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In der vergangenen Saison war im Viertelfinale Schluss. Wohin soll’s heuer für Ihre Mannschaft gehen?
Bauer: Wir wollen die Leistung aus dem vergangenen Jahr auf jeden Fall bestätigen und das ganze Team etwas nach vorne bringen. Wenn sich jeder weiterentwickelt, dann haben wir ja schon wieder einen Schritt nach vorne gemacht. Minimalziel ist es, in die Playoffs zu kommen – idealerweise gelingt uns erneut das Heimrecht in der ersten Runde, das uns auch letztes Jahr weitergebracht hat.

Dorfen rückt nun anstelle von Waldkraiburg beziehungsweise Straubing für Vilshofen in die Gruppe. Wie schätzen Sie die Liga heuer ein?
Bauer: Die Runde wird ziemlich ausgeglichen sein. Von den Plätzen 4 bis 10 ist quasi alles drin. Haßfurt, Dorfen und Pegnitz werden herausstechen. Die Bayreuther, die wir in der letzten Saison noch hinter uns lassen konnten, haben sich total verstärkt. Doch ich schaue eher auf unsere Mannschaft.

Kurzer Exkurs: Fünf Jahre lang waren Sie bei den EV Lindau Islanders und führten diese in die Bayernliga. Welche Erfahrungen konnten Sie vom Bodensee mitnehmen?
Bauer: Eigentlich ganz viele. Wir haben zum damaligen Zeitpunkt relativ viele DEL2- oder Oberligaspieler dazubekommen – unter anderem Waldemar Quapp im Tor, Mike Dolezal oder Peter Kraus, die allesamt in Ravensburg in der ersten Mannschaft gespielt haben. Da nimmt man dann schon einiges mit. Ich hatte einfach eine Mannschaft, die ich nicht gekannt habe. Diese Erfahrung war richtig gut.

Jeder Coach hat sein eigenes System: Legen Sie mehr Wert darauf, aus der gesicherten Defensive aufzubauen oder sind Sie eher der Typ aggressives Forechecking?
Bauer: Es geht allgemein darum, schnell umzuschalten, Überzahl zu schaffen, um Torchancen zu kreieren. Auch in der Rückwärtsbewegung müssen wir uns noch verbessern.

Wie bereits im vergangenen Jahr kommt auf Sie und die Spieler eine 1,5-fach-Runde zu, ehe es in die Auf- und Abstiegsspiele geht. Wie finden Sie diesen Modus?
Bauer: Finde ich sehr gut und regional eingeteilt. Der alte Modus hat mir nicht gefallen, weil es wirklich hart war, Vierter zu werden. So kommst du in die Playoffs, hast mal eine Krankheits- oder Verletztenwelle, wirst Sechster, musst auswärts ran. Aber du hast mit dem Abstieg nichts mehr zu tun. Der Druck ist dadurch so ein bisschen weg.

Vorbereitung

Testspiele: EV Dingolfing – Trostberg Chiefs (13. September, 20 Uhr), EHC Straubing – Trostberg Chiefs (22. September, 18.30 Uhr), EV Moosburg – Trostberg Chiefs (27. September, 19.30 Uhr), ESC Dorfen – Trostberg Chiefs (29. September, 17 Uhr), EC Reichersbeuren – Trostberg Chiefs (4. Oktober, 19.30 Uhr), SE Freising – Trostberg Chiefs (6. Oktober, 18 Uhr).

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