Nimmt man die derzeitige Tabelle der Eishockey-Bayernliga zum Maßstab, bekommt es der EC Pfaffenhofen am Wochenende mit zwei Gegnern auf Augenhöhe zu tun. Zunächst geht es für die Pfaffenhofener am Freitag (20 Uhr) zur EA Schongau, ehe es am Sonntag (17.30 Uhr) in der heimischen Stadtwerke-Arena zum Duell mit dem ERV Schweinfurt kommt. Beide Gegner sind mit einem Punkt Vorsprung in der Tabelle unmittelbar vor dem ECP platziert. Pfaffenhofen könnte sich also mit Siegen an beiden vorbeischieben.
Die EA Schongau ist wohl diejenige Mannschaft der Liga, in der der größte Umbruch stattgefunden hat. Sage und schreibe 16 Abgänge mussten kompensiert werden, darunter alle Torhüter und die neun besten Scorer. Ersetzt wurden sie durch ebenso viele Neuzugänge, aus denen Trainer Ken Latta nun ein schlagkräftiges Team formen soll, was angesichts der bisherigen Ergebnisse offenbar bereits gelungen ist. So haben sich die beiden neuen Kontingentspieler, der Schwede Anton Egle und der Kanadier Grayden Gottschalk, bestens eingeführt. Der 22-jährige Egle kam von den Weserstars Bremen aus der Regionalliga Nord und führt mit sieben Treffern und acht Assists nicht nur die interne Scorerliste an, sondern ist auch ligaweit oben dabei. Gegen den ECP wird er allerdings fehlen, weil er sich zuletzt gegen Ulm eine Spieldauerstrafe eingehandelt hat. Genauso wie Mannschaftskamerad Lucas Spindler. So sollen Gottschalk und der Deutsch-Amerikaner Clay Ellerbrock für die nötigen Treffer sorgen, unterstützt vom Deutsch-Kanadier Anthony Ast und Routinier Dominic Krabbat, alle drei ebenso wie Gottschalk neu im Team. Der bisherige Saisonverlauf der Schongauer gleicht ein wenig einer Achterbahnfahrt. Dem überraschenden Punktgewinn zum Auftakt in Kempten folgten drei Niederlagen. Anschließend gab es zwei Siege, darunter im Prestigederby in Peißenberg, ehe es zuletzt wieder eine deutliche Heimniederlage gegen Ulm setzte. Nun soll natürlich gegen den ECP möglichst ein Heimsieg her.
Auch beim ERV Schweinfurt hat es einige Veränderungen gegeben. Anders als in Schongau können die Unterfranken auf den Kontingentstellen weiter auf die bewährten Dylan Hood und Tomas Cermak setzen. Dafür ging auf den Positionen dahinter viel Erfahrung verloren. In der Abwehr mussten die Schweinfurter Kevin Marquardt (Kempten), Sean Fischer (Chemnitz) und Felix Ribarik abgeben. Im Angriff können sie nicht mehr auf Marcel Weise, Marcel Grüner und Nils Münzberg bauen. Dafür holte Schweinfurt auch erfahrene Akteure hinzu, so zum Beispiel die beiden Deutsch-Tschechen Petr Pohl (Erding) und Michal Bezouska (HK Kralupy), beide sind bereits weit über 30. Die restlichen Neuen sind überwiegend junge Talente. In Pfaffenhofen wird vermutlich neben Kevin Heckenberger, drittbester Scorer des Vorjahres, auch Hood fehlen, der eine Verletzung noch nicht ganz auskuriert hat. Vier ihrer bisher sieben Punkte holten die Unterfranken in den ersten beiden Spielen, darunter der Überraschungserfolg gegen Meister Königsbrunn. Dann folgten vier Niederlagen, ehe am Sonntag gegen Landsberg wieder ein Sieg gelang.
Beim ECP hofft man darauf, dass von den zuletzt fehlenden Spielern der eine oder andere wieder mit dabei sein kann. Sicher noch fehlen wird in Schongau Kareem Hätinen (Sperre), der am Sonntag aber wieder mitwirken kann. Ebenso nicht in Schongau dabei ist Coach Stefan Teufel, der sich auf einem Trainerlehrgang befindet und deshalb von Co-Trainer Michael Pfab an der Bande vertreten wird.
oex