Trostberg
Frauen-Power, Solo-Schiri und gut erholte Chiefs – 7:3 gegen Schliersee/Miesbach

02.12.2022 | Stand 18.09.2023, 20:57 Uhr |

Trostberg Chiefs – SG Schliersee/Miesbach 1b 7:3. Volltreffer ins Kreuzeck – Wayne Grapentine erzielt das 4:1. −Foto: Christian Butzhammer

Von Thomas Thois

So klar der Sieg mit 7:3 gegen die SG Schliersee/Miesbach 1b am Ende auch ausfiel: die Chiefs-Fans mussten phasenweise schon ein bisschen zittern und bangen. Trostberg kassierte im zweiten Drittel zwei schnelle Gegentore, die komfortable Führung schmolz von 6:1 auf 6:3, so dass ungute Erinnerungen an das schwarze Vorwochenende aufkamen. 3:5 in Forst nach einer 3:0 Führung, 2:7 gegen Pfronten nach einem 2:0-Vorsprung...

Doch diesmal blieb das große Nervenflattern aus. Das Team von Trainer Petr Zachar fuhr am Freitag hochverdient drei wichtige Punkte im Kampf um die vier Play-Off-Plätze in der Eishockey-Landesliga Gruppe 2 ein.

Zunächst mussten sich die 300 Zuschauer aber wieder Sorgen in Sachen Disziplin machen. Die Chiefs schienen aus den verhängnisvoll vielen Strafzeiten, die zu den beiden Niederlagen geführt hatten, nichts gelernt zu haben. Nach 38 Sekunden die ersten zwei Minuten wegen eines Wechselfehlers, wenig später wieder ein Mann in der Kühlbox. Doch genau diese numerische Unterlegenheit brachte die Chiefs zum Laufen. Petr Dvorak gelang nach einem tollen Poricky-Solo der Führungstreffer, und fortan stand der Kasten der Oberländer unter Dauerbeschuss.

In Sachen Chancenauswertung machten die TSV-Cracks aber fast schon den DFB-Kickern Konkurrenz. In Musiala- und Müller-WM-Manier scheiterte man meist freistehend entweder am eigenen Unvermögen, am Pfosten oder am starken SG-Keeper Markus Veicht.

Doch der Knoten platzte im zweiten Abschnitt, der mit einem 33-Sekunden-Doppelschlag der Scharfschützen Nico Roßmanith und „Kuba“ Poricky begann.

Dem 3:1 der Gäste ließen die Chiefs drei schnelle Treffer folgen, darunter ein weiterer Shorthander von Wayne Grapentine und als schönstes Tor des Tages das 5:1 im Powerplay durch Petr Dvorak nach Traum-Vorarbeit von Grapentine und Michal Zak.

Ex-Nationalspielerin trifft zum 6:2

Dann war es der Frauen-Power in den Reihen der Schlierseer Renken, der die Chiefs kurz wieder ins Schwimmen brachte. Julia Zorn, 32-jährige Verteidigerin und Leistungsträgerin in der Schlierseer Männer-Mannschaft, erzielte mit der Erfahrung von 50 Länderspielen und sieben deutschen Meistertiteln mit dem ESC Planegg das 6:2. Die Chiefs antworteten mit großem Druck, ließen beste Chancen liegen und liefen in den nächsten Konter – 6:3. So musste TSV-Schlussmann Max Kruck im letzten Drittel noch einige Glanzparaden hinlegen, um den 6:3-Vorsprung zu halten. In der Schlussminute war es Christian Mamontow, der nach schönem Pass des überragenden Petr Dvorak (zwei Tore, drei Vorlagen) den 7:3-Endstand markierte.

Hätte es am Freitag eine Wahl zum Mann des Abends gegeben, hätten sich alle Beteiligten sicher auf den Schiedsrichter geeinigt: Stefan Velkoski musste die Partei nämlich alleine über die Bühne bringen, weil sein Co-Unparteiischer erkrankt und kurzfristig kein Ersatz aufzutreiben war. Der Mühldorfer, der für den EC Bad Tölz pfeift, überzeugte mit einer konsequenten, umsichtigen und fehlerfreien Solo-Spielleitung.

Trostberg Chiefs – SG Schliersee/Miesbach 1b 7:3 (1:0, 5:3, 1:0); 1:0 (9.) Dvorak (Poricky, Zak), 2:0 (21.) Roßmanith (Grapentine, Moser), 3:0 (22.) Poricky (Dvorak, Zak), 3:1 (23.) Stumböck, 4:1 (25.) Grapentine (Roßmanith), 5:1 (28.) Dvorak (Grapentine, Zak), 6:1 (32.) Poricky (Dvorak, Zak), 6:2 (35.) Zorn, 6:3 (39.) Tippl, 7:3 (60.) Mamontow (Dvorak, Schwabl); Strafminuten: TSV 14, SG 14; Zuschauer: 300.

Zu den Kommentaren