Von Thomas Thois
Konzentriert und kampfstark haben die Trostberg Chiefs am Sonntag (15. Januar) den ersten Sieg im Jahr 2023 eingefahren. Mit dem 6:3 gegen den ESV Burgau in der Meisterrunde der Eishockey-Landesliga revanchierte sich der TSV für die 3:10-Klatsche in der Vorrunde.
Dabei musste Trainer Petr Zachar erneut auf seine Abwehrstützen Flo Schwabl (verletzt) und Fabian Kimpel (krank) verzichten. Seine taktische Umstellung machte sich aber bezahlt. Zachar packte seine fünf besten Scorer in eine Reihe: vorne Grapentine, Roßmanith und Poricky, dahinter Michal Zak und der zum Vetreidiger umfunktionierte Petr Dvorak.
Die Paradelinie machte viel Druck. Vor allem Dvorak überragte und war mit Übersicht und Traumpässen – quasi als Quarterback – der Dreh- und Angelpunkt im Chiefs-Spiel. In wichtigen Situationen rückte der 39-Jährige auch immer wieder nach vorne, etwa um seine Bullystärke auszuspielen.
Der ESV Burgau musste die Nachwehen des hitzigen Freitagspiels verkraften. So hatte sich David Zachar beim 4:8 gegen Topfavorit Dingolfing eine Spieldauerstrafe eingehandelt und musste nun tatenlos zuschauen, wie sein Team im Duell gegen seinen Vater Petr Zachar auf der Chiefs-Kommandobrücke seine Erfahrung und Klasse sichtlich vermisste. Eisbären-Trainer Erwin Halusa fehlte auch noch der verletzte Litauer Mantas Stankius. Und so waren es dann auch die Gastgeber, die besser ins Spiel kamen und sich in den ersten zwei Minuten schon drei Topchancen herausspielten.
In Führung gingen aber die Oberschwaben, weil Petr Ceslik nicht daran gehindert wurde, dreimal per Nachschuss sein Glück zu versuchen. Dank Wayne Grapentines perfektem Powerplaytor und Nico Roßmaniths starkem Solo drehte Trostberg den Spieß um und ging 2:1 in Führung. Dem postwendenden 2:2-Ausgleich ließ Jakub Poricky mit einem Kreuzeckschlenzer das 3:2 folgen. Der ausgeglichene Mittelabschnitt stand ganz im Zeichen der beiden Torhüter. Sowohl Benedict Schaller im ESV-Kasten, als auch Chiefs-Schlussmann Max Kruck zeigten ihre Extraklasse. Lediglich den Gästen gelang ein Treffer zum 3:3.
Kurioses Tor im Schlussdrittel
Ein kurioses Tor brachte die Chiefs im Schlussdrittel auf die Siegerstraße: Als es für Jakub Poricky kein Durchkommen gab, lupfte der clevere Tscheche den Puck einfach aus großer Distanz in Richtung Burgauer Kasten. Und weil Keeper Schaller die Sicht verstellt war, flutschte ihm die Scheibe „zwischen den Hosenträgern“ ins Netz. Für die Vorentscheidung sorgte Petr Dvorak, der angesichts von nur vier TSV-Verteidigern viel Eiszeit bekam und einen Bullygewinn der dritten Sturmlinie durch Dominik Moser per trockenem Direktschuss zum 5:3 vollendete. Durch ein Empty-Net-Goal machte schließlich Poricky seinen Hattrick und den von 250 Zuschauern bejubelten 6:3-Sieg perfekt.
Lesen Sie dazu auch die PNP-Printausgabe vom Dienstag, 17. Januar 2023 – unter anderem das Trostberger Tagblatt und den Traunreuter Anzeiger.
