Unterschiedliche Vorzeichen
ECP gastiert zuerst beim heimschwächsten Team der Bayernliga –dann warten formstarke Ulmer

09.01.2025 |

Dreht der ECP dieses Mal den Spieß um? Im Hinspiel gegen Peißenberg mussten Robert Neubauer (links) und seine Pfaffenhofener eine 3:6-Niederlage einstecken. Foto: Stolle

Mit den beiden Niederlagen zum Jahresauftakt gegen Schongau und Schweinfurt ist der Zug in Richtung Play-offs in der Eishockey-Bayernliga für den EC Pfaffenhofen endgültig abgefahren. In den verbleibenden sechs Spielen der Hauptrunde geht es für die Kreisstädter nun vor allem darum, mit guten Leistungen Selbstvertrauen für die Abstiegsrunde zu tanken. Gelegenheit dazu besteht am Wochenende in den Partien am Freitag (20 Uhr) beim TSV Peißenberg und am Sonntag (17.30 Uhr) zuhause gegen den VfE Ulm/Neu-Ulm.

Noch Mitte Dezember war der ECP voll mit dabei im Kampf um einen Pre-Play-off-Platz. Doch mit nur einem Sieg aus den vergangenen sechs Spielen verabschiedeten sich die Pfaffenhofener aus dem Kreis der aussichtsreichen Kandidaten. Obwohl für das Team von Stefan Teufel somit auch diese Saison wieder Abstiegskampf angesagt ist, sollte nicht übersehen werden, dass die junge Mannschaft gegenüber den Vorjahren eine positive Entwicklung genommen hat. Dies lässt sich nicht nur an der Punktausbeute festmachen – mit 24 Punkten stehen in der Hauptrunde bereits genauso viele Zähler auf dem Konto wie in den beiden Jahren zuvor zusammengenommen – sondern vor allem auch an den Auftritten der Mannschaft. Die hat sich vom gern gesehenen Punktelieferanten zu einem für alle Bayernligisten ernstzunehmenden Gegner gemausert. Und dies trotz der längeren Ausfälle der Leistungsträger Alex Eckl (Verletzung) und Jakub Vrana (Sperre). So gehen die Pfaffenhofener in die beiden Partien an diesem Wochenende zwar als Außenseiter, chancenlos sind sie aber keineswegs.

Mit einigen Problemen hat derzeit Freitaggegner TSV Peißenberg zu kämpfen. Dem Vizemeister des Vorjahres droht nicht nur die Schließung der Eishalle nach der Saison, sondern auch das Verpassen der Play-offs. Erstmals in dieser Spielzeit stehen die Miners als Tabellenelfter auf einem Abstiegsrundenplatz. Ein Grund dafür ist sicherlich die eklatante Heimschwäche. Der TSV weist die schlechteste Heimbilanz aller Bayernligisten auf. Dazu kommt die zweitschwächste Effizienz im Überzahlspiel. Viel hängt bei den Miners zudem von der Treffsicherheit der Topscorer Dejan Vogl (58 Punkte) und Ryan Murphy (50) ab, die beide fast die Hälfte aller Treffer ihres Teams erzielt haben und auch ligaweit zu den besten fünf zählen. Dahinter klafft allerdings eine Lücke zu Valentin Hörndl (22 Punkte). Nur vier Miners haben bisher zweistellig gepunktet, im Vergleich dazu sind es beim ECP bereits zehn Spieler. Auf jeden Fall steht der Vizemeister enorm unter Druck, denn beim Blick auf das schwere Restprogramm sind drei Punkte gegen den ECP fast schon Pflicht, um im Rennen um die Play-offs zu bleiben.

Deutlich besser ist da die Ausgangslage beim Sonntagsgegner VfE Ulm/Neu-Ulm. Nach einem etwas holprigen Saisonstart liegen die Devils nach 21 Punkten aus den vergangenen neun Spielen als Tabellenvierter klar auf Kurs. Die Schwaben verfügen über eine Reihe von erfahrenen Spielern, von denen jeder in der Lage ist, ein Spiel zu entscheiden. In erster Linie sind dies die beiden Tschechen Dominik Synek und Martin Podesva, der erst kürzlich eingebürgerte Bohumil Slavicek oder Simon Klingler, bester Verteidiger der Bayernliga im letzten Jahr. Doch auch dahinter gibt es noch mehrere, vor allem junge, torgefährliche Akteure. So verteilt sich das Scoring bei Ulm auf deutlich mehr Schultern als dies bei Peißenberg der Fall ist. Was allerdings auffällt, ist die Tatsache, dass die Devils trotz der vorhandenen individuellen Klasse sowohl in Überzahl als auch in Unterzahl eher zu den schwächeren Teams der Liga zählen. Doch offenbar hat sich dies bisher nicht negativ bemerkbar gemacht. Auf jeden Fall reist Ulm als Favorit an die Ilm, zumal sich das Team wohl auch gerne für die überraschende 4:7-Hinspiel-Niederlage revanchieren will.

oex