Eishockey-Bayernliga
ECP auf Pre-Play-off-Kurs: Pfaffenhofen klettert mit Siegen in Amberg und gegen Landsberg auf Rang zehn

24.11.2024 | Stand 24.11.2024, 20:21 Uhr |

Als gleichwertiger Ersatz für den verletzten Alex Eckl erwies sich Hannes Leonhardt (links, hier gegen Schongau) im Auswärtsspiel beim ERSC Amberg. Foto: Halmel

Der EC Pfaffenhofen hat seine Erfolgsserie in der Eishockey-Bayernliga fortgesetzt: Das Team von Trainer Stefan Teufel bezwang am Sonntagabend den HC Landsberg mit 4:2 (2:1, 1:0, 1:1), feierte damit den dritten Sieg in Folge und kletterte auf Rang zehn, der am Ende der Saison zur Teilnahme an den Pre-Play-offs berechtigt.

Wieder einmal war es Torjäger Jan Tlacil, der den ECP in Führung brachte (10.). Victor Östling schlug kurz darauf für die Lechstädter zurück, ehe Robert Gebhardt in Überzahl zum 2:1 für den ECP traf (17.). Kurz vor Ende zweiten Drittels baute Tlacil den Vorsprung nach Vorlage von Jakub Vrana und Liam Hätinen auf 3:1 aus (38.). Und es kam noch besser die Gastgeber: Wenige Minuten nach Beginn des dritten Drittels stellte der tschechische Torjäger mit seinem dritten Treffer auf 4:1 (45.) und zog den Gästen damit endgültig den Zahn. Zwar betrieb Lars Grözinger für die Landsberger eine Minute später mit dem 4:2 noch Ergebniskosmetik, mehr gelang dem Tabellen-14. aber nicht mehr.

Bereits am Freitagabend hatte der EC Pfaffenhofen vor rund 600 Zuschauern mit einem 3:2 (0:0; 2:1; 1:1)-Erfolg beim ERSC Amberg aufhorchen lassen. Mit dem überraschenden Sieg vom vergangenen Sonntag in Ulm im Rücken nahmen die Pfaffenhofener die Aufgabe durchaus optimistisch in Angriff, auch wenn ihnen natürlich klar war, dass sie dort ein hartes Stück Arbeit erwarten würde. Die Gastgeber brannten darauf, ihre Negativserie von nur einem Punkt aus den letzten vier Spielen zu beenden. Die Zuversicht der ERSC-Fans stieg, als bekannt wurde, dass mit Tomas Plihal ein Leistungsträger wieder mit dabei sein würde. Der Ex-NHL-Profi hatte die vergangenen drei Wochen verletzt gefehlt. Für die Partie gegen den ECP standen somit alle Kontingentspieler – Amberg ist ja derzeit der einzige Bayernligist, der drei solche Spieler einsetzt – wieder zur Verfügung.

Dagegen hatte ECP-Trainer Stefan Teufel während der Woche eine schlechte Nachricht zu verdauen. Mit Alex Eckl, der sich beim Dienstsport bei der Bundeswehr eine schwere Verletzung zugezogen hat, fehlte ihm eine Stütze in der Abwehr. Seinen Platz nahm in Amberg Hannes Leonhardt ein und der 20-Jährige spielte seinen Part ruhig und abgeklärt, wie man es von ihm gewohnt ist. Mit einer Personalie sorgte der ECP-Trainer zudem für eine Überraschung. Nachdem Justin Köpf noch an einer leichten Verletzung laboriert, stand nicht der in Ulm überragende Jonathan Kornreder zwischen den Pfosten, sondern Lukas Usselmann. Und auch der überzeugte auf ganzer Linie und avancierte zum sicheren Rückhalt seiner Mannschaft, die immer mehr an Selbstvertrauen gewinnt.

Die Pfaffenhofener ließen sich von der erwarteten Anfangsoffensive der Gastgeber nicht aus der Ruhe bringen, verteidigten konzentriert und setzten mit schnellen Kontern immer wieder Nadelstiche. So hatten die Wild Lions zwar eine ganze Reihe von Torschüssen zu verzeichnen, richtige Hochkaräter gab es allerdings nur wenige. Und wenn, war Usselmann zur Stelle. So ging es torlos ins Mitteldrittel, in dem kurz nach dem Wiederbeginn Michael Kirchberger nach einem Fehlpass in der ECP-Abwehr frei vor Usselmann auftauchte, aber in ihm seinen Meister fand. Geschlagen geben musste er sich dann jedoch in der 30. Minute, als Brendan Walkom einen Schuss von der Blauen Linie unhaltbar abfälschte. Die Antwort der Gäste folgte bald. Einen bilderbuchmäßig vorgetragenen Zwei-gegen-Eins-Konter von Jakub Vrana und Jan Tlacil vollendete Letzterer zum Ausgleich (35.). Kurz vor der zweiten Pause wurde es noch ruhiger auf den Rängen, nachdem Kevin Schmitt einen Querpass von Hannes Leonhardt ins eigene Tor gelenkt hatte (38., 1:2). Die Amberger Hoffnungen auf den ersehnten Heimsieg keimten in der 44. Minute wieder auf. Nach Vorarbeit von Plihal und Hunter Fortin erzielte Walkom das 2:2. Doch erneut schlugen die Gäste zurück. Die Vrana-Reihe sorgte wieder für Unruhe in der Abwehr der Wild Lions: Einen Schuss konnte Torhüter Timotej Pancur noch abwehren, doch den Nachschuss setzte Liam Hätinen zum 2:3 in die Maschen (51.). Danach bliesen die Hausherren zur Schlussoffensive und kamen auch zu guten Möglichkeiten, die jedoch Usselmann allesamt zunichte machte. Auf der Gegenseite hatten aber auch die Pfaffenhofener einige Male bei Kontern die Entscheidung auf dem Schläger. Als Michael Wolf eine Minute vor Schluss auf die Strafbank musste und Ambergs Coach Dirk Salinger seinen Torhüter vom Eis nahm, ließ die ECP-Abwehr ebenfalls nichts mehr zu. Dann war Schluss.

Während der ERSC-Coach bemängelte, dass seine Mannschaft zu viele Chancen liegen lasse und den ECP als „Top-Kontermannschaft, die das sehr clever macht“ bezeichnete, lobte Teufel sein Team für eine erneut starke Vorstellung. „Ich bin sehr, sehr positiv überrascht. Ganz besonders freut mich, dass unsere junge Mannschaft ein Spiel, das auf Messers Schneide stand, für sich entscheiden konnte, denn normal fehlt uns da noch die Erfahrung“, sagte der Coach und fügte noch an: „Aber wenn es läuft, dann läuft es. Und bei uns läuft es gerade.“

oex


EC Pfaffenhofen: Usselmann, Kornreder Baumgardt, Hätinen L., Eckl C., Münzhuber, Wolf, Leonhardt, Bachnmann, Neubauer, Eckl O., Mößinger, Hätinen K., Tlacil, Vrana, Fichtenau, Felsöci, Weber, Heinrich. – Tore: 1:0 (30.) Walkom (Schmitt, Plihal); 1:1 (35.) Tlacil (Vrana, Hätinen L.); 1:2 (38.) Leonhardt (Vrana, Tlacil); 2:2 (44.) Walkom (Fortin, Plihal); 2:3 (51.) Hätinen L. (Eckl O., Vrana). – Strafen: ERSC 6 ECP 6. – Zuschauer: 600.