Fraueneishockey-Bundesliga
Auf Play-off-Kurs: Wie die Frauen des ERC Ingolstadt Konkurrent Mannheim überholten

24.11.2024 | Stand 24.11.2024, 17:36 Uhr |
Martin Wimösterer

Der Puck ist drin! Theresa Wagner (rechts) erzielt im Auftaktspiel den 1:0-Siegtreffer gegen die Mad Dogs Mannheim um Keeperin Jessica Ekrt (links) und Verteidigerin Madalena Seidel (Mitte). Foto: Traub

Der ERC Ingolstadt hatte sich an diesem Wochenende einiges vorgenommen im direkten Duell um den vierten Play-off-Platz in der Fraueneishockey-Bundesliga. Angreifen wollten die Panther die Position des Viertplatzierten Mad Dogs Mannheim, auf den sie vor den direkten Duellen bei drei Spielen weniger vier Punkte Rückstand hatten. Dieser Plan ging beim 1:0-Sieg am Samstag und dem 4:2-Erfolg am Sonntag wie gewünscht auf.

So zu sehen beim Führungstor am Samstag: Im Grunde hatten die Mad Dogs den ERC-Angriff schon abgeschmettert, blieben jedoch in ihrer eigenen Zone gebunden. Das frisch von der Bank gekommene Personal der Panther lauerte und Katharina Häckelsmiller eroberte von ihrer etwas zu sorglosen Nationalmannschaftskollegin Tabea Botthof hinter dem Mannheimer Tor die Scheibe. Sie passte vor das Tor, die Verwertung war für ERC-Stürmerin Theresa Wagner nur Formsache – 1:0.

„Gute Reaktion“ auf das Memmingen-Spiel



„Die ersten 40 Minuten waren wir am Samstag dominant und hatten viele Chancen – das Spiel war eine sehr gute Reaktion auf die schlechte Partie zuletzt gegen Memmingen“, befand ERC-Trainer Christian Sohlmann. „Statt aber das Spiel konzentriert zu Ende zu spielen, war hinten raus die Angst vor der eigenen Courage spürbar. Doch diesmal haben wir die Punkte eingefahren, damit können wir leben.“ Wagners Tor in der 28. Minute sollte der Goldene Treffer in der Samstagspartie bleiben.

Am Sonntag sprangen ebenfalls drei Zähler für die Panther heraus, auch wenn „das kein Spaziergang durch den Park war, sondern harte Arbeit“, wie Sohlmann sagte. Die Panther zogen durch zwei Tore, die bei Bullys vor ihrem eigenen Tor ihren Anfang genommen hatten, auf 2:0 davon. Der erste Treffer war „richtig schön herausgespielt“, lobte Sohlmann. Der Aufbau aus der eigenen Zone lief, Sekunden später traf die starke Kapitänin Sorsha Sabus per One-Timer ins kurze Eck (10.). Beim 2:0 spritzte Elisa Matschke in eine Scheibe, die einer Mannheimer Verteidigerin an der Blauen Linie der Panther versprungen war. Matschke zog über rechts davon, entschied sich gegen den Pass und traf trocken ins Netz (14.).

Doch Mannheim blieb durchaus im Spiel, hatte in einer Ingolstädter Unterzahl kurz vor der ersten Pause einen Lattentreffer durch Sophie Rausch. Die US-Amerikanerin hatte Ingolstadts Lisa Hemmerle, die auch später mit einigen Paraden der Anker war, schon unmittelbar vor dem 2:0 aus aussichtsreicher Position geprüft.

Sabus hat das letzte Wort



Das Anschlusstor kassierten die Panther dann ausgerechnet in eigener Überzahl: Yvette Reichelt verwertete einen Konter zum 1:2 aus Mannheimer Sicht (24.). Doch dann platzte für die Ingolstädterinnen auch im Powerplay der Knoten. Im 16. Anlauf in dieser Saison gelang das erste Tor: Alix Yallowega traf – Matschke und Franziska Brendel hatten der Torhüterin die Sicht genommen – mit einem hohen Distanzschuss zur abermaligen Zwei-Tore-Führung (25., 3:1).

Doch Mannheim fand noch mal zurück ins Spiel. Nach einem Konter bekamen die Panther die Scheibe nicht aus dem Gefahrenbereich, Reichelt staubte mit der Rückhand ab (31., 3:2). Mannheim schnupperte nun etwas Morgenluft, entfachte in den Folgeminuten Druck. Der ERC hielt aber Stand und kam knapp acht Minuten vor Ende zur Vorentscheidung.

Top-Mittelstürmerin Lore Baudrit, die mit ihrer Reihe das Tempo des Spiels gut diktiert hatte, zog allein ins Mannheimer Angriffsdrittel, um ihren Mitspielerinnen den Wechsel zu ermöglichen. Sie behielt gegen vier Gegenspielerinnen die Oberhand, nahm schließlich Brendel mit, die wiederum für Sabus auflegte. Sie traf zum 4:2.

„So kann es weitergehen“



„Das waren wichtige sechs Punkte“, ordnete Sohlmann das Wochenende ein. „Mir hat sehr viel gefallen, was die Mannschaft gezeigt hat. Auch Sachen, die nicht auf dem Spielbericht stehen. So hat zum Beispiel die Reihe um Lucy Klein, Leonie Willeitner und Antonia Hübsch ein perfektes Dritte-Reihe-Spiel gemacht. So kann es weitergehen.“

Die ERC-Frauen treten am 7./8. Dezember auswärts an. Gegner sind dann erneut die Mad Dogs Mannheim. In diesen Partien steht für beide Lager abermals der Play-off-Platz vier auf dem Spiel.

DK