8:6-Sieg in der Eishockey-Bayernliga
Auch ohne ein Trio nicht zu bremsen: ECP gewinnt Torspektakel gegen Geretsried – Im Powerplay erneut eiskalt

09.12.2024 | Stand 09.12.2024, 14:47 Uhr |

Angeführt von einem starken Leonard Mößinger (links) glänzte die ECP-Offensive beim 8:6-Spektakel im Heimspiel gegen den ESC Geretsried. Foto: Stolle

Wichtige drei Punkte fuhr der EC Pfaffenhofen am Sonntag im einzigen Spiel des Wochenendes in der Eishockey-Bayernliga ein. Gegen den ESC Geretsried erlebten die rund 200 Zuschauer ein Wechselbad der Gefühle, am Ende konnten sich die ECP-Fans über einen 8:6 (1:2; 4:1; 3:3)-Erfolg ihrer Mannschaft freuen, die sich damit für die Hinspiel-Niederlage revanchierte.

Dabei standen die Vorzeichen alles andere als günstig für die Gastgeber. Neben dem verletzten Alex Eckl und Jakub Vrana, der wegen seiner Matchstrafe im Spiel gegen Erding eine Sperre von sechs Spielen absitzen muss, fehlte mit Christoph Eckl auch noch ein dritter Leistungsträger. So musste Co-Trainer Michael Pfab, der den ebenfalls für ein Spiel gesperrten Stefan Teufel vertrat, seine Mannschaft auf mehreren Positionen umstellen. So vertrat Leonard Mößinger Vrana als Mittelstürmer in der Tlacil-Reihe. Das sollte sich als guter Griff erweisen, denn der junge Neuzugang erzielte zwei Treffer selbst und war an drei weiteren beteiligt.

In der Abwehr wurden die beiden Eckl-Brüder jedoch schmerzlich vermisst. Vor allem im ersten Drittel herrschte in der ECP-Defensive oft ein heilloses Durcheinander. „Anfangs lief bei uns gar nichts zusammen. Das hätte auch viel schlimmer ausgehen können“, stellte Pfab mit Blick auf die verdiente 2:0 Führung der Gäste fest, nachdem Maximilian Hüsken (10.) und Ondrej Horvath (12.) nach kapitalen Schnitzern der ECP-Abwehr getroffen hatten. „Da hat uns Lukas im Spiel gehalten“, sprach er seinem Torhüter ein Extralob aus. Denn Lukas Usselmann setzte die Serie überragender Torhüterleistungen nahtlos fort. Egal, wer beim ECP zwischen den Pfosten steht, ob Usselmann, Justin Köpf oder Jonathan Kornreder, auf ihre Torleute können sich die Pfaffenhofener heuer verlassen. So blieb es trotz enormen Drucks der Gäste mit weiteren sehr guten Möglichkeiten beim 0:2. Fast aus dem Nichts gelang Liam Hätinen noch vor der Pause der Anschlusstreffer.

Nach dem Wechsel stand plötzlich eine andere Heimmannschaft auf dem Eis. Die River Rats schienen komplett überrascht und kassierten innerhalb von gut drei Spielminuten drei Gegentore. 51 Sekunden nach dem Wiederanpfiff netzte Mößinger nach einem abgewehrten Schuss aus nahezu unmöglichem Winkel ein. Dann musste ESC-Verteidiger Kilian Mühlpointner auf die Strafbank. Allerdings nur für 15 Sekunden, dann hatte der ECP wieder einmal unter Beweis gestellt, warum er zu den besten Überzahlteams der Liga zählt. Nach Vorarbeit von Oliver Eckl und Mößinger erzielte Jan Tlacil per Direktabnahme die erstmalige ECP-Führung. Doch damit nicht genug. Kurz darauf wanderte ein weiterer Gästespieler auf die Strafbank und auch der blieb dort nur 19 Sekunden sitzen. Erneut nutzte dies Tlacil. Dieses Mal kam die Vorarbeit von den Hätinen-Brüdern. Die Gäste wechselten nun den Torhüter. Für Maximilian Freytag stand jetzt Dominik Gräubig im Kasten. Der ECP blieb am Drücker und auch Gräubig musste bald hinter sich greifen. Robert Neubauer erhöhte auf 5:2 (30.). „Wir wussten um die Stärken von Pfaffenhofen. Deshalb wollten wir so weiterspielen wie im ersten Drittel und dann kassieren wir vier Tore“, ärgerte sich Gästecoach Hans Tauber.

Immerhin kam durch den Anschlusstreffer von Luis Huber (37.) wieder Hoffnung auf, die sich noch steigerte, als Horvath gleich nach dem zweiten Wechsel weiter verkürzte (44.). „Da ging es dann hin und her. Aber immer wenn wir wieder dran waren, bekamen wir den nächsten Nackenschlag“, beschrieb Tauber das Schlussdrittel. Denn wenige Minuten nach dem 5:4 schloss Tlacil eine schöne Kombination mit dem 6:4 ab. Dann war Horvath wieder an der Reihe und traf zum 6:5 (49.), auf das Liam Hätinen mit dem 7:5 antwortete (53.). Obwohl sich Geretsried Reiher danach auch noch eine Strafe einhandelte, war dies noch nicht die Vorentscheidung. Denn in Überzahl agierten die Hausherren zu sorglos, ließen Horvath zu viel Raum und der Routinier bestrafte dies mit dem 7:6 (56.). Die verbleibenden vier Minuten drängte Geretsried noch auf den Ausgleich, doch an Usselmann war kein Vorbeikommen. Und als Tauber seinen Torhüter vom Eis nahm, geriet eine starke Parade des ECP-Goalies zur Vorlage für Tlacil. Der ECP-Angreier lief mit Mößinger auf das leere Tor zu und überließ den Puck dann seinem Sturmpartner, der ihn zur Entscheidung über die Linie beförderte.

oex


EC Pfaffenhofen: Usselmann, Köpf, Baumgardt, Bachmann, Hätinen L., Münzhuber, Wolf, Leonhardt, Neubauer, Gebhardt, Eckl O., Hätinen K., Tlacil, Mößinger Fichtenau, Felsöci, Weber, Heinrich, Schwirtzer. – Tore: 0:1 (10.) Hüsken; 0:2 (12.) Horvath ; 1:2 (18.) Hätinen L. (Eckl O., Mößinger); 2:2 (21.) Mößinger (Eckl O., Hätinen L.); 3:2 (23.) Tlacil (Mößinger, Eckl O. 5:4); 4:2 (25.) Tlacil (Hätinen L., Hätinen K. 5:4); 5:2 (30.) Neubauer (Gebhardt, Hätinen K.); 5:3 (37.) Huber; 5:4 (44.) Horvath; 6:4 (48.) Tlacil (Eckl O., Mößinger); 6:5 (49.) Horvath, 7:5 (53.) Hätinen L. (Hätinen K., Gebhardt); 7:6 (56.) Horvath; 8:6 (60.) Mößinger (Tlacil). – Strafen: ECP 12 ESC 12. – Zuschauer: 200.