Anfang September starten die Isar Rats des EV Dingolfing in die Vorbereitungen auf die zweite Saison in der Eishockey-Bayernliga. Cheftrainer Dustin Whitecotton weilt zwar momentan noch auf Heimaturlaub in Kanada, aber beschäftigt sich intensiv mit der kommenden Spielzeit. In einem exklusiven Interview gibt der Coach einen Einblick in den Kader und verrät darüber hinaus, wie er die zahlreichen Fans mit seiner Mannschaft begeistern will.
Herr Whitecotton, Sie weilen zwar momentan in Kanada, aber der EV Dingolfing wird auch im Urlaub eine große Rolle spielen. Wie groß ist die Vorfreude auf die kommende Saison mit den Isar Rats in der Bayernliga?
Dustin Whitecotton: Natürlich ist sie sehr groß, denn ich hatte die Jungs in der vergangenen Saison nicht seit dem Beginn der Saison. Demzufolge bin ich sehr gespannt, was wir mit diesem Kader in dieser Bayernliga-Spielzeit erreichen werden. Wir werden alles dafür tun, um in der Bayernliga eine gute Rolle zu spielen.
Im Kader hat sich einiges getan. Vor allem im Sturm scheint die Mannschaft viel tiefer besetzt zu sein, als in der vergangenen Saison. War dies eine der Lehren, die der Verein aus der vergangenen Spielzeit gezogen hat?
Dustin Whitecotton: Mit Sicherheit. Das Ziel war, dass wir Ausfälle im Kader in dieser Saison besser kompensieren können. Deshalb haben Sie schon recht, dass darauf auch ein wenig der Fokus gelegt worden ist. Wir hatten in der letzten Saison große Probleme, wenn der eine oder andere Spieler nicht zur Verfügung stand. Somit hatten wir oftmals nur eine Sturmreihe, die in der Offensive für Gefahr sorgen konnte. Das wollte ich ändern und es ist uns – meiner Meinung nach – gut gelungen. Ich bin mir sicher, dass wir drei Sturmreihen aufbieten können, die nun für offensive Akzente sorgen werden.
„Anthony kann Tore schießen“
Auf der Ausländerposition vertraut man den beiden Akteuren aus der Vorsaison. Was sprach für William Theberge und Anthony Gagnon?
Dustin Whitecotton: Anthony hat in der vergangenen Saison bewiesen, dass er ein herausragender Spieler in der Bayernliga ist. Er kann Tore schießen. William strahlt in der Defensive sehr viel Ruhe aus, spielt einen guten ersten Pass und löst viele Situationen in der Defensive fehlerfrei. Das war mir sehr wichtig.
In der Verteidigung stehen mit Patrick Geiger und Nico Wolfgramm zwei Routiniers nicht mehr im Kader, die auf dem ersten Blick nicht ersetzt wurden. Wie sollen die Abgänge aufgefangen werden?
Dustin Whitecotton: In der Verteidigung sind wir, im Gegensatz zum Sturm, tatsächlich nicht so tief besetzt. Deshalb müssen wir hier anders zu Werke gehen. Wir müssen uns mir sehr viel Leidenschaft und Härte den Gegnern entgegenstellen. Auch in der neutralen Zone will ich, dass wir aggressiver agieren. Dafür haben wir junge und auch große Verteidiger, die diese Rollen ausfüllen können. Ich bin überzeugt, dass es funktionieren kann und wird.
Stabilität auf der Torhüter-Position
Auf der Torhüter-Position hat der EVD mit Christoph Schedlbauer einen Routinier geholt. Was erwartet der Trainer von ihm?
Dustin Whitecotton: Auf dieser Position wollten wir heuer Stabilität haben Alle drei Torhüter im Kader können auf diesem Niveau spielen und mit einer gewissen Konstanz auf dieser so wichtigen Position kommt generell auch mehr Ruhe in das ganze Umfeld.
Sind Sie somit zufrieden mit dem Kader oder gibt es noch Wünsche?
Dustin Whitecotton: Ich bin sehr zufrieden mit den finanziellen Mitteln, die der Verein für den Kader zur Verfügung gestellt hat. Ich bin der Ansicht, dass wir sehr gut besetzt sind und ich mein System mit den vorhandenen Spielern durchziehen kann. Natürlich hat ein Trainer immer Wünsche (lacht). Wir haben mit sehr vielen Spielern geredet und der eine oder andere Spieler, der abgesagt hat, wäre sicherlich eine Verstärkung gewesen. Im Großen und Ganzen bin ich aber sehr zufrieden, weil wir Spieler haben, die motiviert sind und sich verbessern wollen.
In der Vorbereitung geht es gegen Landes- und Bayernligisten. Werden Sie somit viel ausprobieren?
Dustin Whitecotton: Die ersten vier Spiele wird mit Sicherheit sehr viel ausprobiert werden. Da werde ich mir genau ansehen, welche Sturmreihen und Verteidigungspärchen am besten harmonieren. In den letzten drei Testspielen wird es das Ziel sein, dass wir eine gewisse Ruhe reinbringen und die Spieler genau wissen, mit wem sie zusammenspielen werden. Wir wollen eine Einheit sein.
Härter und schnell spielen
Auf welche Spielweise dürfen sich die Fans generell freuen?
Dustin Whitecotton: Wir werden härter und schnell spielen, das kann ich schon versprechen. Letztes Jahr war es viel zu leicht, gegen uns zu spielen – das wird sich definitiv ändern. Die Mannschaften werden sofort merken, dass es kein Spaß wird, in der Marco-Sturm-Eishalle zu spielen.
Und zum Abschluss: Welche Ziele werden denn angestrebt?
Dustin Whitecotton: Da will ich jetzt noch nicht allzu große Erwartungen schüren. Wichtig ist mir, dass wir intern und auch mit der Mannschaft klare Vorgaben definieren. Klar ist, dass wir einen Schritt nach vorne machen wollen. Der Schritt kann auch gerne eine wenig größer sein (lacht).
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