Eishockey-Bayernliga
Ein Wochenende der Kontraste: EV Dingolfing mit Krimi-Sieg gegen Landsberg und Mega-Klatsche in Ulm

28.10.2024 | Stand 28.10.2024, 16:52 Uhr |
Andreas Forster

Wechselhaftes Wochenende: Nur gegen Landsberg gab es für die Dingolfinger viel Grund zum Jubel. Gegen Ulm ging man komplett unter. − Foto: Eva Fuchs

Begegnungen in der Marco-Sturm-Eishalle sind nichts für schwache Nerven, denn auch am Freitagabend gab es einen erneuten Krimi für die mehr als 600 EVD-Fans. Nach einer zwischenzeitlichen 5:1-Führung sahen die starken Dingolfinger schon wie der sichere Sieger aus, aber die Gäste aus Landsberg kämpften sich noch heran. Letzten Endes durften sich die Isar Rats wiederum beim starken Goalie Christoph Schedlbauer bedanken, der einige wichtige Paraden zum dritten Saisonsieg beisteuerte. In Ulm gab es hingegen nichts zu holen für die Isar Rats, die im Donaubad mit 2:12 untergingen.

Am Ende wurde es noch einmal richtig spannend beim vierten Hauptrundenspiel der Eishockey-Bayernliga zwischen dem EV Dingolfing und dem HC Landsberg. Nur noch wenige Sekunden waren auf der Anzeigentafel. Da hatte Landsberg die Riesenchance auf den Ausgleich, aber Christoph Schedlbauer parierte grandios und sicherte damit einen wichtigen Dreier.

Eine Stunde davor hätte wohl keiner der mehr als 600 Zuschauer gedacht, dass die Partie noch derart spannend werden würde. Nach 29 Minuten stand es 5:1 für die Hausherren, die auch die klar bessere Mannschaft waren. „Da haben wir sehr effizient gespielt. Das hat mir gefallen“, bilanzierte EVD-Coach Dustin Whitecotton.

Blitzstart dank Youngster

 

Die Dingolfinger begannen hochmotiviert und belohnten sich bereits nach 41 Sekunden mit der Führung. Daniel Rolsing, der wohl beste EVD-Akteur an diesem Abend, konnte einen Riesenbock in der Defensive der Gäste eiskalt ausnutzen. In der Folgezeit spielte eigentlich nur der EV Dingolfing – und hatte mehrere Großchancen. Das aggressive und konsequente Spiel der Isar Rats ließ die verdutzten Gäste nicht ins Spiel kommen.

Und in der 13. Minute klingelte es erneut im Kasten der Riverkings. Marco Sedlar zeigte sich vor dem Tor eiskalt. Ärgerlich für Trainer Whitecotton war danach der Anschlusstreffer der Landsberger, der aus dem Nichts kam. Die Gastgeber ließen sich jedoch nicht schocken und spielten weiter dominant. Das Resultat war das 3:1 durch Gagnon, und auch in den ersten zehn Minuten des Mitteldrittels zeigten sich die Isar Rats von ihrer besten Seite. Routinier Waldemar Detterer mit seinem ersten Saisontreffer und Anthony Gagnon mit dem neunten Treffer erhöhten auf eine komfortable 5:1-Führung.

„Müssen schlauer spielen“

 „Was soll da noch passieren?“, hörte man bei einigen EVD-Fans im weiten Rund des Eisstadions. Nach zwei Krimis gegen Schweinfurt und Peißenberg war man froh über eine beruhigende Führung, aber die Zuschauer hatten die Rechnung ohne die eigene Mannschaft gemacht. Der unnötige zweite Gegentreffer hauchte den Oberbayern noch einmal neues Leben ein. Und spätestens nach dem schnellen Doppelschlag im Schlussdrittel und einem 5:4-Zwischenstand herrschte wiederum Alarmstufe Rot bei Whitecotton und Co.

Zwar brachen die Dingolfinger nach den Rückschlägen nicht ein, aber die Landsberger zeigten deutlich, dass sie in dieser Saison ein ernstes Wörtchen um einen Platz im oberen Tabellendrittel mitreden wollen. Mit viel Glück und Goalie Schedlbauer wurde der Sieg über die Zeit gerettet. Doch unter dem Strich stand ein nicht unverdienter 5:4-Heimsieg, der aufgrund der starken ersten halben Stunde möglich wurde.

In Ulm komplett chancenlos

 

Ohne Druck konnten die Dingolfinger am Sonntag nach Ulm reisen. Doch die Ansage von Trainer Whitecotton („Wir müssen schlauer spielen“) konnte nicht umgesetzt werden. Die neutrale Zone wurde den Ulmern überlassen, die im 1. Drittel mit viel Tempo ins EVD-Drittel kamen und jeden Fehler konsequent ausnutzten. Bei einem 0:4-Rückstand nach dem ersten Drittel zog Dustin Whitecotton die Notbremse und wechselte Stammkeeper Christoph Schedlbauer für den glücklosen Dennis Jedrus ein. Dies machte sich zunächst bezahlt, denn man konnte durch Marco Sedlar und Leon Abstreiter verkürzen.

Dies beeindruckte die Ulmer jedoch kaum, da sie die schlampige Spielweise der Kreisstädter weiter bitterböse bestraften. So blieb es bei einem gebrauchten Tag im Donaubad und die Devils hatten keine Mühe, einen lockeren 12:2-Sieg über die Bühne zu bringen. Diese deftige Niederlage soll den eigentlich guten Saisonstart nicht schmälern. Trotzdem müssen die Isar Rats am kommenden Wochenende gegen Pfaffenhofen und Buchloe eine Schippe drauflegen, um gegen die Konkurrenten um den 10. Platz nicht weiter baden zu gehen.

Aufstellung des EV Dingolfing gegen Landsberg: Schedlbauer, Jedrus; Duchenko, Theberge, Ohr, Huber, Krämmer, Schwarz, Meichel, König; Abstreiter, Rolsing, Detterer, S. Janzen, Aigner, Gagnon, Sedlar, D. Schander, Schinko, Grinwald. Zuschauer: 600; Strafzeiten: 10 -12; Tore: 1:0 (1.) Rolsing, 2:0 (13.) Sedlar (D. Schander, Schinko), 2:1 (13.) Binder, 3:1 (18.) Gagnon (Rolsing, S. Janzen), 4:1 (24.) Detterer (Schindlbeck, Abstreiter), 5:1 (29.) Gagnon (S. Janzen, Ohr), 5:2 (31.) Heß (Bergsdorf, Reicheneder), 5:3 (41.) Wagner (Östling, Heß), 5:4 (46.) Grözinger (Merkle, Benz).