6:7 gegen Haßfurt
Drei Gegentore binnen 110 Sekunden als Knackpunkt: Vilshofener Wölfe verpassen knapp eine Sensation

15.11.2022 | Stand 19.09.2023, 5:34 Uhr

Gestocher im Nebel: Die Vilshofener Wölfe mit Jan-Ferdinand Stern (links) und Nico Wolfgramm (r.) behielten den Durchblick und brachten Haßfurt (Mitte Jan Trübenekr) an den Rand einer Niederlage. −Foto: Sigl

Die Vilshofener Wölfe haben sich im Heimspiel in der Eishockey-Landesliga gegen den Tabellenzweiten ESC Haßfurt hervorragend verkauft und sind beim 6:7 nur knapp an einer Sensation vorbei geschrammt.

Gegen die „Torfabrik“ der Liga, die am Wochenende davor nicht weniger als 28 Volltreffer produziert hatte, war für das heimische Schlusslicht Schlimmes zu befürchten, kassierte man doch schon im ersten Vergleich eine 4:9-Abfuhr. Dennoch stiegen die Wölfe verheißungsvoll in die Partie ein. Zu keiner Phase des ersten Drittels konnte man den Unterschied in der Rangfolge erkennen. In der 3. Minute netzte Jan-Ferdinand Stern, optimal bedient von seinen Sturmkollegen Miroslav Tejko und Philipp Müller, mit einem trockenen Schuss zum 1:0 ein. Die Gäste waren sichtlich überrascht. Nach rund sieben Spielminuten verzeichnete der ESC Vilshofen zwei Pfostentreffer und bei Spielzeit 10:06 lenkte Lukas Matys einen Schuss von Kapitän Patrick Geiger unhaltbar zum 2:0 in das gegnerische Tor.

Jetzt hielten die Hawks dagegen und markierten nur 91 Sekunden später den Anschlusstreffer. Das beeindruckte nun die Wölfe in keinster Weise. Von Trainer Kim Collins offensichtlich optimal eingestellt, spulten sie ein überzeugendes Programm runter. Die erste Überzahlsituation wurde in der 17.Minute von Tejko zum viel umjubelten 3:1 genutzt. Kurz vor der Pause düpierte Jan-Ferdinand Stern mit einem genialen Move gleich zwei Verteidiger, verfehlte aber das gegnerische Gehäuse. Mit den besten 20 Minuten der Saison konnte man zufrieden in die erste Pause gehen.

Auch im zweiten Spielabschnitt waren die Wölfe klar am Drücker. Es folgten weitere Pfosten- und Lattentreffer, eine eigene Unterzahlsituation wurde schadlos überstanden und spätestens bei Goalie Alexander Krenn war Endstation. Die Gastgeber waren dem 4:1 sichtlich näher als die Gäste dem Anschluss. Als diese in der 34. Minute eine Zwei-Minuten-Strafe zogen, hatte man die Möglichkeit, den Vorsprung auszubauen. Allerdings ließ man sich in der Überzahlaufstellung überrumpeln, Haßfurt konnte aus dem Nichts den Anschlusstreffer erzielen. In der 39. Minute kassierte Maximilian Artmann nach Bandencheck eine Fünf-Minuten-Strafe – jetzt machte die fränkisch/tschechische Gewitterfront „kurzen Prozess“. Binnen 110 Sekunden erzielten die Hawks drei Tore und drehten den Spielstand aus Sicht der Wölfe auf ein 3:5.

Zu Beginn des letzten Drittels – zwei Vilshofener saßen in der Kühlbox – kassierte man das 3:6 und kurz vor dem letzten Seitenwechsel gar das 3:7. Dennoch gab sich der ESC Vilshofen nicht auf und fightete dagegen. In einer Unterzahlsituation luchste Geiger den Haßfurtern die Scheibe ab, fuhr einen Konter und zockte am Ende den gegnerischen Tormann zum 4:7 ab (56.). Knapp zwei Minuten vor der Schlusssirene machte Johannes Brunner in Überzahl das 5:7. 60 Sekunden später nahm Coach Collins eine Auszeit, schwor sein Team ein, nahm Torhüter Krenn vom Eis aber der 6:7-Anschlusstreffer durch Müller kam in 59:59 einfach zu spät. Obwohl man am Ende mit leeren Händen dastand, können die Wölfe mit der gezeigten Leistung zufrieden sein.

Am Freitag (20 Uhr) muss man bei Spitzenreiter Wanderers Germering bestehen, am Sonntag (17.15 Uhr) soll daheim gegen Selb der zweite Saisonsieg her.

Vilshofen – Haßfurt 6:7 (3:1, 0:4, 3:2)/Tore: 1:0 JF Stern (2:54/ Müller, Tejko), 2:0 Matys (10:06/ Geiger, Sagerer), 2:1 Hora (11:37), 3:1 Tejko (16:04/ Wolfgramm, Matys/ 5:4 ÜZ), 3:2 Sramek (34:14/ 4:5 UZ), 3:3 Sramek (38:03), 3:4 Tobola (39:06/ 5:4 ÜZ), 3:5 Stach (39:53/ 5:4 ÜZ), 3:6 Tobola (41:38/ 5:3 ÜZ), 3:7 Trübenekr (49:38/ 5:4 ÜZ), 4:7 Geiger (55:29/ 4:5 ZU), 5:7 Brunner (58:09/ Schwarz/ 5:4 ÜZ), 6:7 Müller (59:59/ Schwarz/ 5:4 ÜZ) – Strafminuten: Vilshofen 17, Haßfurt 12 – Zuschauer: 70.

− rmo