Der Schaden, der dem Deggendorfer Eissport durch die defekte Ammoniakleitung entsteht, ist groß. Nicht nur für die Oberliga-Mannschaft – auch oder besonders für die Nachwuchsabteilung.
Einerseits aus finanzieller Sicht: Die Eiszeiten im heimischen Stadion werden von der Stadt Deggendorf bezuschusst, am Ende fallen also fast gar keine Kosten für den Verein an. Für Trainingseinheiten in auswärtigen Eishallen dagegen muss der Club selbst aufkommen. Je nach Örtlichkeit kostet ein Training zwischen 100 und 200 Euro, eine hohe finanzielle Summe ist also schnell beisammen. Hinzu kommt, dass die hiesigen Eissportclubs auch selbst trainieren wollen, freie Eiszeiten sind also Mangelware und man muss sich mit Randzeiten abfinden. Der Aufwand, die Ausrüstung jedes Mal hin und her zu karren dürfte dabei noch das kleinste Thema sein. Aktuell gibt es in der Region nur in Straubing Eis, Dingolfing dürfte ab Anfang September in die Eiszeit starten. Auf Buchungen in Landshut hat man verzichtet.
Zwei-Tages-Turniere wie der „Yormas-Cup“ haben in den letzten Jahren zudem für wichtige Einnahmen gesorgt, auf die man komplett verzichten muss. Ob solche Veranstaltungen zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden können: fraglich. Alleine für den September habe man rund 50 Eiszeiten in Straubing geblockt: Im Eisstadion am Pulverturm, aber auch in der kleinen „Gamepitch-Arena“. „Aus finanzieller Sicht ist das der Wahnsinn“, sagt DSC-Nachwuchsorganisator Christian Schreiner: „Jede Mannschaft sollte zwei Mal die Woche aufs Eis können.“
Mannschaften von U13 bis U20 besonders betroffen
Andererseits will man seiner Verantwortung gerecht werden und die jungen Spieler aufs Eis holen. „Wir haben so viele Kinder, und wir müssen ihnen die Beschäftigung anbieten, vor allem in der Ferienzeit.“
Aus sportlicher Sicht trifft es vor allem die Mannschaften von U13 bis U20. Die Altersklassen starten bereits Anfang/Mitte September in den Punktspielbetrieb, wie aus den Ligeneinteilungen des DEB und BEV hervorgeht. U15 und U13 starten am 14./15. September, U17 und U20 eine Woche früher. Lediglich die Altersklassen U11 und U9 starten erst im Oktober mit den Punktspielen. „Das ermöglicht uns einen kleinen zeitlichen Puffer“, sagt Schreiner, der nun vor der Herausforderung steht, bei der Termintagung geeignete Termine für alle Mannschaften zu finden. Die ersten Spiele werde man wohl oder übel allesamt auswärts absolvieren müssen. Die größte Herausforderung hat man sicherlich in der U13: Der DSC konnte aufgrund der vielen Kinder zwei Mannschaften melden, die beide in der Bayernliga antreten. 60 Spiele – davon die Hälfte Heimspiele – muss man nun also irgendwie auf einen verkürzten Zeitraum unterbringen.
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