Deutsch-Kanadier verabschiedet
Benoit Doucet nicht mehr Trainer der Waldkirchner „Crocodiles“ – „Sheriff“ Lehner kommt aus Passau

08.07.2024 | Stand 08.07.2024, 15:09 Uhr |

Abschied: Trainer Benoit Doucet beendet seine zweite Amtszeit am Karoli vorzeitig. − Foto: Sven Kaiser

Bis zum Saisonstart der Eishockey-Landesliga im Oktober ist noch Zeit, darum spürt Matthias Worlitschek keinen Druck, denn der Vorstand des ESV Waldkirchen befindet sich auf Trainer-Suche. Benoit Doucet (61) hat seine zweite Amtszeit am Karoli vorzeitig beendet, „in beiderseitigem Einvernehmen“, berichtet Worlitschek.

Eigentlich hatten die Verantwortlichen der „Crocodiles“ im Sommer 2023 mit dem dreifachen deutschen Meister und Deutsch-Kanadier eine Zusammenarbeit bis 2025 vereinbart und sportlich gab es auch kaum Gründe, daran etwas zu ändern. „Aber wir mussten uns einen Sparkurs auferlegen“, gesteht Matthias Worlitschek Sponsorenverluste. Demzufolge hatten er und der 2. Vorstand Walter Moser dem Coach vorgestellt, wie man die nächste Spielzeit angehen wolle. Dabei kristallisierten sich bei Doucet und der Vereinsführung unterschiedliche Vorstellungen heraus – daher zogen beide Seiten einen Schlussstrich und die Playoff-Achtelfinals gegen den ERC Sonthofen im Februar (2:13 und 2:12) waren die letzten Partien unter dem deutsch-kanadischen Trainer, der insgesamt drei Spielzeiten Coach am Karoli war (2020 bis 2022 und 23/24).

Ein Nachfolger scheint fast gefunden, wie aus den Aussagen von Worlitschek herauszuhören ist. Man habe drei, vier Kandidaten auf der Liste gehabt und sei nun mit dem Favoriten der Vorstandschaft in Verhandlungen. Um wen es sich handelt, will der ESV-Chef noch nicht verraten – „erst nach Abschluss der Gespräche“.

„Glücksfall“: Verteidiger mit Oberliga-Erfahrung



Vermelden kann Worlitschek aber den ersten Neuzugang – und der ist durchaus namhaft: Florian Lehner, der zuletzt für die EHF Passau Black Hawks in der Oberliga Süd auf dem Eis stand. Der Verteidiger (24) hat im Frühjahr seinen Abschied aus der 3. Liga erklärt, weil er semi-professionelles Eishockey und Lehramtsstudium nicht mehr unter einen Hut bringt und dem Sport etwas weniger Zeit widmen möchte. Daher zieht sich Lehner, den das Passauer Publikum ob seiner kämpferischen Art als „Sheriff“ feierte, in die Landesliga zurück. „Für uns natürlich ein Glücksfall“, betont Worlitschek, der bald weitere Neuzugängen präsentieren will.

Lehner passt auch perfekt ins Anforderungsprofil der ESV-Verantwortlichen. „Wir wollen ehrliches Eishockey bieten und Spieler verpflichten, die den Sport mit Leidenschaft betreiben.“

Am Saisonziel wird sich dabei wenig ändern, auch wenn die „Crocodiles“ aufgrund des Sparkurses leicht veränderte Voraussetzungen haben werden. Der Klassenerhalt ist das erste Ziel, die Teilnahme an den Playoffs wäre wieder wünschenswert. „Dazu wollen wir etwas mehr Wert auf das Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb der Mannschaft legen“, kündigt Worlitschek an.

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