Eishockey
Ab heute U18-WM in Landshut: „Wir sehen hier die künftigen Top-Profis“

23.04.2022 | Stand 18.07.2022, 9:31 Uhr

Von Lennard Janßen

Heute beginnt in Landshut und Kaufbeuren die U18-Eishockey-Weltmeisterschaft. Sie ist nach 1999 (Füssen und Kaufbeuren) und 2011 (Crimmitschau und Dresden) die dritte Nachwuchs-Schau dieser Art in Eishockey-Deutschland. Und für Ralf Hantschke (kleines Foto), den Geschäftsführer des EV Landshut und damit Mitverantwortlichen bei der Organisation des Turniers, ist klar: Die Bedeutung der Veranstaltung für den Sport hierzulande und für den Eishockey-Standort Landshut ist gar nicht hoch genug einzuschätzen.

„Wir sehen hier die zukünftigen Profis für die besten Ligen der Welt“, stellt Hantschke fest. Eine Gelegenheit, die für die Landshuter auch Verpflichtung ist. „Mit den uns nun zur Verfügung stehenden ausgezeichneten Möglichkeiten wollten wir diese Chance nutzen und sind sehr glücklich, mit Kaufbeuren den Zuschlag bekommen zu haben“, sagt Hantschke. Er erinnert an die jahrzehntelange Tradition, große Erfolge und Persönlichkeiten des Eishockeysports sowie die neu sanierte Eishalle in der Stadt. Alles das zeichne Landshut als Austragungsort eines solchen Turniers aus.

Acht Teams kämpfen in zwei Gruppen um den Weltmeistertitel. Das deutsche Team trifft in Gruppe A auf Kanada, die USA und Tschechien. In Gruppe B treten Finnland, Schweden, die Schweiz und Lettland gegeneinander an. Alle deutschen Gruppenspiele finden in der Fanatec Arena in Landshut statt. Ende April und Anfang Mai werden dann dort auch die Halbfinal- und Finalspiele ausgetragen.

„Durch die überregionale Bedeutung eines solchen Events erzeugen wir nicht nur Aufmerksamkeit für unsere Stadt, unseren Verein, sondern auch generell für den Eishockeysport in ganz Bayern und Deutschland. Es wird unseren Eishockeysport für Kinder und Jugendliche noch interessanter machen“, sagt Hantschke hoffnungsvoll. Hauptorganisator des Turnieres ist der Deutsche Eishockey-Bund (DEB), die Planungen laufen in enger Abstimmung mit der Stadt Landshut.

Neben den besonderen Anforderungen der Corona-Pandemie hat sich auch der Krieg in der Ukraine auf die Arbeit der Organisatoren ausgewirkt. Durch den kurzfristigen Ausschluss des russischen und des weißrussischen Teams spielen in Landshut und Kaufbeuren nicht zehn, sondern acht Mannschaften um den Titel. „Da war der Deutsche Eishockeybund wirklich nicht zu beneiden“, sagt Hantschke, der für die Unterstützung der regionalen Partner umso dankbarer ist. „In Sachen Dienstleistungen ist uns das eine große Hilfe.“ So verteilt sich die Unterbringung der Teams auf drei Hotels in Landshut und eines in Ergolding. Und die eigene Erwartungshaltung ist sowieso klar: „Wir wollen perfekte Gastgeber sein“, stellt Hantschke fest. Gespielt wird in Landshut ausschließlich im neuen Landshuter Eishockey-Schmuckkästchen, der von Grund auf sanierten Fanatec Arena. Wie viele Zuschauer schlussendlich bei den Spielen zu erwarten sind, ist für die Landshuter schwer vorauszusagen. Zwar ist eine volle Auslastung der Hallenkapazität wieder möglich, dennoch hat Corona Spuren hinterlassen. Daher rechnet man in Landshut vorerst nicht mit einer vollen Besetzung der Fanatec Arena, die Platz für knapp 4500 Zuschauer bietet: „Wir gehen momentan bei den Spielen mit deutscher Beteiligung von etwa 2000 Besuchern aus. Ich lasse mich aber auch gerne eines Besseren belehren“, sagt Hantschke. In Landshut haben sie jedenfalls alles gerichtet für ein großes Eishockey-Fest.