Verrückter Nachmittag am Pulverturm: Straubing Tigers drehen 1:4-Rückstand mit einer JC-Lipon-Show

04.12.2022 | Stand 18.09.2023, 20:51 Uhr

Gleich ist der Sieg in trockenen Tüchern: JC Lippon verwandelt den entscheidenden Penalty für die Straubing Tigers zum Sieg gegen Wolfsburg. −Foto: Harald Schindler

Schreib’ niemals die Tigers ab: Am Sonntagnachmittag explodierte der Straubinger Pulverturm wieder einmal, denn die Gäubodenstädter drehten in einer denkwürdigen DEL-Partie einen 1:4-Rückstand gegen die Wolfsburg Grizzlies nach einer irren JC-Lipon-Show am Ende noch in einen Sieg nach Penalty-Schießen.

Alles begann vor 3982 Fans am Pulverturm nach Plan: Garrett Festerling brachte seine Tigers in Minute 7 in Front. Doch als die Straubinger sich noch über den Treffer freuten, klingelte es schon im Kasten von Hunter Miska. Jean-Christophe Beaudin egalisierte für die Niedersachsen nur 54 Sekunden nach dem Führungstreffer. Und die Niederbayern schlummerten weiter, denn Luis Schinko war nur 29 Sekunden später zum 2:1 zur Stelle.

Das Spiel plätscherte so dahin, im zweiten Drittel netzte Dustin Jeffrey zum 1:3 ein und spätestens nach dem 1:4 durch Björn Krupp (42:54) schien alles auf einen Auswärtssieg der Norddeutschen hinauszulaufen. Doch dieser Treffer packte die Truppe von Tom Pokel offenbar bei der Ehre − und sie drehten so richtig auf. Allerdings sollte es bis zur 54. Minute dauern, ehe Joshua Samanski auf 2:4 verkürzte. Doch dann folgte Teil 1 der Lipon-Show: Er pfefferte die Scheibe über die Schulter des verdutzten Dustin Strahmeier im Wolfsburger Gehäuse: 3:4.

Coach Pokel riskierte alles, holte zwei Minuten vor Schluss seinen Goalie vom Eis und machte die Bahn frei für Teil 2 der Lippon-Show: Der Stürmer passte die Scheibe mit vollem Tempo von der Seite mittig vors Tor und vom Schlittschuh eines Wolfsburger Verteidigers hüpfte sie zum Ausgleich ins Grizzly-Netz – der Pulverturm explodierte. Doch es sollte noch der finale Show-Teil folgen: Nach einer Overtime ohne Treffer traf Trevor Mingoia für die Gäste, zuvor hatte Tim Brunnhuber verschossen. Weil auch Festlering den Puck nicht an Strahlmeier vorbeibringen konnte, musste Lipon treffen. Er traf.

Danach parierte Hunter Miska zweimal großartig gegen die Wolfsburger Schützen und somit hatte Lipon bei seinem zweiten Versuch die Chance zum Siegtor. Und eiskalt ließ er sich diese nicht nehmen, traf mit einem trockenen Schuss aus dem Handgelenk. 5:4, zwei Punkte für Straubing – nach einem fast schon verloren geglaubten Spiel.

− mis

Straubing – Wolfsburg 5:4 n.P.: Tore: 1:0 (06:24) Garrett Festerling; 1:1 (07:18) Jean-Christophe Beaudin (Lucas Dumont, Trevor Mingoia); 1:2 07:47 Luis Schinko (Tyler Morley); 1:3 (33:40) Dustin Jeffrey (Laurin Braun, Fabio Pfohl); 1:4 (42:54) Björn Krupp (Laurin Braun, Dustin Jeffrey); 2:4 53:10 Joshua Samanski (Marcel Brandt); 3:4 56:33 JC Lipon (Mario Zimmermann); 4:4 (59:46) JC Lipon; 5:4 JC Lipon (Penalty). Strafzeiten: Straubin g 4 / Wolfsburg 6. Zuschauer: 3982.