Vom Talent zum Kerl
Schalk im Tigers-Trikot: Joshua Samanski ist für Straubing und in der DEL längst mehr als ein Youngster

23.11.2023 |

Vier Saisontore hat Joshua Samanski bisland in dieser DEL-Saison erzielt. − Foto: Stefan Ritzinger

Blonde Locken, spitzbübisches Lächeln – Joshua Samanski tarnt ganz gut, dass in seinen 1,91 Metern ein ziemlich ausgebuffter Eishockeyprofi steckt, der den Gegnern der Straubing Tigers in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) richtig weh tun kann. Als Youngster gilt der 21-Jährige längst nur mehr aufgrund seines Alters.

Seit 2021 stürmt Samanski für den niederbayerischen DEL-Klub und hat in diesen drei Jahren die von Manager Jason Dunham und Trainer Tom Pokel erhoffte Entwicklung genommen. Vom 18-jährigen Burschen hat er sich zu einem Kerl entwickelt, der eine Rauferei auf dem Eis nicht scheut. Vom Talent hat er sich zu einem Profi entwickelt, der besondere Momente im Spiel kreieren kann. Sein Treffer in Berlin Ende Oktober taugt für jeden Jahresrückblick: Samanski stürmte von der Strafbank auf das Tor zu, trickste Jonas Stettmar aus, in dem er den Puck durch seine eigenen und die des Torhüters schob. Ein Zaubertor. Eines von vier Saisontoren des „Centers“ und Darbietung der Fähigkeiten des gebürtigen Erdingers. Eine Aktion wie diese „kommt einfach so“, sagt der 21-Jährige darauf angesprochen. Längst weiß man nicht nur am Pulverturm vom Juwel Samanski. Im Sommer wurde er von den Arizona Coyotes aus der NHL zu einem Trainingscamp in die USA eingeladen. Der deutsche Bundestrainer Harold Kreis setzte beim Deutschland-Cup Anfang November ebenfalls auf ihn. Beide Einladungen würden ihm „zeigen, dass das, was man macht, richtig ist“, meint Samanski. Er habe im Sommer in seiner Trainingsgruppe „hart gearbeitet“ und spürt das Vertrauen der Trainer und Mitspieler. „Aktionen wie in Berlin sprechen für die Mannschaft. Ich weiß, ich kann sowas machen und muss mich nicht vergraben, wenn es schief geht.“

In einer Reihe mit Mike Connolly und Tyler Sheehy



Seit einem Monat spielt Samanski, dessen älterer Bruder Neal (24) bei den Blue Devils Weiden in der Oberliga Süd aufläuft, in einer Reihe mit dem internen Rekordtorschützen Mike Connolly und Tyler Sheehy, überzeugt mit ihnen und steht laut DEL-Statistik pro Spiel rund 15 Spielminuten auf dem Eis. Er sei zufrieden mit sich, berichtet Samanski unaufgeregt und wolle den eingeschlagenen Weg mit den Tigers fortsetzen: „Wir machen das als Mannschaft einfach richtig gut.“ An diesem Wochenende stehen in Köln (Freitag, 19 Uhr) und am Pulverturm gegen Bremerhaven (Sonntag, 16.30 Uhr) zwei Duelle mit unmittelbaren Verfolgern auf dem Programm. In Köln wartet beispielsweise ein Hexenkessel mit mehr als 10000 Zuschauern. In Wallung bringt das Blondschopf Samanski nicht. „Wir müssen unser Ding machen“, erklärt der 21-Jährige und lacht. Es ist das Lachen eines spitzbübischen Tigers.