Jetzt geht es gegen Wolfsburg
Party am Pulverturm: Straubing Tigers „ballern“ sich zum Heimrecht im Viertelfinale

05.03.2023 | Stand 17.09.2023, 1:28 Uhr

Überragender Mann: Taylor Leier (links) bereitete drei Treffer der Straubing Tiger gegen Iserlohn vor. In dieser Szene verwandelt Travis St. Denis (im Hintergrund) seinen präzisen Pass zum 2:1. −Foto: Harald Schindler

Explosive und exzellente Stimmung am Pulverturm: Aus dieser Mischung heraus haben die Straubing Tigers am Sonntagnachmittag den Iserlohn Roosters im letzten Hauptrundenspiel der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) keine Chance gelassen und können nach dem 5:1-Sieg (1:1, 2:0, 2:0) mit einem sehr guten Gefühl ins erste Viertelfinalspiel (14./15. März) gehen. Gegner werden die Grizzlys Wolfsburg sein.

Gegen die Niedersachsen haben die Tigers in der nun abgeschlossenen Hauptrunde zwei von vier Direktduellen gewonnen. „Das wird eine spannende Serie, wir müssen unser bestes Eishockey spielen“, meinte Tigers-Trainer Tom Pokel, der froh war, dass sich seine Truppe im 64. Spiel dieser Saison das Heimrecht gesichert haben.

Der niederbayerische Erstligist beendet die Hauptrunde auf dem vierten Tabellenplatz, weil Mannheim sein Auswärtsspiel in Düsseldorf am Sonntag souverän gewann (4:0). Zum ersehnten Heimrecht im Viertelfinale reicht dieser Rang aber, darum waren die 4485 Zuschauer im Eisstadion am Pulverturm einmal mehr glückselig. Sie verabschiedeten die Mannschaft, die heimstärkste der DEL, am Sonntag mit tosendem Applaus und unter den bekannten Gesängen wie „Deutscher Meister wird nur der EHC...“.

In den ersten 20 Minuten hatten die Tigers mit den Roosters, die in ihrem letzten Saisonspiel auf mehrere Topspieler verzichten, mehr Mühe, als es ihren Fans recht war. Die Intensität des Spiels lässt sich an einer Zahl ablesen: 26 Strafminuten (11:13) sprachen die Referees im ersten Abschnitt aus. Den ersten echten Treffer landeten die Gäste. Christopher Bigras vollendete einen Konter (8.). In den Minuten nach der Führung für Iserlohn erarbeiteten sich die Straubinger mehr Spielanteile und kamen in einem Powerplay zum Ausgleich: Parker Tuomie, der schon am Freitag in München (4:5 n.P.) doppelt getroffen hatte, „zimmerte den Puck ins Netz (17.).

Zuschauer auf der Haupttribüne vom Puck im Gesicht verletzt



Das zweite Drittel begann mit einer Schrecksekunde auf der Haupttribüne: Ein älterer Herr wurde von einem abgefälschten Puck im Gesicht getroffen. Seine blutende Wunde am rechten Auge wurde von den Sanitätern schnell versorgt, so dass der Mann bald wieder in die Jubelgesänge einstimmen konnte.

Denn ab dem 1:1 waren die Tigers – dominant, spielfreudig, gefährlich. Allen voran Taylor Leier drehte auf: Der kanadische Tigers-Topscorer zeigte immer wieder seine Fähigkeiten am Schläger, bereitete zudem mit überraschenden wie präzisen Pässen drei Tore vor: Travis St. Denis (25.) und in Überzahl Marcel Brandt (28.) rissen die Fans mit ihren Schüssen ins Netz von den Sitzen. Spätestens als Marcel Brandt unmittelbar nach Beginn des dritten Drittels Puck per Schlagschuss – nach Vorlage von Leier – das 4:1 und sein 13. Saisontor erzielte (41.), zweifelte keiner der 4500 Zuschauer mehr an Straubings Sieg und dem Heimrecht im Viertelfinale. JC Lipon besorgte schließlich den Treffer zum 5:1-Endstand (44.).

So geht es im Viertelfinale weiter



Viertelfinale: Adler Mannheim – Kölner Haie, Straubing Tigers – Grizzlys Wolfsburg. Die Gegner von EHC Red Bull München und ERC Ingolstadt werden in den Preplayoffs (Düsseldorf – Frankfurt und Bremerhaven gegen Nürnberg) ermittelt. Termine (best of 7): 14./15., 17., 19. 21./22., 24.*, 26.*, 28./29.* März (* falls erforderlich). Das erste Heimspiel der Tigers steigt aller Voraussicht nach am Dienstag, 14 März. Der Termin wurde von der DEL aber noch nicht bestätigt.