Nun gegen die Schweiz
Panther Stachowiak legt auf: DEB nach 5:0 gegen Frankreich im WM-Viertelfinale

23.05.2023 | Stand 16.09.2023, 21:40 Uhr

Die starke Vorlage von Wojtek Stachowiak (rechts) führte gegen Frankreich zum 1:0 von Alexander Ehl (2.v.r.). Leon Gawanke (links) und Samuel Soramies gratulieren. Foto: Imago Images

Mit dem vierten Sieg in Folge haben die deutschen Eishockey-Nationalspieler ihr erstes Etappenziel bei der WM erreicht: Das Team von Bundestrainer Harold Kreis gewann zum Vorrundenabschluss gegen Frankreich souverän mit 5:0 (2:0, 1:0, 2:0) und zog ins Viertelfinale ein.



Gegen den Erzrivalen Schweiz geht es am Donnerstag nicht nur um den Sprung unter die besten Vier, sondern auch um das Direktticket zu Olympia 2026. „Wir haben uns vorgenommen, über 60 Minuten ein gutes Spiel zu machen“, sagte Leon Gawanke und lobte die geschlossene Teamleistung: „Man hat von der ersten Minute an gesehen, dass wir bereit waren. Da gibt es nicht wirklich etwas zu meckern.“

16 verschiedene Spieler in der Torliste



Auch der Bundestrainer zeigte sich rundum zufrieden mit seiner Auswahl, bei der sich nunmehr 16 verschiedene Spieler in die Torliste eintragen konnten. Jede Sturmreihe habe wieder abgeliefert, sagte Kreis: „Das ist beruhigend und gibt auch den Spielern ein gutes Gefühl.“

Vor 8598 Zuschauern in der Nokia Arena in Tampere erzielten die Düsseldorfer Alexander Ehl (4.) und Daniel Fischbuch (44.), die Münchner Frederik Tiffels (16.) und Maximilian Kastner (54.) sowie NHL-Stürmer John-Jason Peterka (23.) die Tore für die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB), die sich zum sechsten Mal in sieben Jahren für die K.-o.-Phase der Weltmeisterschaft qualifizierte.

Lediglich 2018 nach dem sensationellen Olympia-Silber hatte die deutsche Mannschaft bei der WM das Viertelfinale verpasst. Um sich für die Winterspiele in Mailand/Cortina direkt zu qualifizieren, müsste die DEB-Auswahl die Schweiz oder die Slowakei in der Weltrangliste überholen.

Ingolstädter Stachowiak mit spektakulärem Alleingang



Kreis musste nach dem 7:2 gegen Ungarn umstellen. Der Berliner Manuel Wiederer fiel mit einer Verletzung aus, dafür kehrte Fischbuch ins Team zurück. Der Düsseldorfer hatte vier Spiele lang auf der Tribüne gesessen. Ansonsten änderte der Bundestrainer nichts, im Tor stand erneut der Münchner Mathias Niederberger.

Vor rund 6000 Schulkindern mit selbst gebastelten Fähnchen begannen beide Teams zur ungewohnten Mittagsstunde durchaus munter. Der Ingolstädter Wojciech Stachowiak, bisher eine der WM-Entdeckungen im deutschen Team, bereitete mit einem spektakulären Alleingang die frühe Führung durch Ehl vor.

Das zweite Tor erinnerte an Fußball: Ein verunglückter Pass von Peterka landete in den Füßen von Tiffels, vom Schlittschuh rutschte die Scheibe ins Tor. Nach Videobeweis zählte der Treffer. Beim 3:0 schnappte sich Peterka an der eigenen blauen Linie den Puck und lief allen Gegenspielern davon.

Schweizer haben mit Deutschland noch Rechnung offen



Die Schweizer, die schon seit Sonntag als Tabellenerster der Gruppe B feststehen, haben mit der deutschen Mannschaft noch ein paar Rechnungen offen. Der „Vorrunden-Weltmeister“, der turnierübergreifend 16 WM-Gruppenspiele in Folge gewonnen hat, scheiterte zuletzt dreimal in K.o.-Spielen gegen die DEB-Auswahl: in den WM-Viertelfinals 2010 und 2021 sowie im Play-off zum Viertelfinale bei Olympia 2018.

Nach den Silbermedaillen 2013 und 2018 soll in diesem Jahr endlich der ganz große Coup gelingen. Die heimische Presse taufte das Team von Trainer Patrick Fischer für ihr elegantes und präzises Spiel schon das „weiße Ballett“.

DK/sid