Zwei Powerplay-Tore beim 5:2
Panther-Party am Pulverturm: ERC Ingolstadt siegt erstmals seit 2021 bei Straubing Tigers

27.11.2024 | Stand 28.11.2024, 17:36 Uhr |

Eine Top-Leistung mit 33 teils spektakulären Paraden zeigte ERC-Torhüter Michael Garteig beim 5:2 gegen die Straubing Tigers. Foto: Schindler

Der ERC Ingolstadt hat seine Horrorbilanz im Eisstadion am Pulverturm zumindest ein wenig aufgebessert: Am 20. Spieltag der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) gewannen die Panther eine hektische Partie bei den Straubing Tigers mit 5:2 (1:1, 2:1, 2:0) und feierten den ersten Erfolg in Niederbayern seit dem 31. Januar 2021.

  

Zwei Treffer der Ingolstädter, die mit dem vierten Sieg in Serie ihren zweiten Tabellenplatz festigten, fielen im Powerplay. Im Tor bot Michael Garteig eine Klasseleistung, Alex Breton, Myles Powell und Kenny Agostino waren je an drei Toren beteiligt. Allerdings konnte Daniel Pietta das Spiel nach einem harten Check Mike Connollys nicht beenden. „Es war ein verrücktes Spiel, wir haben ein paar Verletzte, aber wir haben einen Weg zum Sieg gefunden“, sagte Verteidiger Breton bei Magenta Sport. „Wir müssen so weitermachen und an uns glauben.“

Wilder Beginn

Die Panther, ohne Morgan Ellis, Enrico Henriquez (beide verletzt), Abbott Girduckis, Jan Nijenhuis und Luca Hauf (alle überzählig), erwischten einen Traumstart – unter gütiger Mithilfe der Tigers, die sich direkt mehrere Strafzeiten einhandelten. Nachdem eine tolle Co-Produktion von Austen Keating und Daniel Schmölz noch nicht von Erfolg gekrönt war, nutzte Agostino eine doppelte Überzahl zur 1:0-Führung (2.). Straubings Goalie Zane McIntyre hatte den Schuss des US-Amerikaners zwar gestoppt, war dabei mit der Fanghand allerdings schon hinter der Linie. Agostino beendete damit seine Serie von acht Partien ohne Treffer.

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Die Tigers glichen mit ihrem ersten Vorstoß aus: Nach einem Fernschuss Marcel Brandts landete der Abpraller bei Danjo Leonhardt, der Garteig keine Abwehrchance gewährte (4.). Die Eisfläche war auch nach dem wilden Beginn strukturschwaches Gebiet, beide Teams agierten fehlerbehaftet. Garteig parierte gegen Connolly (11.) und in Unterzahl sensationell auf der Linie gegen Skyler McKenzie (18.). Auf der Gegenseite ließ sich McIntyre von Charles Bertrand nicht narren (13.) und blieb auch bei Keatings Unterzahl-Konter Sieger (19.).

Pietta kehrt nach Connollys Check nicht zurück

Zum zweiten Drittel kehrte Pietta, der einen harten Open-Ice-Check Connollys eingesteckt und benommen gewirkt hatte, nicht mehr aus der Kabine zurück. Seine Teamkollegen nutzten erneut eine frühe Straubinger Strafe: Riley Sheen tunnelte im Powerplay McIntyre aus spitzem Winkel – 2:1 für Ingolstadt (23.). Die Vorlage war wie schon beim ersten Treffer von Breton gekommen.

Eine höhere Führung verpassten die Panther, weil sie in mehreren Situationen zu verspielt agierten, anstatt den direkten Weg zum Tor zu suchen. Anders die Niederbayern: Ein Pass von Wojciech Stachowiak ging nach hinten los, Connolly konterte und passte auf Philip Samuelsson – 2:2 (30.).

Goalie Garteig mit Klasseleistung

Trotzdem war der ERC das bessere Team: Nach einem McIntyre-Fehler verfehlte Bertrand das offene Tor (36.), doch wenig später machte es Philipp Krauß besser: Nach seinem Solo verlud er McIntyre mit erstklassiger Bewegung und brachte die Oberbayern zum dritten Mal an diesem Abend in Front (38.). Es war Krauß’ achter Saisontreffer.

Ein „offensiv wie defensiv verrücktes Spiel“, hatte Noah Dunham nach 40 Minuten gesehen. Es hätte noch verrückter werden können, doch seinen Unterzahl-Alleingang konnte Dunham nicht nutzen (43.), auch Stachowiak scheiterte an McIntyre (44.), Agostino passte zu ungenau auf Powell (46).

Auf der anderen Seite rettete Garteig fantastisch gegen Nelson Nogier (47.), Taylor Leier (48.) und Brandt (50.). Auch als Mat Bodie ungerechtfertigterweise wegen Spielverzögerung in die Kühlbox musste, hielt der ERC stand – und schaffte, wieder komplett, per Konter durch Bretons neuntes Saisontor das 4:2 (53.). Powell traf zum Endstand ins leere Tor (59.). Am Freitag (19.30 Uhr) kommt es dann zum DEL-Spitzenspiel Erster gegen Zweiter, wenn der ERC beim Deutschen Meister Eisbären Berlin antritt.

Straubing: McIntyre – Braun, Brandt; Nogier, Klein; Samuelsson, Zimmermann; Geitner – Lipon, Samanski, Connolly; Müller, Brunnhuber, Hede; Fleischer, Leonhardt, Leier; McKenzie, Scott, Clarke.
ERC Ingolstadt: Garteig – Preto, Wagner; Hüttl, Bodie; Ruopp, Breton; Hübner – Agostino, Powell, Simpson; J. Krauß, Bertrand, Dunham; Sheen, Stachowiak, Schmölz; Keating, Pietta, P. Krauß.
Schiedsrichter: Palkövi/Kohlmüller. – Tore: 0:1 Agostino (2./PP2), 1:1 Leonhardt (4.), 1:2 Sheen (23./PP1), 2:2 Samuelsson (30.), 2:3 P. Krauß (38.), 2:4 Breton (53.), 2:5 Powell (59./EN). – Strafminuten: 10/8. – Zuschauer: 4670.

Straubing: McIntyre – Braun, Brandt; Nogier, Klein; Samuelsson, Zimmermann; Geitner – Lipon, Samanski, Connolly; Müller, Brunnhuber, Hede; Fleischer, Leonhardt, Leier; McKenzie, Scott, Clarke.
ERC Ingolstadt: Garteig – Preto, Wagner; Hüttl, Bodie; Ruopp, Breton; Hübner – Agostino, Powell, Simpson; J. Krauß, Bertrand, Dunham; Sheen, Stachowiak, Schmölz; Keating, Pietta, P. Krauß.
Schiedsrichter: Palkövi/Kohlmüller. – Tore: 0:1 Agostino (2./PP2), 1:1 Leonhardt (4.), 1:2 Sheen (23./PP1), 2:2 Samuelsson (30.), 2:3 P. Krauß (38.), 2:4 Breton (53.), 2:5 Powell (59./EN). – Strafminuten: 10/8.