Eishockey in der DEL
Nürnberg Ice Tigers siegen in der Verlängerung in München

29.11.2024 | Stand 29.11.2024, 10:48 Uhr |
Christian Rupp

Jeremy Mckenna war gegen München einer der Torschützen für die Nürnberg Ice Tigers. Foto: imago/Kolbert-Press

Die Nürnberg Ice Tigers haben am Donnerstag mit 4:3 n. V. beim EHC Red Bull München gewonnen und damit zwei wichtige Punkte aus der Landeshauptstadt entführt. Kapitän Marcus Weber erzielte zwar den Siegtreffer in der Verlängerung, der große Matchwinner war dennoch Torwart Niklas Treutle.

„Wir sind heute natürlich sehr glücklich mit den zwei Punkten“, sagte Ice-Tigers-Trainer Mitch O’Keefe nach dem Spiel und wusste genau, bei wem er sich bedanken musste: „Ich muss Niklas Treutle heute besonders hervorheben, er hatte einige unglaubliche Saves. Auch das Unterzahlspiel in der Schlussphase war wichtig für uns. Es freut mich sehr für Marcus Weber, dass er in der Verlängerung die Lücke gefunden hat.“

Insgesamt 70 Schüsse feuerte München ab, 41 davon kamen aufs Ziel, 38 davon wusste Treutle zu entschärfen (92,7 Prozent Fangquote). Insbesondere in der Schlussphase der regulären Spielzeit musste Nürnberg noch einmal zittern und eine lange Drei-gegen-Fünf-Unterzahlsituation überstehen, die bis in die Overtime hineinreichte.

Kaum waren die Franken wieder komplett, fasste sich der aufgerückte Verteidiger Weber ein Herz und überraschte Münchens Torwart Mathias Niederberger mit einem Schuss auf Höhe der Grundlinie, der im kurzen Eck zum 4:3-Endstand einschlug (63.).

„Wir haben Charakter bewiesen und Moral gezeigt und sind ins Spiel zurückgekommen“, lobte O’Keefe, dessen Team nach einer knappen Viertelstunde bereits mit 0:2 zurück lag. „Wir hatten einen guten Start, obwohl wir 0:2 hinten waren.“ Jeremy McKenna (17., im Powerplay), Will Graber (22.) und Cole Maier (45.) drehten die Partie zu Gunsten der Ice Tigers. Filip Varejcka glich im Schlussdrittel für die „Roten Bullen“ aus (50.) und erzwang das Herzschlagfinale in der Verlängerung. Diese war überhaupt erst möglich, weil der angeschlagene Treutle sich in einen Rausch spielte und reihenweise Glanzparaden zeigte.

Einen starken Torhüter wird Nürnberg auch am Sonntag (16:30 Uhr) brauchen, wenn mit den Eisbären Berlin der Deutsche Meister und DEL-Spitzenreiter in die Noris kommt. Keine Mannschaft schießt häufiger aufs Tor als Berlin (686 Torschüsse), auch stellen die Eisbären die beste Offensive (80 Tore) und das drittbeste Powerplay (26,2 Prozent Erfolgsquote) der Liga.

Verstecken werden sich die Ice Tigers aber nicht, immerhin stellt Nürnberg selbst die viertbeste Offensive (67 Tore) und das beste Powerplay (28,3 Prozent). Interessant dürfte auch das Duell der beiden DEL-Top-Scorer werden: Nürnbergs Evan Barratt (sechs Tore, 24 Assists, 30 Scorerpunkte; 1.) trifft auf Berlins Ex-Ice-Tiger Leo Pföderl (neun Tore, 18 Assists, 27 Scorerpunkte; 2.).

nru