Seit zwei Jahren errichtet die Stadt Straubing mit den Tigers, zwar unabhängig voneinander, aber dennoch gemeinsam, einen Anbau, dessen Nutzung zweigeteilt ist. Einblicke in die Baustelle im Video:
Im vorderen Drittel schafft der Eishockeyverein aus eigenen Mitteln im Erdgeschoss neue Räumlichkeiten für die Geschäftsführung, im oberen Bereich soll die Fangastro entstehen. Im hinteren Trakt will die Stadt die infrastrukturelle Situation rund ums Stadion verbessern: Mehr Kabinen, mehr Toiletten, Kioske, dazu Athletikräume und ein Schulungsraum.
Noch wird in jedem Eck und Winkel gewerkelt
Aus allen Richtungen tönen Schlagbohrer, Sägen und Hämmer. Die Fassade ist noch in tristen Grau gehalten, die neuen Kioske, Toiletten und die Fangaststätte lassen sich nur anhand der notwendigen Strom- und Wasseranschlüssen erahnen. Die Treppen vom Stadion hinaus auf die „Fanplaza“, die sich nun da befindet, wo früher der Erdwall war, fehlen ebenfalls noch.
Entfluchtung soll zum Saisonstart der Tigers fertig sein
Die verantwortlichen Vertreter der Stadt Straubing, Marko Kreyßig, Leiter des Hochbauamts, sowie sein Mitarbeiter Florian Speigl, sind beim Rundgang mit der PNP zuversichtlich, dass die für die Fans notwendige Entfluchtung zu den ersten Spielen fertig sein wird. Bei den Kiosken und Toiletten sind die beiden verhaltener, kündigen aber auch dort die Fertigstellung, sofern nicht zum Saisonstart, im „zeitnahen Bereich an“.
Vergangene Saison erst im Halbfinale an späteren Meister gescheitert
Währen die Tigers sportlich ihre Fans in der vergangenen Saison mit den Playoff-Halbfinals verwöhnten, mussten die Anhänger in der Versorgung rund ums Spiel zurückstecken. Erst die um über 1000 Plätze verringerte Kapazität in der Saison 2022/2023, dann die fehlende Fangaststätte in der vergangenen Saison.
„Geschäftsstelle platzt aus allen Nähten“
Tigers-Prokurist Pirmin Ostermeier freut sich daher auf das kommende Ende der Arbeiten, die wohl vor dem städtischen Teil der Baustelle fertig gestellt sein werden. Schon in der zweiten Juliwoche, so kündigt Ostermeier an, soll die Verwaltung des DEL-Klubs aus dem neuen Anbau erfolgen: „Der Bedarf und die Intensität der Geschäftsstelle sind durch die vielen Wettbewerbe gestiegen“, womit Ostermeier u.a. die neuerliche Teilnahme an der Champions Hockey League meint. „Wir platzen im Moment aus allen Nähten und freuen uns auf die neuen Räumlichkeiten für unsere Mitarbeiter.“
Neue Fangastro soll 300 Fans Platz zum fachsimpeln bieten
Wichtiger jedoch sei das Angebot für die Fans: „Wir freuen uns, ab den ersten Spielen der Saison 24/25 wieder eine neue Begegnungsstätte für die Fans zu haben“, erklärt der Prokurist. Etwa 300 Personen sollen dort in den Drittelpausen der Tigersspiele Platz zum fachsimpeln finden, so Ostermeier.
Kosten von 8,5 auf 10,35 Millionen Euro gestiegen
Von der städtischen Baumaßnahme hinter dem eigenständigen Tigersbereich sollen vor allem der Nachwuchs und die Öffentlichkeit profitieren. Ursprünglich mal 8,5 Millionen Euro, sind aktuell 10,35 veranschlagt, wovon etwa 2,7 Millionen Euro durch Fördermittel des Bundes gedeckt werden. Ohne diese, so Kreyßig vom Hochbauamt, hätte die Stadt damals das Projekt erst gar nicht in Angriff genommen. Die gestiegenen Kosten und Verzögerungen beim Bau erklärt Kreyßig einerseits mit einer unüblichen Menge an Schutt unterm Erdwall am Stadion sowie andererseits mit der problematischen Situation im Bausektor in den vergangenen Jahren. So sei nicht jede Vergaberunde aufs erste Mal erfolgreich gewesen.
Athletikräume können von Vereinen gebucht werden
Allen Hindernissen zum Trotz freuen sich Kreyßig und Speigl, dass von der Maßnahme der Stadt Straubing künftig die Öffentlichkeit profitieren soll. Neben der gesteigerten Kabinenanzahl - Trockungsräume inklusive - sollen im Anbau auch zwei Athletikräume Platz finden, die über das Buchungssystem der Stadt von Vereinen gebucht werden können. Dort könne, so Speigl, in Mannschaftsstärke trainiert werden. Für die Junioren des EHC ist zudem ein Schulungsraum geplant, in dem dem Eishockeynachwuchs Ganztagsbetreuung ermöglicht werden soll, um Schule und Sport optimal unter einen Hut zu bekommen. All diese Maßnahmen sollen „peu à peu fertiggestellt werden. Wir gehen davon aus, dass bis zum Jahresende alle Räumlichkeiten in voller Benutzung sind“, so Kreyßig.
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