Eishockey
Nach U20-WM für den DEB: Oberpfälzer Linus Brandl ist voll auf Landshut fokussiert

08.01.2025 |

Der Neumarkter Linus Brandl ist von der U20-WM in Kanada zurück und will nun mit dem EV Landshut in der DEL2 die Playoffs in der laufenden Saison klarmachen. Foto: imago

Als die Schlusssirene im Canadian Tire Centre in Ottawa ertönte, rissen Linus Brandl und seine Mitspieler die Arme in die Höhe. Es war geschafft, Freude und Erleichterung waren groß.

Im entscheidenden Relegationsspiel der U20-Weltmeisterschaft in Kanada gegen das Team Kasachstans hatten der Oberpfälzer Stürmer und die deutsche Nachwuchsauswahl 4:3 gewonnen und damit den Verbleib in der Spitzengruppe des Welteishockeys gesichert.

Dieser 2. Januar war ein erfreulicher Tag in der noch jungen Karriere des 19-jährigen Neumarkters – und er war zugleich eine Zäsur für den Förderlizenzspieler der Straubing Tigers. Nach drei WM-Teilnahmen für die U18- und U20-Teams des Deutschen Eishockey Bundes (DEB) seit 2023 wird die Partie gegen Kasachstan das letzte Spiel im Dress eines DEB-Juniorenteams für Brandl gewesen sein. Der Stürmer aus Postbauer-Heng ist dem Juniorenalter entwachsen.

Dankbar für die schöne Zeit

Und so mischte sich in die Freude über den Relegations-Coup gegen Kasachstan auch eine gehörige Portion Wehmut. Brandl: „Wenn ich zurückblicke, war es eine sehr schöne Zeit in den DEB-Nachwuchsteams. Es sind Freundschaften mit vielen Spielern entstanden, die man seit Bayernauswahl-Zeiten kennt. Am Ende waren wir schon traurig, dass diese Zeit nun vorbei ist. Ich bin dafür sehr dankbar.“ Den Kontakt zueinander werde man aber weiter halten, versichert Brandl, der bei der U20-WM in Kanada alle fünf Spiele für Deutschland absolvierte, dabei ein Tor auflegte.

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Knapp vier Wochen war Brandl mit dem DEB-Tross unterwegs, für den Oberpfälzer ein Höhepunkt der Saison. „Es macht einfach immer einen Riesenspaß mit den Jungs. Es war eine super Zeit“. Auch, weil man sich nicht alle Tage mit den besten Nachwuchsspielern des Planeten wie James Hagens (USA) oder Gavin McKenna (Kanada) misst. „Es hat einen Megaspaß gemacht. Mit meiner eigenen Leistung beim Turnier bin ich zufrieden. Ich durfte auch in Unterzahl ran“, blickt Brandl auf die aufregenden Wochen in Kanada zurück – und richtet seinen Blick auch gleich wieder nach vorne.

Mit Landshut wieder in der DEL2 auf dem Eis



Ab Freitag heißt es für den 1,82 Meter großen Rechtsschützen, sich wieder beim EV Landshut, an den er von den Straubingern ausgeliehen ist, in der DEL2 zu beweisen. „Wir wollen unter die besten sechs Teams der Liga kommen und direkt in die Playoffs einziehen“. Sein persönliches Ziel: „Ich will jeden Tag hart an mir arbeiten, defensiver besser werden, konstanter in meinen Leistungen und mich einfach in allen Bereichen verbessern.“

Der 19-Jährige spielt seine zweite Saison als Eishockeyprofi im Herrenbereich. Wie im Vorjahr kommt der Mittelstürmer dabei fast ausschließlich für den den Partnerverein der Straubing Tigers in der DEL2 zum Einsatz. Insgesamt 59 Hauptrundenspiele in der zweithöchsten deutschen Eishockeyliga hat Brandl bislang für den EVL absolviert (zwei Tore, eine Torvorlage), hinzu kommen noch sieben Playoff-Partien aus dem Vorjahr.

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Auch in der DEL durfte Brandl bereits das Straubinger Trikot überstreifen. Vergangene Spielzeit stand er in zwei Hauptrunden- sowie zwei Playoff-Spielen für die Tigers auf dem Eis. Wenn es nach Brandl geht, sollen in Zukunft weitere folgen.

Dafür habe er im Sommer hart trainiert. Er sei körperlich stärker geworden, schneller auf den Schlittschuhen. Das haben offensichtlich auch seine Coaches gesehen. In Landshut bekommt Brandl heuer unter Trainer Heiko Vogler mehr Verantwortung übertragen. Auch hier darf der spielintelligente Zwei-Wege-Stürmer in Unterzahl aufs Eis. Für den Fall, dass beim Straubinger DEL-Team Not am Mann sei, solle er sich bereithalten, weiß Brandl, der sowieso immer bereit ist für Eishockey.

Seitdem er zweieinhalb Jahre alt ist, steht der Neumarkter auf Schlittschuhen – der Oberpfälzer Jungprofi liebt und lebt den Eishockeysport.

Weil Brandl aber auch seine Familie liebt, verbrachte er nur zu gerne nach seiner Rückkehr aus Kanada seine zwei freien Tage in seiner Heimat Postbauer-Heng. Dort gab es familiäre Geborgenheit, nachträglich weihnachtliche Geschenke und obendrein den elterlichen Auerochsenbraten mit Knödeln und Blaukraut („Das habe ich mir gewünscht“).

Derart gestärkt und gerüstet geht Linus Brandl nun das nächste Kapitel seiner Eishockeylaufbahn an. Seine prägende Zeit als Junioren-Nationalspieler des DEB hat er jedenfalls erfolgreich beendet.