Europaweit für Aufsehen gesorgt hat vergangene Woche die Reaktion der Vienna Capitals auf eine Niederlage in der 1. Eishockey-Liga Österreichs: Den Profis wurde nicht nur der freie Sonntag gestrichen, sondern auch ein kurioses Straftraining aufgebrummt.
Der Vizepräsident des Klubs, Philipp Felsinger, besitzt lang Medienberichten ein Straßenbau-Unternehmen und ließ die Eishockeyspieler am Montag um 5 Uhr antanzen, damit sie seine Mitarbeiter auf der Baustelle unterstützen. Wie mehrere österreichische Zeitungen schreiben, bekamen die Leistungssportler Arbeitskleidung und mussten bis Mittag auf der Baustelle bleiben. Damit wollten die Capitals-Verantwortlichen erreichen, dass die Spieler verstehen, „wie hart einige Menschen, die uns in der Arena besuchen, arbeiten müssen, um sich den Hallenbesuch leisten zu können“, erklärte Präsident Martin Reiss.
Mit der achten Niederlage im zehnten Heimspiel (1:4 gegen das Schlusslicht der Liga) hatten die Vienna Capitals ihre Chefs derart erzürnt, dass die zu ungewöhnlichen Maßnahmen griffen. Die Sonderschicht auf der Baustelle und der gestrichene freie Sonntag waren nicht die einzigen Strafen, die ihnen Felsinger in einer emotionalen Ansprache in der Kabine mitgeteilt haben soll. Vorerst werden die Profis nicht nur vormittags, sondern auch nachmittags trainieren. Die Zusatzeinheiten zeigten bereits Wirkung. Am Freitag gewannen die Capitals bei den Pustertal Wölfen (1:0), tags darauf gab es aber eine Niederlagen beim Rangzweiten Bozen (3:5).
Die Vienna Capitals liegen in der Ice Hockey League auf Platz 9 (von 13 Teams) und bleiben damit hinter den Erwartungen. Die Verantwortlichen sind mit der Art und Weise, wie sich das Team präsentierte, nicht einverstanden, betont Klubchef Reiss: „Wir wollen hier etwas aufbauen, worauf unsere Fans stolz sein Können. Dazu gehören Kampfgeist, Wille, Einsatz und Leidenschaft, das hat die Mannschaft leider vermissen lassen“, sagte er nach der Niederlage, die das Fass zum Überlaufen brachte und kuriose Strafen nach sich zog.
− mid