Tigers-Chef-Coach Tom Pokel vor CHL-Start
„Kleiner Standort, großes Team“ – das ist Straubings Kampfansage an Eishockey-Europa

19.08.2022 | Stand 19.08.2022, 14:22 Uhr

Kommunikation ist seine große Stärke: Tigers-Chefcoach Tom Pokel spricht während der Testpartie beim EV Landshut auf der Spielerbank mit Angreifer Parker Tuomie. −Foto: Sigl

Von Werner Schötz

„Gruppensieg für die Tigers!“ Die Ansage von Sportchef Jason Dunham zu den Erwartungen der Straubing Tigers im Blick auf die am 2. September beginnende Saison der Champions Hockey League (CHL) ist schon mal eine kleine Kampfansage aus der niederbayerischen Eishockey-Provinz an die Königsklasse der europäischen Puckjäger.

Der tosende Applaus von hunderten euphorischen Eishockey-Fans bei der Teampräsentation der Straubing Tigers − standesgemäß im Festzelt auf dem Gäubodenfest – war dem gewieften Manager gewiss. Und spiegelt das enorm gestiegene Standing des einzigen niederbayerischen DEL-Vertreters in der Beletage des deutschen Eishockeys wider.

Woanders würde jeder Trainer sofort Druck vom Kessel nehmen, würde den Puck mal schön flach halten. Nicht so Tom Pokel. Der Tigers-Chefcoach steht voll hinter der Kampfansage seines Sportlichen Leiters – und erklärt im Interview mit heimatsport.de auch, warum.

Herr Pokel: Sehen Sie sportlich Ihr Team gerüstet für die Doppelbelastung DEL plus CHL?
Pokel: Wir haben den Kader in der Breite mit einigen erfahrenen Spielern gezielt verstärkt – denn allein die DEL ist mit über 50 Saisonspielen schon hart genug. Und jetzt spielen wir auch noch mit den Champions in Europa. Aber das ist auch ein Teil des Wachstums unserer Organsiation und Ausdruck des gestiegenen Standing des Straubinger Eishockeys in Deutschland und in Europa. Der Verein ist gewachsen, der Gesellschafter-Kreis ist gewachsen, das Team ist gewachsen, wir können erstmals ganzjährig auf Eis trainieren. Wir stehen personell jedenfalls deutlich besser da als in den Vorjahren, wo es verletzungsbedingt immer wieder mal zu Engpässen gekommen ist.

Sportchef Jason Dunham hat schon mal ganz forsch den Gruppensieg in der CHL gegen Färjestad/Schweden, Villach/Österreich und Krakau /Polen als Ziel ausgegeben. Würden Sie das so unterschreiben?
Pokel: Der Erfolg definiert sich unabhängig vom Gegner. Natürlich haben wir intern unsere Ziele, aber grundsätzlich gehen wir mit Siegermentalität an die Aufgabe ran und wollen in der Gruppe weiter kommen – schließlich spielen wir jetzt da, wo die Champions spielen.

Apropos Erfolge: Zusammen mit Jason Dunham prägen Sie gerade die erfolgreichste Ära in der über 80-jährigen Geschichte des Straubinger Eishockeys...
Pokel: Ach wirklich, ist das so, ja...?

Ja, das ist so. Und das weckt doch sicher Begehrlichkeiten großer Klubs, Sie zu einem Wechsel zu bewegen. Gab es oder gibt es da schon Angebote?.
Pokel: Dazu kann ich nur sagen: Ich bin voll und ganz, mit Herz und Seele, Trainer der Tigers. Die Zusammenarbeit mit Jason ist wirklich hervorragend. Und dann ist eben in Straubing das ganze Trainerteam schon lange zusammen – ein ganz wichtiger Faktor für den Erfolg. Das bin eben nicht nur ich allein – wir sind echte Team-Player: mein Co-Trainer Rob Leask, Athletik-Coach Gio Willudda, Torwarttrainer Manuel Litterbach, Skills-Coach Aleksandrs Kercs, das Betreuerteam, die medizinische Abteilung. Alle zusammen haben wir uns die europäische Königsklasse richtig verdient.


Warum Tom Pokel in der Öffentlichkeit nicht gerne lacht, wie ihm das Gäubodenfest gefällt und welche Ziele er in der neuen DEL-Saison hat – lesen Sie das ganze Interview am Freitag im Sportteil der Heimatzeitung.