Großer Dank an die Fans
„Es war eine schöne Reise“: Was in Straubing von der Premiere in der CHL hängen bleibt

24.11.2022 | Stand 19.09.2023, 3:38 Uhr

Vier internationale Heimspiele erlebte das Eisstadion am Pulverturm heuer. Die Stimmung war daheim – wie in den Auswärtspartien – unglaublich, berichten die Eishockeyprofis der Straubing Tigers. −Foto: Harald Schindler

Von Michael Duschl

Aus im Achtelfinale gegen Frölunda Göteborg. Und was bleibt nun von der ersten Saison in der Champions Hockey League (CHL) für die Straubing Tigers?

Finanziell gesehen wenig. Neben 60.000 Euro Startprämie hat der Klub einen nicht bekannten Betrag in vier Heimspielen eingenommen und kassierte weitere 30.000 Euro für den Einzug ins Achtelfinale. Damit mussten erst einmal die vier Auswärtsreisen nach Schweden (2), Polen und Kärnten abgedeckt werden. Für Siege in der Vorrunde (die Tigers gewannen fünf der sechs Gruppenspiele) gibt es keine monetäre Belohnung. Insgesamt werden in der Königsklasse des Eishockeys rund 3,5 Millionen Euro Preisgeld ausgeschüttet. Zum Vergleich: Im europäischen Fußball kassiert ein Verein in der Champions League für einen einzigen Sieg mindestens 2,8 Millionen Euro.

Um sich erneut für den Wettbewerb zu qualifizieren, müssten die Tigers in der DEL künftig mindestens Hauptrundendritter (oder Deutscher Meister) werden, denn die CHL hat vor wenigen Tagen eine Reduzierung der Teilnehmer von 32 auf 24 Mannschaften beschlossen. Dadurch verliert jedes Teilnehmer-Land einen Startplatz.

„Was die Fans abgerissen haben, war unfassbar“

Sportlich sind die internationalen Auftritte definitiv reizvoll, sowohl für die Spieler als auch die Fans. „Was die Fans abgerissen haben, war unfassbar, dafür sind wir sehr, sehr dankbar. Es war eine schöne Reise durch Europa“, sagte Stürmer Tim Brunnhuber am Dienstagabend nach dem Achtelfinal-Aus gegenüber der PNP. Der harte Kern der Tigers-Anhänger veranstaltete stimmgewaltig Festspiele und erntete wie das Team viel Anerkennung und Applaus von den Gegnern. „Straubing kennt in Europa keine Sau“ – dieser Schmähgesang, den Anhänger größerer Klubs gelegentlich von sich geben, gilt jetzt nicht mehr.

Der Ansporn ist in Straubing groß auf die europäische Bühne zurückzukehren. „Es macht richtig Spaß, andere Spielstile kennenzulernen, international ist das Tempo doch noch mal schneller“, berichtet der 23-Jährige. „So bald wie möglich“, will er mit den Straubing Tigers wieder international spielen.