
In einer ausgeglichenen Partie gegen den DEL-Rekordmeister Eisbären Berlin musste sich der ERC Ingolstadt um Andrew Rowe (Mitte) mit einem Punkt zufriedengeben. Foto: Behrendt/PIX-Sportfotos
Vizemeister ERC Ingolstadt ist mit einer knappen Niederlage in die neue Saison der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) gestartet. Die Panther verloren gegen die Eisbären Berlin am Freitagabend eine enge Partie mit 1:2 (0:0, 1:1, 0:0, 0:0, 0:1) nach Penaltyschießen.
Die Ingolstädter standen in der Hauptstadt gleich vor einer schweren Aufgabe, denn die Berliner wollen nach einer verkorksten Saison, in der sie erstmals seit 2001 die Play-offs verpassten, in der neuen Spielzeit wieder voll angreifen und haben dafür enorm investiert. Entsprechend startete der selbstbewusste und hochambitionierte DEL-Rekordmeister mit viel Tempo in die Partie. Marcel Noebels fälschte einen Schuss von Rückkehrer Blaine Byron gefährlich ab (2.), die nächste Chance von Zach Boychuk vereitelte ERC-Goalie Michael Garteig mit den Schonern (4.).
Panther mussten auf Stürmer Vierta verzichten
Doch die Panther, die auf den erkrankten Stürmer Patrick Vierta verzichten mussten, fanden nach einigen Minuten immer besser in die Partie und stellten Berlins neuen Torhüter Jake Hildebrand durch Schüsse von Mat Bodie (4./9.) und Luca Zitterbart (5.) auf die Probe. Dann allerdings mussten sich die Gäste 98 Sekunden in doppelter Unterzahl bewähren, doch vor allem dank Garteig, der stark gegen Ex-Panther Ty Ronning reagierte, gelang dies reibungslos (12.).
Die 13910 Zuschauerinnen und Zuschauer in der Mercedes-Benz-Arena kamen gleich zum Auftakt in den Genuss eines temporeichen und ausgeglichenen Spiels, und zur Freude der ERC-Fans übernahmen die Gäste zu Beginn des Mittelabschnitts mehr und mehr die Kontrolle. Marko Friedrichs Schuss stoppte Hildebrand noch mit dem Schoner (23.), doch in Überzahl gelang den Panthern die Führung: Wayne Simpson brachte den Puck vor das Tor, wo Wojciech Stachowiak am Pfosten lauerte und im zweiten Nachschuss der erste DEL-Saisontreffer für die Gäste gelang (26.). „Manchmal braucht man auch das Glück“, meinte der Vizeweltmeister.
Das hatten die Panther auch gleich im Anschluss, als Tobias Eder um ein Haar der Ausgleich gelang, doch Garteig war zur Stelle (26.). Auf der anderen Seite stand Hildebrand der Klasse des ERC-Torhüters in nichts nach, als es Maury Edwards im nächsten Powerplay mit einem Schuss von der Blauen Linie versuchte (28.).
Unnötige und ungerechtfertigte Strafen
Die Ingolstädter brauchten sich in dem Top-Spiel gegen den neunfachen Deutschen Meister eigentlich vor nichts zu fürchten, und doch ließen sie sich fortan auch durch teils unnötige und ungerechtfertigte Strafen aus dem Rhythmus bringen. Den Vorteil hatten somit wieder die Berliner: Einen Schuss des ehemaligen Münchners Frederik Tiffels konnte Bodie noch blocken (35.), doch Sekunden später traf Noebels nach einem Querpass von Ben Finkelstein zum 1:1-Ausgleich (35.).
Einfacher wurde es für den ERC auch im letzten Drittel nicht. Boychuks Schuss ging nur knapp über die Latte (44.), Tiffels verpasste im Verbund mit Ronning den Abschluss eines Konters (48.). Doch auch die Gäste hatten noch einmal zwei Riesenmöglichkeiten: Nach einem klasse Konter über Stachowiak stoppte allerdings Hildebrand den Schuss von Travis St. Denis (53.). Im nächsten Angriff schoss Mirko Höfflin den Puck völlig frei ans Außennetz (54.).
Die Partie blieb ausgeglichen, somit ging es in eine spannende Verlängerung. Dort setzte St. Denis erst einmal die Riege der unnötigen Strafen für die Gäste fort, und nur dank der wieder einmal klasse Reaktionen von Garteig sowie des noch verbesserungswürdigen Powerplays der Gastgeber überstanden die Ingolstädter das Unterzahlspiel.
Glück für Eisbären trotz doppelter Unterzahl
Aber auch die Eisbären mussten in die Kühlbox und gerieten in den letzten 30 Sekunden sogar in doppelte Unterzahl. Doch das Glück war am Ende nicht aufseiten der Gäste: Zunächst landete Casey Baileys Schuss erst Sekundenbruchteile nach der Schlusssirene im Tor (65.), und im Penaltyschießen sicherte Byron schließlich den Extrapunkt für Berlin. „Wir haben heute kein richtig gutes Spiel abgegeben“, meinte ERC-Verteidiger Leon Hüttl. „Wir haben viele kleine Fehler gemacht, das hat uns den Sieg gekostet.“
Für die Panther geht es von der Hauptstadt weiter nach Köln. Dort wartet an diesem Sonntag (16.30 Uhr/Magenta Sport) mit den Haien gleich ein weiterer Titelkandidat, der zum Auftakt die Nürnberg Ice Tigers mit 5:1 abschoss.
Eisbären Berlin: Hildebrand – Finkelstein, Melchiori; Wissmann, Müller; Ellis, Geibel; Nowak – Pföderl, Boychuk, Tiffels; Ronning, Byron, Noebels; Heim, Eder, Veilleux; Bartuli, Wiederer, Mik.
ERC Ingolstadt: Garteig – Bodie, Hüttl; Maginot, Jobke; Wagner, Edwards; Zitterbart – Krauß, Rowe, Simpson; Friedrich, Höfflin, Bertrand; Henriquez, Pietta, Nijenhuis; St. Denis, Stachowiak, Bailey.
Schiedsrichter: Iwert/Steingroß. – Zuschauer: 13910. – Tore: 0:1 Stachowiak (26./PP1), 1:1 Noebels (35.), 2:1 Byron (PS). – Strafminuten: 10/12.