Nicht spannend, aber souverän
ERC Ingolstadt erobert mit 5:2 bei Kölner Haien den zweiten Tabellenplatz

22.11.2024 | Stand 23.11.2024, 13:10 Uhr |

Ohne viel Gegenwehr der Haie setzte sich der ERC Ingolstadt um die Torschützen Wojciech Stachowiak, Daniel Schmölz und Riley Sheen (von links) bei den Kölner Haien durch und rückte damit auf den zweiten Tabellenplatz in der DEL vor. Foto: Schneider/PIX-Sportfotos

Der ERC Ingolstadt steht wieder auf dem zweiten Tabellenplatz der Deutschen Eishockey-Liga (DEL): Die Panther setzten sich am Freitagabend mit einem souveränen 5:2 (1:0, 2:0, 2:2)-Sieg bei den Kölner Haien durch und profitierten gleichzeitig von der 2:4-Niederlage der Pinguins Bremerhaven in Straubing.

  

Der ERC nutzte in Köln souverän seine Chancen und feierte damit in einer spannungsarmen Partie den vierten Erfolg in der Lanxess-Arena in Serie. Die Haie dagegen blieben vor allem in den ersten 40 Minuten völlig blass und harmlos. „Wir waren überhaupt nicht im Spiel – keine Battles, keine Hits, keine Schüsse, wir haben völlig am Spiel vorbeigespielt“, monierte Stürmer und Ex-Panther Tim Wohlgemuth bei Magenta Sport.

Schon beim Eröffnungsbully, dem 1000. Anspiel des ERC in dieser Saison, setzte sich Panther-Stürmer Myles Powell im Duell der beiden Topscorer gegen Gregor MacLeod durch, und nur zwei Minuten und 14 Sekunden später verzeichneten die Ingolstädter ihren zweiten Etappensieg in dieser Partie: Wojciech Stachowiak ließ Robin van Calster stehen, und noch ehe sein Querpass vor dem Kölner Tor den mitgelaufenen Daniel Schmölz erreichte, lenkte van Calster den Puck mit seinem Schläger zum 0:1 ins eigene Tor (3.).

Die Gäste, die in der Domstadt auf den angeschlagenen Verteidiger Morgan Ellis verzichten mussten, wirbelten weiter über das Eis der bemerkenswerten leisen Lanxess-Arena: Daniel Pietta und Philipp Krauß verpassten nur knapp den nächsten Treffer (5.), in Überzahl traf Austen Keating die Latte (8.), Powell fälschte gefährlich ab (12.). Die Kölner dagegen blieben mehr als harmlos, MacLeods Versuch war noch die beste Möglichkeit (12.), auch in Überzahl war gegen die starke ERC-Defensive nichts zu holen (18.).

Keine mitreißende Partie – auch nicht nach der ersten Pause



Die Partie wurde auch nach der ersten Pause nicht zum Blockbuster – und dass die Panther erneut mit einem schnellen Treffer starteten, machte die Stimmung in der Arena naturgemäß nicht besser. Diesmal traf Riley Sheen nur 61 Sekunden nach Wiederbeginn mit einem platzierten Schuss von rechts in den Winkel zum 0:2. Zuvor hatte sich Schmölz entscheidend durchgesetzt (21.).

In einer weiter alles anderen als spektakulären und mitreißenden Partie versuchten sich Powell (28.) und Stachowiak (32.) gegen Haie-Torhüter Julius Hudacek, ehe Pietta seinen nächsten Meilenstein aufstellte: Nur eine Woche, nachdem er mit seiner 538. Vorlage einen neuen DEL-Rekord aufstellte, erzielte der Routinier auf Zuspiel von Keating sein 250. Tor in der höchsten deutschen Eishockey-Liga (34.).

Schwerfällige Kölner



Die Kölner wirkten dagegen ohne ihre verletzten Stürmer Justin Schütz und Alexandre Grenier so schwerfällig, als wären sie vor der Partie schon dreimal auf den Dom gestiegen. Ex-Panther Frederik Storm hatte kurz vor dem Ende des zweiten Drittels die beste Chance für die Gastgeber, doch auch die konnte ERC-Goalie Michael Garteig problemlos mit seinem Schlittschuh abwehren (39.).

ERC-Trainer Mark French hatte vor der Partie vor der disziplinierten Haie-Defensive gewarnt, doch seine Spieler fanden immer wieder Lücken. So lief Kenny Agostino nach einem starken Pass von Alex Breton alleine auf Hudacek zu, kam allerdings nicht am Torhüter der Kölner vorbei (45.). Kurz darauf weckte ein Zusammenspiel dreier Ex-Panther die Haie-Fans unter den 16 761 Zuschauern doch noch aus der Lethargie: Storm und Louis-Marc Aubry bedienten Wohlgemuth, der den Puck zum 1:3 über die Linie stocherte (48.).

Die Panther setzten dem kurzen Stimmungsaufheller allerdings schnell wieder ein Ende: Zehn Minuten vor Schluss startete Sheen einen Konter, und Schmölz, der schon beim 3:2 des ERC im ersten Saisonduell mit den Haien Mitte Oktober den entscheidenden Penalty erzielt hatte, traf durch Hudaceks Beine zum 1:4 (50.).

Ein klein wenig spannend wurde es dann aber doch noch: Sechs Minuten vor dem Ende verkürzte Maximilian Kammerer im Powerplay auf 2:4 (54.), fünf Minuten vor dem Ende ging Kölns Trainer Kari Jalonen all-in und nahm Hudacek vom Eis. Doch der Schuss ging nach hinten los – im wahrsten Sinn: Enrico Henriquez verfehlte das Haie-Tor noch knapp, doch Charles Bertrand entschied die Partie mit dem 2:5 endgültig für die Panther (56.).

Zum nächsten Heimspiel erwarten die Ingolstädter an diesem Sonntag (16.30 Uhr) die Grizzlys Wolfsburg in der Saturn-Arena.

Kölner Haie: Hudacek – Vittasmäki, Bailen; Sennhenn, Almquist; Müller, Austin; Glötzl – Tuomie, MacLeod, Currie; Kammerer, Aubry, Storm; Hänelt, Tyrväinen, Wohlgemuth; Lindner, van Calster, Münzenberger.
ERC Ingolstadt: Garteig – Wagner, Preto; Hüttl, Bodie; Hübner, Breton – Simpson, Powell, Agostino; Bertrand, Henriquez, Dunham; P. Krauß, Pietta, Keating; Schmölz, Stachowiak, Sheen; J. Krauß.
Schiedsrichter: Palvöki/Iwert. – Zuschauer: 16 761. – Tore: 0:1 Stachowiak (3.), 0:2 Sheen (21.), 0:3 Pietta (34.), 1:3 Wohlgemuth (48.), 1:4 Schmölz (50.), 2:4 Kammerer (54./PP1), 2:5 Bertrand (57./EN). – Strafminuten: 2/6.