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ERC Ingolstadt: Diese Ex-Panther sind Trainer geworden

30.10.2024 | Stand 30.10.2024, 6:20 Uhr |

Als Head Coach und Eishockey-Chef der Jacksonville Icemen in der ECHL ist Brandon Mashinter als Spielerentwickler gefragt. Foto: Imago Images

Viele Spieler haben im Laufe der Jahre ihre Eishockeyspuren beim ERC Ingolstadt hinterlassen. Einige von ihnen sind Trainer geworden.

  

Brett Olson arbeitet bei den Waterloo Black Hawks – und die anderen? Ein kleiner Überblick.

Brandon Mashinter (36, 2018 bis 2020 beim ERC), Chefcoach Jacksonville Icemen (ECHL):

Ingolstadt ist die Geburtsstadt seiner Zwillinge, im ERC-Trikot übernahm er dank seines Gardemaßes von 1,93 Metern die Rolle des Bodyguards. Als Head Coach und Eishockey-Chef der Jacksonville Icemen in der drittklassigen ECHL, zu dem er im Juli befördert wurde, ist Brandon Mashinter dagegen als Spielerentwickler gefragt. Noch als Assistenzcoach betreute er beim jungen Klub aus Florida in der Saison 2021/22 Stürmer Abbott Girduckis – dem er später den Wechsel zu den Panthern empfahl. Aktuell hat Mashinter einen ehemaligen Ingolstädter im Kader: Davis Koch. Mashinter kann aus einem reichhaltigen Erfahrungsschatz als Profi schöpfen: Der Kanadier stürmte 64-mal in der NHL, lange in der AHL, in Ingolstadt und der Slowakei, wo er 2021 seine Laufbahn beendete.

Alexander Sulzer (40, in der Saison 2012/13 beim ERC), Cheftrainer der Pinguins Bremerhaven (DEL):

Seine ersten Meriten verdiente sich der Kaufbeurer als Crimmitschaus Co-Trainer. In Bremerhaven wurde er als Nachfolger Thomas Popieschs zum Chef befördert. Der Ex-NHL-Verteidiger war auch Assistent beim DEB-Team.

Yorick Treille (44, 2007/08 beim ERC), Nationalcoach Frankreich und Co-Tr. Servette Genf (Schweiz):

Als Spieler nahm er an neun WM-Turnieren und Olympia 2002 teil – seit diesem Jahr ist der Ex-Stürmer selbst Chef der „Equipe tricolore“. Zudem fungiert er im dritten Jahr als Co-Trainer des Champions-League-Siegers aus Genf.

Jimmy Waite (55, von 2003 bis 2009 beim ERC), Torwarttrainer der Chicago Blackhawks (NHL):

Seit zehn Jahren leitet „The Wall“ die Blackhawks-Goalies an, 2015 holte der Franko-Kanadier mit Chicago den Stanley Cup. Mike Bales, 2002/03 im ERC-Tor und jetzt Co-Trainer der Buffalo Sabres, gelang das zweimal mit Pittsburgh.

Marco Sturm (46, in der Saison 2004/05 beim ERC), Chefcoach von Ontario Reign (AHL):

Der 1006-malige NHL-Stürmer führte das Nationalteam 2018 sensationell zu Olympia-Silber. Ging dann als Co-Trainer zu den LA Kings in die NHL, seit 2022 coacht er das AHL-Farmteam. Wartet auf seine Chance als NHL-Cheftrainer.

Yves Sarault (51, Saison 2008/09 beim ERC), Co-Trainer Fribourg-Gotteron (Schweiz):

Mit einer Vita als Wandervogel kam der einstige NHL-Stürmer mit Mitte 30 nach Ingolstadt – dort verlebte der Franko-Kanadier, der eher als Raubein und durch eine Fingerverletzung denn als die erhoffte Führungsfigur Schlagzeilen machte, ein enttäuschendes Jahr. Glücklicher war der nie unumstrittene Sarault in der Schweiz gewesen, wo er mit Bern und Davos zwei Meisterschaften und mit Team Canada zwei Spengler-Cups gewann. Parallel zur ausklingenden Karriere als Spieler stieg der heute 51-Jährige ins Trainergeschäft ein, teils im Nachwuchs, teils bei den Profis. Seit zehn Jahren ist Sarault zurück in der Schweiz, wo der „Hockey-Bösewicht“ („NZZ“) als Chef oder Co verschiedene Teams betreute. Aktuell als Assistent den HC Fribourg-Gotteron in der National League.

Dustin Friesen (41, von 2014 bis 2020 beim ERC), stv. Cheftr. Moncton Wildcats (QMJHL):

Nein, Lehrer ist Dustin Friesen nicht geworden. Zumindest nicht an einer Schule, der frühere ERC-Kapitän hatte ja in den Sommerpausen in der kanadischen Heimat Kinder unterrichtet. Einen Lehrauftrag hat der ruhige, überlegte 41-Jährige aber doch: Er ist bei den Moncton Wildcats, einem U 21-Team in der kanadischen Entwicklungsliga QMJHL, Associated Coach und kriegt von Gardiner MacDougall die letzten Kniffe zum Cheftrainer beigebracht. MacDougall hat Erfahrung: Friesen spielte unter ihm an der University of New Brunswick – wie später auch der aktuelle ERC-Stürmer Austen Keating. In Moncton trainiert Friesen unter anderen das deutsche Talent Julius Sumpf im Kader, Torhüter Keegan Warren spielte mal kurz im Ingolstädter Nachwuchs.

Kris Sparre (37, von 2011 bis 2013 beim ERC), Co-Trainer der San Diego Gulls (AHL):

In Ingolstadt – die gemeinsame Zeit endete nach zwei Jahren mit einer Vertragsauflösung – ist Kris Sparre, positiv ausgedrückt, als Mann mit starkem eigenen Kopf in Erinnerung geblieben. Auch sein Weg in der zweiten Karriere weicht von der Norm ab: Der Deutsch-Kanadier ist erst 37 Jahre jung – und hat schon acht Trainerjahre auf beiden Seiten des Ozeans auf dem Buckel. Nach Stationen in der kanadischen Nachwuchsliga OHL und zwei Jahren beim EC Salzburg coacht Sparre seit drei Jahren die San Diego Gulls, das Farmteam der Anaheim Ducks. In der AHL entwickeln sich Spieler für die NHL – und Trainer (wie etwa auch Ex-Panther Josh MacNevin, Assistenzcoach der Rockford IceHogs). Bisher haben Sparre und MacNevin nur Co-Trainer-Erfahrung gesammelt.

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