Später Doppelschlag
ERC braucht nach 2:1 bei Düsseldorf nur noch einen Sieg für‘s Halbfinale

21.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:39 Uhr

Justin Feser erlöste die Panther mit seinem Siegtreffer in der 54. Minute. Foto: Imago Images (Archiv)

Lange sah es nach dem Serienausgleich aus – bis der ERC Ingolstadt ganz spät innerhalb von 35 Sekunden doch noch doppelt zuschlug: Durch Treffer von Maury Edwards und Justin Feser und den spät errungenen 2:1 (0:0, 0:1, 2:0)-Sieg im vierten Viertelfinalspiel haben sich lange Zeit (abschluss-)schwache Panther in der „Best-of-Seven“-Serie die 3:1-Führung gesichert.



Am Freitag können die Ingolstädter vor eigenem Publikum den Einzug ins Halbfinale der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) besiegeln. „Das war ein dickes Brett, wie die ganze Serie schon. Jetzt wollen wir zu Hause gewinnen und den Sack zumachen. Das schaffen wir, wenn wir unser Eishockey aufs Eis bringen. Das haben wir in dieser Serie - außer heute im zweiten Drittel – immer“, sagte Daniel Pietta bei Magenta Sport.

Panther übernahmen zunächst das Kommando



Zunächst übernahmen die Panther wie schon in Spiel drei das Kommando, auch weil die DEG immer wieder Probleme im Spielaufbau offenbarte. „Wir müssen für mehr Betrieb vor Haukeland sorgen“, hatten Marko Friedrich, Daniel Pietta und einige andere Ingolstädter vor der Partie gesagt – doch wirklich konsequent kamen sie der eigenen Forderung nicht nach. Vielmehr war der große Respekt vor dem Norweger im Tor der Düsseldorfer zu spüren: Erst bei einem Schuss von Mat Bodie, dessen Abpraller Wayne Simpson zu verwerten versuchte, war Haukeland erstmals gefordert (6.).

Auch das ganz schwache erste Powerplay verstrich ohne einzige ERC-Chance, und im zweiten agierten die Panther als Pazifisten: Selbst aus guten Positionen suchten sie noch einmal den Pass, anstatt einfach mal aufs Tor zu feuern. Erst Ty Ronning probierte es, doch Haukeland schnappte zu (16.).

DEG nutzt Powerplay



Für die bis dato völlig harmlosen Gastgeber vergab Daniel Fischbuch die beste Gelegenheit des Auftaktdrittels (18.). Nach der Pause zielte er genauer: Im Powerplay donnerte der Nationalspieler den Puck vom linken Bullykreis an Panther-Torhüter Michael Garteig vorbei zum 1:0 ins Netz (28.). Durchaus verdient, denn der ERC hatte seine ohnehin zaghaften Offensivbemühungen im Mittelabschnitt weitgehend eingestellt und der DEG mehr Spielanteile überlassen. Die nutzte den unverhofften Raum, wurde mutiger und hätte nach Scheibenverlust von Emil Quaas um ein Haar den zweiten Treffer nachgelegt, doch Tobias Eder verzog knapp (31.).

„Der große Unterschied ist, dass die DEG ihr Powerplay genutzt hat und wir nicht. Im ersten Drittel hatten wir genug Chancen, aber Haukeland hat alle gehalten. Dann sind wir ein bisschen schlecht ins zweite Drittel gestartet, kamen aber gut zurück. Darum ist das 1:0 für Düsseldorf umso bitterer“, meinte Philipp Krauß am Magenta-Mikrofon.

Ingolstadts Trainer Mark French wechselte seine Reihen ein wenig durch und brachte damit wieder etwas Schwung ins Angriffsspiel. Die Abschlüsse von Fabio Wagner (34.) und Justin Feser (35.) entlockten Haukeland allerdings nur ein müdes Lächeln, doch gegen Charles Bertrand musste er sein ganzes Können aufbieten (36.). Maury Edwards hatte schließlich Pech, dass sein Schuss nur an den Pfosten sprang (37.). „Wir müssen einfach einen Weg finden, auch ein dreckiges Tor zu schießen“, meinte Krauß.

Pietta musste auf die Strafbank



Düsseldorf blieb gefährlich – vor allem in Überzahl, weil Pietta wegen Schiedsrichterbeleidigung auf die Strafbank musste. Ein weiterer Treffer fiel im Mittelabschnitt allerdings nicht mehr – bei einer Schussbilanz von 14:9 zugunsten der Panther nach 40 Minuten auch nicht verwunderlich.

Ein weiteres Ingolstädter Powerplay im Schlussdrittel endete ohne strukturierten Aufbau, ohne Bereitschaft zu blauen Flecken und folglich auch ohne Torschuss. Die Zeit rann den Panthern davon – bis Edwards aus dem Nichts das erlösende 1:1 gelang (54.). Und als wäre ein Knopf aufgegangen, legte Feser 35 Sekunden danach per Abfälscher das 2:1 für den ERC nach (54.).

Düsseldorf warf noch einmal alles nach vorne, zog Haukeland – doch Ingolstadt brachte das Ergebnis irgendwie über die Zeit. Am Freitag (19.30 Uhr) findet in der Saturn-Arena das fünfte Duell statt. Mit einem weiteren Erfolg stünde der ERC im Halbfinale.

DK


Düsseldorfer EG: Haukeland – Kousa, Järvinen; Zitterbart, Ebner; McCrea, Geitner – Fischbuch, MacAulay, Gogulla; Eder, Svensson, Ehl; Harper, Barta, Schiemenz; Borzecki, Blank, Eham; Junemann.
ERC Ingolstadt: Garteig – Hüttl, Bodie; Edwards, Quaas; Wagner, Jobke – Ronning, Pietta, McGinn; Krauß, Stachowiak, Friedrich; Storm, Feser, Matteau; Bertrand, Höfflin, Simpson; Henriquez.
Schiedsrichter: Ansons/Schukies. – Tore: 1:0 Fischbuch (28./PP1), 1:1 Edwards (54.), 1:2 Feser (54.). – Strafminuten: 8/10. – Zuschauer: 7884.