0:4 in Frölunda
Eishockey-Opa schockt Tigers: Straubing in der Champions Hockey League vor dem Aus

15.11.2022 | Stand 19.09.2023, 5:29 Uhr

Hielt seine Mannschaft lange im Spiel: Tigers-Goalie Florian Bugl (l.) lieferte eine starke Leistung. −Foto: Stefan Ritzinger

Es ist schon eine Herkulesaufgabe, die die Straubing Tigers nach dem Achtelfinal-Hinspiel der Champions Hockey League zu bewältigen haben. Nach dem 0:4 (0:0, 0:3, 0:1) beim Rekordsieger HC Frölunda aus Göteborg ist der Einzug ins Viertelfinale bei der ersten CHL-Teilnahme der Klubgeschichte in weite Ferne gerückt.

Dabei beginnen die Tigers hellwach gegen den fünfmaligen schwedischen Meister aus Göteborg und zeigen, dass sie nach zuletzt fünf Siegen in sechs DEL-Spielen mit großem Selbstvertrauen angereist sind. Offensiv setzen die Gäubodenstädter immer wieder Nadelstiche, defensiv stehen sie kompakt – und das Tor hütet mit Florian Bugl ein Goalie, der gleich in mehreren Situationen stark rettet. Favorit Frölunda dominiert wie erwartet die Partie, kann aber auch kein Kapital daraus schlagen, dass sich die Tigers im ersten Drittel ingesamt fünf Strafzeiten einfangen.

Ab dem zweiten Abschnitt schaffen es die Tigers, mit weniger Strafzeiten auszukommen, halten die Gastgeber weiter gut vom Tor fern. In der 27. Minute schlägt es aber dann doch hinter Bugl ein. Straubing verliert den Puck in der neutralen Zone. Joel Lundqvist, der 40-jährige Kapitän und Star der Schweden, treibt die Scheibe, legt sie auf die linke Seite zu Patrik Carlsson, bekommt sie direkt wieder zurück und spitzelt sie vorbei am 20 Jahre jüngeren Goalie Bugl im Tigers-Tor.

Und auch den nächsten Fehler der Tigers nutzen die Göteborger eiskalt aus. Stephan Daschner unterläuft vor dem eigenen Tor ein Stockfehler, Mats Rosseli-Olsen ist dazwischen und versenkt die Scheibe ansatzlos im linken Kreuzeck (32.).

Straubing schnuppert am Anschluss, dann fällt das 0:4

Der vielleicht schon entscheidende Nackenschlag in diesem Duell, das ja auch noch das Rückspiel am kommenden Dienstag (19.30 Uhr) im Straubinger Eisstadion am Pulverturm bereithält, dann fünf Sekunden vor der zweiten Drittelpause: Nach einer Strafe gegen JC Lipon sind die Tigers erneut in Unterzahl – und dieses Mal nutzen die Schweden die numerische Überlegenheit: Ryan Lasch behauptet die Scheibe hinter dem Tor und bringt sie von dort in den Slot, wo erneut Eishockey-Opa Lundqvist goldrichtig steht (40.).

Trotz des psychologischen Tiefschlags, den die Niederbayern mit in die Drittelpause nehmen, ist von Resignation nichts zu sehen. Im Schlussabschnitt drückt Straubing auf den so wichtigen Anschlusstreffer. „Jungs, ihr habt das Momentum“, sagt Trainer Tom Pokel in einer Auszeit gegen Mitte des Drittels.

Als die Tigers dem ersten Treffer immer näher kommen, macht Frölunda mit dem vierten mutmaßlich den Sack zu. Erst scheitert Nicklas Lasu noch im Eins gegen Eins an Florian Bugl, doch im zweiten Versuch schiebt Liam Dower Nilsson ein (57.) – und gibt den Straubingern so eine schon beinahe unlösbare Aufgabe fürs Rückspiel mit auf den Heimweg aus Schweden.

− aug